Einer Studie zufolge leidet rund die Hälfte aller Betroffenen an Symptomen wie Depression, Paranoia, Albträumen und Schlafstörungen.
Wien/Kb. Von einem „erschreckenden Bild“, das teilweise an Überlebende von Folter erinnert, sprach Psychologin Brigitte Lueger-Schuster am Dienstag bei der Präsentation ihrer Studie über Spätfolgen für Missbrauchsopfer. Rund die Hälfte der Betroffenen leide an schweren „posttraumatischen Belastungsstörungen“, mehr als 80 Prozent zumindest unter einzelnen Symptomen wie Albträumen, Depressionen, Paranoia, sexuellen Problemen und „Flashbacks“. „Eine gesunde Gruppe“ – also Personen, die die Geschehnisse größtenteils überwunden haben – „gibt es nicht“, so Lueger-Schuster bei einem Symposium der Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in kirchlichen Institutionen.
Nur zur Ergänzung: Das trifft nicht nur auf Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Kirche zu. Was auch nur logisch ist: Wenn schon die Gewalttaten durch Kirchenangehörige (zwar Vertraute, aber dennoch nicht Verwandte) solcherart schwere und chronische Folgen haben, kann sich jede und jeder wohl ausmalen, was es bedeutet, wenn dies durch die eigenen Eltern, Väter, Mütter, Großväter, Brüder, etc. geschieht.
Aber egal ob für Kirchen- oder Familienbetroffene: dass solche Erkenntnisse in ihrer Tragweite tatsächlich anerkannt werden und gesellschaftliche Relevanz erhalten, werden wir wohl nicht mehr erleben…
Ach und noch eins: 12,2 Millionen Euro und 34.000 Stunden in 932 Beschlüssen bedeutet pro Beschluss (statistischer Durchschnitt) 13.090 Euro an finanziellen und 36,5 Stunden an therapeutischen Hilfestellungen.
danke doro! es gibt für mich zwar kein „schlimmer als“, dennoch fehlt mir in manchen texten die erwähnung der anderen konstellationen…
am schlimmsten für mich persönlich ist der ewige kampf… und zusehen zu müssen wie milliarden bezahlt werden(zb.aufbewahrung-psychiatrien),anstatt erfolgreiche konzepte zu entwickeln… wie wohnprojekte mit begleitungsanschluss, aber eben in eigener wohnung…anstatt immer wieder zu hören…psychiatrie zahlen wir gern, amb. therapie nein-80h schluss,2 jahre warten…auch wenn man gerade in der konfrontation steckt…
zu Doro————————–
ich bin betroffene Mutter mehrer Töchter,
ich kann nur als Betreuerin der jüngsten Tochter sprechen,ich habe versucht sie zu schützen,
auch in kirchlichen Einrichtungen ,sind sie ,die Kinder,nicht sicher,habe eine desinterssierte Öffentlichkeit erlebt,die Justiz gehört mitunter zum System,nicht immer,
habe durch meine eigenen Kinder Verleumdungen erfahren müssen,weil sie mir entfremdet wurden,es waren die Vorbilder ,die sie geprägt haben,ich bin auch nicht fehlerfrei,
die ach so nicht tätliche Gewalt,haben mich traumatisiert,mit vielen Folgen,
und der Terror geht weiter,weil ich nicht schweige,
durch meinen Sohn,
was für eine Welt,Kinder zu schützen ist doch die Aufgfabe ALLER
Danke, Doro, für deinen Hinweis, der mir gerade sehr gut tut!
Corinna, es gibt diese zweijährige Wartezeit so nicht! Es gibt auch keine Stundenbegrenzung. Richtig ist, dass jeder Antrag auf eine neue „Therapie-Portion“ von einem Gutachter begutachtet werden muss. Schreib mich mal an, wenn du magst, dann sage ich dir mehr dazu.
Leid ist Leid, leider lebenslang – egal ob von kirchlichen und anderen Autoritäten verursacht oder „schwere und chronische Folgen … durch die eigenen Eltern, Väter, Mütter, Großväter, Brüder, etc. geschieht“.
Es kommt in 2013 einzig auf EINZELNE an, auf HEUTE verantwortliche POLITIKER(INNEN), die genau wissen wollen was geschah, um Teufelskreise zu zerschlagen. Das MUSS für die heutigen FAMILIEN-Strukturen genau so gelten wie für Heimstrukturen u.a.
Ein Schweizer Kanton schaffte das, und 25 andere könnten folgen, wenn …
Die ganze Sendung (SCHWEIZWEIT) wurde gestern wiederholt im TV 3sat http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=suche&query=Rathausen – halbstündiges Video v. 13.10.2012.
Und wo bleiben Wahrheit und Klarheit in all unseren Bundesländern?
Ach ja, wie immer hängt sich die Presse an kirchlich – Betroffene – Missbrauchsfälle ran, weil hier die Täter greifbar für den Leser ist. Das bringt Auflagen.
Hingegen No – Name – Papa, Onkel, Tante, Mutter…, die zuhauf ihre eigenen verwandten Kinder missbrauchen, schert kaum jemanden. Läuft ja alles im Verborgenen, ohne Zeugen, ohne weitere Opfer, die sich verbünden könnten. Das ist das Schicksal und die Ungerechtigkeit familiär Betroffener, dass sie eben immer wieder in den Hintergrund rücken, weil sie so schwer auszumachen sind.
Dennoch ist es Fakt, dass die meisten Missbräuche im familiären Nahfeld verübt werden, und dass die Folgeschäden mindestens die Selben, wenn nicht noch massiver sind wie bei kirchlich Betroffe, da familiär Betroffene (sowie auch Heimkinder – Betroffene) Tag und Nacht den Tätern ohne Unterlass ausgeliefert waren. Rund um die Uhr! Gefangen in den Krallen ihrer Täter, Kein täterfreies Wochenende, keine täterfreie Zone, wo mal durchgeatmet werden kann oder wo man sich wenigstens für ein paar Stunden, ein paar Tage sicher fühlen könnte. Keine täterfreien Ferienzeiten… Permament der Angst, der Ohnmacht, dem Täter ausgeliefert!
Das nur mal so am Rande!
@Sarah Mohn
es ist überall bekannt, das im Nahfeld die meisten Fälle passieren.
Nur wenn das Nahfeld keine Anzeigen gemacht werden aus Angst, können die Behörden nichts machen.
Vorsicht Tonlage!!
@ eva: Bitte keine Kurzschlüsse hinsichtlich der Familien-Betroffenen, wie wir sie auch von TäterInnen und anderen LeugnerInnen kennen! Nicht in einem Forum für Betroffene! Auch „das Nahfeld“ (übrigens: das sind Menschen und auch Betroffene!) macht Anzeigen – nur ist es i.d.R. viel schwieriger, die Taten nachzuweisen, da es – im Gegensatz zu institutionellen Tätern – oft keine weiteren Zeugen gibt. Daher (und nicht, weil Familien-Betroffene mehr Angst hätten als andere Betroffene) führen die Anzeigen oft nicht zu weiteren Konsequenzen. Ihr Ton klingt mir persönlich viel zu sehr nach „selber schuld“, und das weise ich entschieden zurück. Vielleicht sollten Sie sich mal mit den tatsächlichen Gegebenheiten beschäftigen, bevor sie eine Betroffenengruppe so angreifen!
@ hildegard: Natürlich ist Leid Leid. Es ging mir überhaupt nicht darum, hier eine qualitätsfrage aufzuwerfen. Es ging und geht mir darum (und einige Reaktionen auf meinen Kommentar zeigen das ja auch deutlich), dass mir in der öffentlichen Diskussion, in den Medien und teilweise auch in Betroffenenforen genau der Fakt, dass in den Familien und in deren Umfeld die meisten Sexualstraftaten gegen Kinder passieren, deutlich zu kurz kommt. Dass hier – leider auch durch die teilweise einseitige Diskussion in Betroffenenforen, und selbstverständlich auch dadurch, dass die institutionellen Betroffenen sich viel leichter zusammenschließen und ihre (besser eingrenzbare) Sache vertreten können – immer wieder ein schiefes Bild entsteht, und durch eben diesen einseitigen Diskurs die nach wie vor völlig ungelösten Fragen für die Familien-Betroffenen nicht nur untergehen, sondern auch als „erledigt“ oder weniger dringlich erscheinen.
@ bärbel: Was möchtest du mir mit deinem Post (der ja an mich gerichtet ist) sagen?
@Doro:
Ich stimme dir voll und ganz zu.
das Thema sexualisierte Gewalt in der Familie ist nach wie vor sehr unterbelichtet.
Dazu kommt ja, daß familiär Betroffene in weitaus größerer Gefahr sind, in Institutionen zum Opfer zu werden.
Ich bin froh, daß netzwerkB das bei seiner Jahrestagung zu einem Thema machen wird.
http://netzwerkb.org/2013/02/17/netzwerkb-jahrestagung-alles-muss-raus-sponsoren-gesucht/
Man sollte das Problem bei der Wurzel anpacken.
@Eva, auch wenn Anzeigen gegen Sexualstraftäter innerhalb der Familie gemacht werden, ermitteln die Behörden oft nicht ordnungsgemäß. Die Täter versuchen sich herauszureden, sagen z.Bsp. das Kind lügt.
Doro
stell dir einen Fall vor wo ein Prediger aus dem Nahfeld sexuelle Gewalt ausübt und das erwachsene Opfer, das seinen Eltern alles erzählt und durch das Verbrechen schwerst psychisch krank wird und nach 8 Jahren immer noch schwerst krank psychisch ist, dann können die Eltern nichts machen. Da wird erwartet von den Behörden , dass das erwachsene Opfer selbst gegen den übermächtigen Prediger vorgeht. Psychisch Krankmachen ist kein Verbrechen. Ein Unding !!! Eltern gehen daran auch kaputt, wenn keine Heilung eintritt !!
Simone
dass Behörden nicht ausreichend genug ermitteln, habe ich auch erfahren. Für die ist sexuelle Gewalt sowie so nur ein kleines Delikt,wo Ersttäter, wenn sie überhaupt zur Rechenschaft gezogen werden meistens nur kleine lachhafte Strafen erhalten. Erst wenn Hunderte von Übergriffen vorgefallen sind, müssen die Täter mit größeren Strafen rechnen.
Opfer und speziell Kinder, die sexuelle Gewalt erlebt haben, lügen nicht. Meiner Meinung müßten die Behörden „Detektivfallen“ aufstellen, wenn nur der kleinste Vorfall von irgend jemand, besonders von Kindern geschildert wird. Detektivarbeit verstehe ich unter Ermitteln.
Ja Doro, das schiefe Bild MUSS gerade gerückt werden.
Daher mein unermüdlichee Ruf nach Beachtung der Grundrechte, mit denen alles steht und fällt.
Der Staat steht in der Pflicht für ALLE, die er nicht geschützt hat …
@ Sarah Mohn, Doro, Eva und Anna M.
schwierige Diskussion.
Ihch finde es auch sehr schwierig bei sex. Ausbeutung in der Familie, dass die betroffenen Kinder mit nur sehr wenig Abstand zum/r TäterIn (und oft auch täterloyalen Familienmitgliedern) leben müssen und durch diese Konstellation auch die Verschleierung der Geschehnisse besonders nachhaltig ausfallen kann. Und auch in der späteren Biographie ist der Ausstieg aus der Herkunftsfamilie schwer.
Gleichzeitig habt ihr sicherlich Recht auf die Familienangehörigen hinzuweisen, die ein betroffenes Kind aus der Ausbeutungssituation herausbringen wollen und dann vor großen Problemen stehen, zum BEispiel im REchtssystem.
zu Doro,
ich wollte sagen,
dass es auch Mütter oder Angehörige gibt,
die Missstände publik machen ,—————weil durch die Familienfehde und Terror, meine Tochter in ein Heim kam,der bis Heute anhält,auch die Familie bedingt ist nicht immer geschützt,galten wir doch,als eine Bilderbuchfamilie,3 Töchter,1 Sohn,die Jüngste schwerstbehindert,um die sich alle rührig kümmerten,
wenn da nicht die Mutter meines Mannes gewesen wäre, Vater meiner Kinder,
Heute begreife ich nach Jahren ,das ganze Ausmass,
durch EINRICHTUNGEN ,der Justiz,bis auf einen Richter,auch in der FAMILIE;die geringe Wertschätzung,die Missachtung meiner Rechte und Würde,
ich will aber nicht länger Opfer sein,
keine Frau findet bis dato Unterstützung,oder kaum.
Die Frauenhäuser sind bis Heute für den psychischen Terror nicht ansprechbar,
wer glaubt mir denn,dass ich schwere Allergien habe
ich weiss um die Ursache,
und die Kinder sind auch in diesm Fall auch die Leudtragenden,das ist so schlimm.dass es prägend ist für meine Enkelkinder,
trotz Ablebens des Vaters und Schwester,
als alleinerziehende Mutter mit einem behinderten Kind,meinten Einige,ich könnte mich mich wehren,
jetzt nehme ich mir einen RA GEGEN MEINE ÄLTEREN KINDER;SO SCHLIMM IST ES GEWORDEN;
ANSTATT DEN FAMILIEN ZU HELFEN;
nimmt man Eltern oftmals ungbegründet die Kinder,
die Traumatisierungen sind fatal