Mein Name ist Stefanie, bin 28 Jahre und lebe seit Mai 2005 in Leipzig, Sachsen.
Ich bin nur eine von vielen Tausend Vergewaltigungsopfern in Deutschland. Betroffen sind Frauen gleichermaßen wie Männer und das stellt auch 2013 immer noch ein großes Tabu-Thema dar, bei dem die meisten Menschen weg schauen.
Seit November 2012 weiss ich von der Existenz von netzwerkB und bin seither Mitglied. netzwerkB ist eine Organisation die sich seit vielen Jahren für die Rechte aller Vergewaltigungsopfer engagiert.
Am Donnerstag, 14.03.2013, lud netzwerkB, anlässlich der Abstimmung „Sexualisierte Gewalt“ im Deutschen Bundestag, in Berlin zu einer Demonstration ein.
Für mich war es die erste Demonstration, und mir gingen bei der Hinfahrt schon viele Dinge durch den Kopf. Wie viele Menschen werden da sein. Wird es zu viel für mich werden? Aber die Ernüchterung kam vor Ort. Eine Hand voll Menschen. Mehr sahen sich nicht angesprochen. Ein paar fanden sich peinlich berührt, weil es nur so wenige waren. Ich jedoch war traurig und enttäuscht, dass so viele Menschen nichts davon wissen wollen.
Dennoch war für mich recht schnell klar, das ich bleiben möchte, um gemeinsam mit netzwerkB für die Rechte aller Betroffenen da zu sein. Schließlich bin ich 183 km gefahren, um dabei zu sein.
Viele von euch werden sich jetzt fragen, wieso soll ich mehrere Hundert Kilometer wegen einer Demonstration fahren? Diese Frage beantworte ich euch gerne mit einer Gegenfrage. Wieso sollte ich keine Hunderte von Kilometer für eine Demonstration fahren?
Vergewaltigung, sexuelle Übergriffe, sexuelle Nötigung und sexueller Missbrauch gehen uns alle etwas an. Und früher oder später muss sich jeder damit auseinander setzen.
Wenn eine Person stolpert und stürzt, sehen doch auch alle hin, warum werden also ausgerechnet bei so einem schwierigen Thema die Augen verschlossen?
Den Betroffenen unter euch möchte ich mit auf dem Weg geben, „kämpft gegen eure Angst und den Hass“. Euch ist bereits die Würde und Selbstachtung genommen worden. Und das ist schon mehr als jeder Täter verdient hat.
Nutzt diese Form der Energie um zu kämpfen – gemeinsam mit netzwerkB.
Hallo Stefanie,
ich bin selbst ein Opfer von Vergewaltigung und Mitglied bei NetzwerkB. Ich bin 27 Jahre alt, lebe in Dresden und arbeite in München. Ich versuche immer offen mit meiner Vergangenheit umzugehen und mit Menschen, die ich näher kennen lerne, darüber zu sprechen, sie aufzuklären, wie der Staat mit Opfern umgeht und was NetzwerkB für die Opfer tut.
Es ist einfach ein Thema, dass man sensibel vermitteln muss, denn niemand weiß, wie man damit umgehen soll, wenn man urplötzlich konfrontiert wird, das habe ich immer wieder erfahren. Schock, Mitleid, Ratlosigkeit sind die spontanen Reaktionen. Weggeschaut wird aus Angst etwas falsches zu machen/sagen.
Aber was mich wirklich schockiert hat, war folgender Satz von dir:
„Euch ist bereits die Würde und Selbstachtung genommen worden. “
Dem stell ich mich gegenüber mit einem klar entschiedenem „Nein!“
Die Tat vor 9 Jahren hat mir vieles genommen. Hat mich ein paar Jahre gekostet, in denen ich weder beruflich noch beziehungsmäßig wusste wohin. Hat mir die Freude daran genommen, Sexualität und Beziehungen weiter zu erforschen und beschert mir heute noch hin und wieder Albträume, FlashBacks und Komplexe, ABER meine Würde und Selbstachtung konnte er mir nie nehmen, das ist etwas was man hergeben muss. Gerade die Tatsache, dass du dich trotz der geringen Teilnahme für diese Demonstration engagierst, zeigt mir, dass auch du beides nach wie vor besitzt. deinen eigenen Stolz und den Mut dafür einzutreten.
Herzensgrüße
Kathleen
Ihr Lieben Unermütlichen,
Ich wusste von nichts – hab nirgends von der Kundgebung gehört und wäre doch ganz sicher wieder dabei gewesen – mit der Kamera und aus Überzeugung.
Beim nächsten mal: trommelt vorher etwas lauter! Bitte.
LG Nic
Hallo Kathleen,
ich habe den Satz „Euch ist bereits die Würde und Selbstachtung genommen worden.“ bewusst so mit hinein geschrieben. Mir wurde beides genommen. Aber ich habe mich entschlossen zu kämpfen. Es ist jeden Tag harte Arbeit, vor allem weil ich nach 4,5 Jahren der Tat immer noch nicht Psychisch betreut werde. Aber ich habe mir die Würde und die Selbstachtung zurück erkämpft. Ich lasse nicht zu, dass mich mein Täter weiter zum Opfer macht.
Und Kathleen, danke für deinen Kommentar.
Ich weiß nicht, ws mit „weiten Teilen der Bevölkerung“ ist – soviele Betroffene und so wenig auf der Demo.
Was mich selbst angeht – tja. Gesicht Zeigen, also Teilnahme an einer Demo, finde ich super, aber ich habe leider nur selten den Mut dazu. Ich muss innerlich viele Tabus brechen, um an einer Demo zum Thema teilzunehmen.. Schwierig zu erklären. Ein Aspekt ist, dss bei mir der Verdräöngunsschleier so dick ist ,dass ich mir nie ganz sicher bin, ob da und was da eigentlich geschehen war. Andererseits ist mein persönliches Gefühl von Betroffenheit viel zu stark, als dass ich da hingehen könnte, um „meine betroffenen Freunde zu unterstützen“. Innere Distanz zum Thema = 0 – das ist auch schwierig im politischen Geschäft, wozu Demos ja im weitesten Sinne dazu gehören.
Finde ich super, dass Stefanie den weiten WEg in Kauf nahm und dran teilnahm!
@Stefanie
„Ich jedoch war traurig und enttäuscht, dass so viele Menschen nichts davon wissen wollen.“…“Viele von euch werden sich jetzt fragen, wieso soll ich mehrere Hundert Kilometer wegen einer Demonstration fahren? Diese Frage beantworte ich euch gerne mit einer Gegenfrage. Wieso sollte ich keine Hunderte von Kilometer für eine Demonstration fahren?“
Ich persönlich fühle mich durch solche Formulierungen und Sätze unangemessen „belehrt“ und in meiner urpersönlichen Entscheidungsfreiheit beschnitten.
1. Die Anzahl von Demonstrationsteilnehmer ist nicht gleichzusetzen mit Interesse oder Desinteresse an dem Thema. Vielen Betroffenen ist es finanziell oder gesundheitlich gar nicht möglich, so eine weiter Reise anzutreten und eine Domo durchzustehen.
3. Andere wiederrum triggern Menschenaufläufe, öffentliche Verkehrsmittel, große Städte und Medienauflauf – oder wollen – müssen inkognito bleiben, weil ihre Täter dank Verjährungsfristen noch frei herum laufen!
2. Andere wiederum können und wollen sich mit NetzwerkB nicht identifizieren, haben andere Wege für sich gefunden, um das Thema present zu halten, sich einzumischen.
Und generell widerstrebt es mir, wenn Betroffene an andere Betroffene moralische Appelle erteilen,und ihnen ein schlechtes Gewissen vermitteln wollen. Gerade das sollten wir uns gegenseitig ersparen, wir – die man uns jahrelang unserer Freiheit der Selbstbestimmung beraubt hat.
Nix für ungut!
Sarah Mohn
PS:
Generell steht jeder/m Betroffenen frei, wie, mit welcher Intensität oder ob sie/ er sich überhaupt für dieses Thema einbringen will – kann.
Wenn Appelle gerechtfertig sind, dann an die richtigen Adressaten, die ganz sicher nicht die Betroffenen selbst sind.
Ein schönes Wochenende wünscht
Sarah Mohn
An alle von denen die Aussage kam “ wer das bezahlen soll oder das es aus Gesundheitlichen Gründen nicht ging“
Ich bin seit Dezember 2010 Arbeitsuchend und bis vor knapp 4 Monaten stand ich kurz vor dem totalen Zusammenbruch (PTBS).
Ich verstehe, wenn jemand sagt, er habe kein Geld soweit zu fahren oder er schaffe es wegen der Gesundheit nicht. Wäre es mir am 14.03.2013 so schlecht gegangen, wie die Jahre davor, wäre ich auch nicht erschienen. Ich wollte keinen von euch einen Vorwurf machen.
Jedoch eure Reaktionen zeigen mir, dass ihr lieber meckert, anstatt etwas dagegen zu tun.
@ Stefanie
Dass du dich so bald nach einem der denkbar schlimmsten Übergriffe auf einen Menschen so frank und frei äußern kannst, das spricht für dich! Tu dich aber – bitte! – nicht wundern, wenn es hier gerade wegen deiner Herz erfrischenden Offenheit Unverständnis und gar irrationale Attacken hagelt!!
Opfer sexualisierter Gewalt beharren oft in dem Status, den die Gesellschaft ihnen aufgestempelt hat etwa nach dem Motto: ein Opfer war ein Opfer, ist ein Opfer und hat – nach ungeschriebenen Gesetzen – Opfer zu bleiben, damit man SICH ZU IHM HERABLASSEN KANN …
Entspricht ein Opfer aber diesem Opferbild nicht, dann müsse doch etwas nicht stimmen.
Andreas Altmann, der Autor des bemerkenswerten Buches „Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend“ bekennt dort von sich selbst:
„Ich kann Opfer nicht ausstehen. Ich war selbst zu lange eins.“
Er begriff etwas, was ich „verinnerlichte Gewalt“ nenne, was der Deutschlandfunk nach dem Tauziehen im Bundestag am 14.3. sehr zutreffend als „Verbrechen im Gedächtnis“ bezeichnete …
Denn Betroffene haben „LEBENSLANG“ – Täter aber haben jeden Rechtsbeistand, das ist von oben verordneter Täterschutz.
Was nützt es uns Altbetroffenen von s.G. im frühen Kindesalter, wenn nach drei Jahren „Wahrheit und Klarheit“ immer noch Taue gezogen und Absichten erklärt werden wie in http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/2041532/ vom CDU-Bundestagsabgeordneten Siegfried Kauder, Vorsitzender des Rechtsausschusses:
„Die einen wollten nicht rüber, die anderen wollten nicht nüber, Kompromissvorschläge von mir hat man nicht angenommen. Also, ich drehte mich im Kreis.“
Sein Wort in „Gottes Ohr“! – ob nun der „Kongress tanzt“ – oder Gutmenschen sich endlos im Kreis drehen …
Verstehe das, wer wolle!
Ohne die komplette Aufhebung der Verjährung von Seelenmord
kein Rechtsfrieden, weil keine wirksame ABSCHRECKUNG !!!
Hut ab, Stephanie!
Möge dein Vorbild viele Betroffene inspirieren!
Ich finde, daß man weder den Betroffenen, die nicht erscheinen vorwerfen kann, daß sie nicht erscheinen noch daß sie „nur meckern“.
Der Begriff „meckern“ scheint mir aus der Tätersprache zu sein. Jedenfalls erinnere ich mich, als „meckernd“ oder „motzend“ abgestempelt worden zu sein, wenn ich mich zurecht gegen Übergriffe und Willkür in der Familie wehrte.
Das gleiche gilt für den Begriff „jammern“.
Jede/r Betroffene protestiert erst mal bevor er/sie auf die Straße geht und an einer Demo teilnimmt.
Auf der anderen Seite brauchen sich Betroffene auch nicht schuldig zu fühlen, wenn sie es nicht schaffen zur Demo zu kommen und jemand die mangelnde Zahl der TeilnehmerInnen beklagt. Dieses Schuldgefühl oder schlechte Gewissen ist eine Folge der erlebten Gewalt. Diesen Schuh braucht sich niemand anzuziehen.
Ich finde es auch erschütternd, wie wenig Menschen zu der Demo gekommen sind. Gleichzeitig kann ich es mir erklären: Immer noch ein Tabuthema, Angst, als TeilnehmerIn vom Umfeld stigmatisiert zu werden. Dazu finanzielle oder gesundheitliche Handicaps.
In einem Punkt muß ich aber dir, Sarah widersprechen:
Niemand muß juristische Konsequenzen von Täterseite befürchten, wenn er/sie sein/ihr Gesicht bei einer Demo von netzwerkB zeigt. Das ist eine unbegründete Angst. Wir sind in einem freien Land, jede/r darf öffentlich seine/ihre Meinung kundtun. Wer an solch einer Demo teilnimmt, sagt doch damit nicht automatisch, daß er/sie selbst betroffen ist und wer der Täter ist. Niemand muß hinstehen und sagen „Ich bin betroffen“, das bleibt jedem/jeder selbst überlassen.
Leider kann ich nicht bei der Demo dabei sein,
mein Alter ,und ich betreue meine Tochter,
——meine so andere Geschichte,
ich hatte am vergangenen Donnerstag einen Termin vor dem Sozialgericht,vertreten auch durch einen RA,man hielt mir auch mein Alter von 70 Jahren vor
————————————————————
die Richterin beeindruckte mich sehr insgesamt,sie zeigte sich von der menschlichen Seite ,sie ist sehr überlastet!!
Wir waren rechtzeitig vor Ort,später kamen die Personen des Sozialamtes,—-
es traf mich wie ein Faustschlag,die Dame der Gegenseite,war ehemals bei der Betreuungsbehörde——-
wie fühlt man frau sich/oder eine Mutter,wenn jemand von ihren Peinigern,der Behörden sie wieder sieht,als wenn das Unrecht an mir und meiner Tochter nie geschehen wäre,
sie ,die Dame,hat grossen Anteil an meiner Traumatisierung,
und auch der Tochter,die man ja manipulieren kann,zu ihren Rechtfertigungen .
Leider sind solche Abläufe und Regelungen der Justiz und der WfbM /dem füheren Arbeitgeber verjährt,
was für ein Spiel läuft hierab…
Der Richterin gilt meine Achtung,es wird neu verhandelt
Ein ganz großen Dank an Dich Stephanie für Dein Engagement und Deine Teilnahme an der Demonstration und Deinem mutigen und erbaulichen Beiträgen auf der Homepage von netzwerkB. Mein Dank gilt selbstverständlich auch den anderen Teilnehmern und Unterstützung dieser Demo.
Gerade vor dem Hintergrund, dass allgemein bekannt ist, wie schwer es für Betroffene sein kann, sich öffentlich sich zu dem Thema sexuelle Gewalt sein Gesicht zu zeigen und zu positionieren hat dieser Dank ein besonderes Gewicht. Ich finde Klaraklara beschreibt dies aus ihrer Sicht in eindrücklicher Weise auf dieser Seite.
Die Kommentare als Reaktion auf den Beitrag von Stephanie zeigen mir, wie schwierig es für einige ist, Anerkennung, solidarisches Verhalten auch unter Betroffenen zu finden und zum Ausdruck zu bringen. Zugegeben, für mich ist das neu, dass unfreiwillige Empfängern von sexueller Gewalt (im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Opfer bezeichnet) die Würde und Selbstachtung nicht genommen werden kann, aber ich möchte an dieser Stelle über diesen Punkt keine Diskussion eröffnen und es einfach nur als einzelne, erfahrungsgeprägte Meinungsäußerung von Katta stehen lassen, zumal Menschen Vergleichbares unterschiedlich perzipieren.
Besonders verwundert hat mich jedoch, dass der Gefühlsausdruck von Stephanie als Belehrung und Einstieg in ihrer Entscheidungsfreiheit von Sarah wahrgenommen wurde und die als Kommentatorin nun selbst, die von Ihr kritisierte Rollen der appelierenden Verkündigerin und belehrenden Betroffenen einnimmt. Ein wie mir scheint unreflektiertes Kommunikationsverhalten, welches nicht nur unter Betroffenen zu finden ist. Bei Menschen mit gemeinsamen Erlebnishintergründen führt dieses unreflektierte Kommunikationsverhalten häufig zu Enttäuschungen und Abgrenzungen, manchmal auch zu Konflikten. Das Stephanie offenbar diese Äußerung mit dem Begriff des Meckerns belegte, halte ich daher einfach nur für kurz und trefflich.
Anna deutet zurecht im Zusammenhang mit der Begriffswahl Meckern auf die Übergriffigkeit hin, die meines Erachtens darin besteht, eine geschilderte Gefühlsäußerung im eigenen Sinne anzueignen und zu interpretieren. Insofern ist die Vermutung in Richtung Meckern als Tätersprache nicht ganz aus der Luft gegriffen, aber geht meines erachtens zu weit, da aus Sarah nun implizit eine Täterin gemacht wird und Stefanie damit eine Beschuldigung in den Mund gelegt wird, welche sie vermutlich niemals so aussprechen würde. Ich denke, dass diese Art des Rollensettings, die eine Täterschaftszuweisungen beinhaltet eine Überintepretierung gleichkommt und den beteiligten Personen daher nicht gerecht wird. Daher mein abschließender freundlicher Hinweis an die Kommentatoren und Kommentatorinnen dieser Seiten. Ihr sollten vielleicht auch einmal im eigenen Interesse darüber nachdenken was Ihr als Kommentaren selbst über Euch aussagen wollt und aussagt, wo die Grenzen von Meinungsfreiheit, konstruktiver Kritik und unterstützender Solidarität liegen und welches Bild wir als Betroffene, denn als solche werden wir wahrgenommen, öffentlich zeichnen.
Hallo Joachim,
Warum sollte Stephanie gleich Täterin sein, wenn sie evtl. Tätersprache benutzt? Diese Schlußfolgerung würde ich nicht ziehen.
Wir alle benutzen hie und da Tätersprache, z.B. wenn wir von „sexuellem Missbrauch“ reden. Sind wir deshalb gleich TäterInnen?
Ich meine doch, daß die Taten der Täter (sexualisierte Gewaltverbrechen) bagatellisiert werden, wenn man hier die Schublade „Täter“ öffnet.
Ihr Kommentar schließt auf ein Masterstudium in Psychologie.
Könnten Sie mir bitte noch erläutern, welches Selbstbild Sie derzeit als Kommentator haben
und welches Ziel Sie in Ihrem „eigenen Interesse“ mit ihrem Kommentar verfolgen?
Könnten Sie mir bitte zudem noch näher erläutern, welches Bild ihrer Meinung nach in der Öffentlichkeit von Betroffenen derzeit gezeichnet wird und wo die Grenze ihrer Meinungsfreiheit liegt?
Zu Ihrer Kenntnis: Das Bild, welches die Öffentlichkeit von mir heute zeichnet, ist mir aber auch so was von scheiß egal. Zumindest gibt es jetzt wenigstens ein Bild welches es früher nicht gegeben hat. Anonym innerlich verreckt bei voller Funktionstüchtigkeit. Jetzt hat das Verrecken ein Bild. Und das soll der Öffentlichkeit eben nicht gefallen. Sie hat die Wahl das elendige Bild gerade zu rücken.
Liebe Sarah,
mein ganz egoistisches Anliegen: bitte nicht über all den Kritiken das Forum verlassen, dann wäre ICH traurig ;-(
@ alle hier:
es kommt mir so vor, das in diesem Thread irgendwas entgleitet, dabei hatte es mit etwas sehr Positivem begonnen, dass Stephanie auf der Demo in ihrem Beitrag hier ihr Gesicht gezeigt hat.
Ich habe auch das GEfühl, wenn ich jetzt auch noch einen Ratschlag oder eine Analyse dazu mitteile, wird es alles noch schlimmer.
Was ist denn dass für eine komische Diskussion hier…??
@ Sarah,
ich schließe mich klaraklara vollumfänglich an!
@klaraklara und @Doro
mein „Schweigen“ hatte nichts mit diesem Thread zu tun, ich bin immer für offene Diskussionen. Nein, ich war ungeplant bis heute im Krankenhaus und kann mich daher erst jetzt wieder einbringen.
Danke trotzdem euch beiden für euren Einsatz um meine Person. Alles gut, ich kann das durchaus ab, wenn ich sachlich kritisiert werde, diese Freiheit steht jedem zu :-).
@Anna M.
Meine Anmerkung bzgl. Täter könnten noch frei herumlaufen dank Verjährungsfristen galt vielmehr Betroffenen, die ihre Täter nicht kennen, weil diese ihre Verbrechen vermummt ausübten, (Sekten, rit. Missbrauch usw.)und daher die Betroffenen Angst haben müssten, erkannt zu werden und dadurch nicht mehr in Sicherheit leben könnten. So in meinem Fall, ich vermeide es tunlichst, irgendwo medial öffentlich mich zu zeigen. Denen nämlich ist durchaus mein Echtname bekannt, nur ich kenne nicht einen von diesen vielen, vielen Schw,…, die mich in der Kindheit missbraucht und gefoltert haben. Ich aber will heute in Sicherheit leben dürfen, frei von der ständigen Angst, sie könnten mir auflauern. Der jüngste Täter war gerade mal ca. vier bis fünf Jahre älter als ich damals, könnte also durchaus noch leben. Daher werde ich nie und nimmer je auf eine Demo gehen.
@Stefanie:
„Jedoch eure Reaktionen zeigen mir, dass ihr lieber meckert, anstatt etwas dagegen zu tun“
Sehr, sehr viele User hier waren aktiv bei den Vorbereitungen für und direkt bei der Gründung des NetzwerkB Vereins mit dabei, schreiben seit Jahren regelmäßig offene Briefe an Politiker (siehe hier http://netzwerkb.org/themen/offene-briefe/), Artikel, Gastbeiträge usw., und nicht wenige engangieren sich auch noch in anderen Betroffenenforen – initiativen.
Demonstrationen sind EIN Teil von vielen, vielen Aktionen, die von Betroffenen unternommen und organisiert werden, um das Thema öffentlich zu halten und Veränderungen zu erwirken.
Es wäre all jenen seit Jahren aktiv engangierten Betroffenen gegenüber nicht gerecht, würde man nun rückschließen – weil sie an dieser einen Demo nicht teilgenommen haben, sie würden lieber meckern anstatt ETWAS zu tun.
Nix für ungut, aber es war mir jetzt noch ein dringendes Bedürfnis, dies richtig zu stellen in Namen aller User und Betroffenen, die seit Jahren und bis heute sich aktiv einmischen – auf ihre ganz individuelle Art und Weise.
Ein schönes Wochenende wünscht
Sarah Mohn
@Joachim Karl
danke für Ihre klare, offene und sachliche Stellungnahme in diesem Thread mit der ich in allem konform gehe, bis auf die Äußerung: „da aus Sarah nun implizit eine Täterin gemacht wird“.
Helfen Sie mir, hab ich irgendwas überlesen? Ich kann in keinen der Kommentare heraus lesen, dass jemand mich implizit zu einer Täterin macht.
Zum Punkt: „Besonders verwundert hat mich jedoch, dass der Gefühlsausdruck von Stephanie als Belehrung und Einstieg in ihrer Entscheidungsfreiheit von Sarah wahrgenommen wurde.“
Das hingegen war nun ausschließlich MEIN Gefühlsausdruck. Ich schrieb deshalb auch ganz bewusst: „Ich PERSÖNLICH FÜHLE mich durch solche Formulierungen und Sätze unangemessen “belehrt” und ….“
Es ist also ausschließlich MEIN PERSÖNLICHES GEFÜHL, und muss weder der Realität, noch dem, was Stefanie eigentlich mit ihren Worten ausdrücken wollten, entsprechen.
Danke für Ihre neutralen, wertvollen Anstöße und Gedankengänge in diesem Thread. Freu mich auf weitere :-).
Sarah Mohn