Weiße Kreuze der Bundesregierung – statt Hilfen für Betroffene:
Der Bundesbeauftragte Johannes-Wilhelm Rörig stellt am 10. Januar 2013 unter dem Motto „Kein Raum für Missbrauch“ eine Kampagne vor. Mit weißen Kreuzen auf Anstecknadeln, Plakaten und Aufklebern sollen zukünftig Kinder vor sexualisierter Gewalt geschützt werden.
Norbert Denef und weitere Teilnehmer im HUNGERSTREIK – jeden Freitag
Warum HUNGERSTREIK-DEMO:
- Weil der Deutsche Bundestag das Thema sexualisierte Gewalt und andere Formen von Gewalt seit drei Jahren aussitzt, anstatt konkrete Entscheidungen zu treffen.
- Weil unsere Bundesregierung eine gerechtere Gesetzesreform, sowie die Aufhebung der Verjährungsfristen verhindert.
- Weil der scheinheilige Runde Tisch dieser Bundesregierung nichts gebracht hat.
- Weil de facto nichts passiert ist.
Wann: Jeden Freitag
Beginn: 4. Januar 2013
Ende: unbefristet
Versammlungsort: www.netzwerkb.org
Weitere Teilnehmer:
Marcella Becker
Christine Kubacha
Maren
Susanne Jensen
Karl Görtz
Gerborg Glanz
Katharina M.
Stefan Scharmach
Anita Birke
Bettina Mai
Sonja
Jasmin Klett
Ela Badewien
David Farago
Andrea
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Für Rückfragen:
netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.
Telefon: +49 (0)4503 892782 oder +49 (0)163 1625091
presse@netzwerkb.org
www.netzwerkB.org
http://twitter.com/netzwerkb
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Mit weißen Kreuzen gegen Gewalt an Kindern. Das kann nur ein Witz sein, eine Verhöhnung derer, die durch Kirchenmitglieder Gewalt erfahren haben.
Es ist doch unbestritten, dass (sexuelle) Gewalt gegen Kinder flächendeckend in einem Maße erfolgt, dass alle Alarmglocken angehen müssten. Eine Änderung ist nicht in Sicht!
Warum ist das so? Wo liegen die Ursachen? Warum wird das geduldet? Schadensbegrenzung machen nur einige Vereine, aber dadurch wird die Gewalt nicht gestoppt. Auch mehr Personal stoppt die Gewalt gegen Kinder nicht.
Mir fällt da grad eine Ursache ein, z. B. die immer noch währende Abhängigkeit der Frauen von Männern, die höhere Gehälter beziehen und gesellschaftlich einen höheren Status haben.
Kinderarbeit und Kinderprostitution, die der globale Kapitalismus hervorbringt, durch gewollte Verarmung großer Bevölkerungsteile spielt auch eine Rolle.
Die Degradierung der Menschen und hier auch besonders der Frauen und Kindern zu Ware.
Ein Wirtschaftssystem, welches nur darauf bedacht, ist Kapital zu verwerten, wo Bedürfnisse keine Rolle spielen und nur als Nebeneffekt des Marktes bedient werden, kann doch nicht in Ordnung sein.
10 Millionen Menschen verhungern jedes Jahr, es ist genug da für alle. Diese Menschen haben das Pech, kein Geld zu haben, um Lebensmittel und Wohnung zu bezahlen. Auf der anderen Seite gibt es Milliardäre, die diesen Menschen z. B. durch Landraub alles genommen haben.
Ohne Demonstrationen und B von Behörden, die gut organisiert werden, verschaffen sich
Menschen kaum Gehör.
Ich habe heute meinen ersten Fasten-Freitag für mehr Rechte von Missbrauchsüberlebenden gemacht. Und durchgehalten. Ich bin Kettenraucherin und rauche nun Freitags nicht mehr. Dem Erzbischof Marx von München Freising habe ich geschrieben. Am Wochenende will ich noch einen offenen Brief an Merkel schreiben. Die Aktion „Kein Raum für Missbrauch“ wird von den Kirchen sehr schleppend und wiederwillig aufgenommen. Nur durch Nachfragen geschieht etwas … In Wiklichkeit ist das Thema für die Kirchen komplett lästig. Ich warte noch auf eine Antwort, ob und wo im Kirchentag in Hamburg Raum für Missbrauchsüberlebende ist. Trotz allem Entmutigendem, ich geb nicht auf. Und wenn die Katholische Kirche so weiter macht, erledigt sie sich von selbst. Susanne Jensen
Guten Tag zusammen, der erste Tag war hart für mich, sehr hart, aber er schafft Bewusstsein. Ich habe es gerne gemacht und werde es fortsetzen, obwoh ich am kommenden Freitag gbs-Stammtisch haben werde und ich Samstags sehr schlapp war. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal bewusst einen Tag nix gegessen hätte.
Am Vorabend, also am Donnerstag gab es bei mir einen Salat mit Weißbrot. Am Folgetag war es schon komisch, dass man sich nichtmal ein Stück Obst für den Tag in die Tasche packt. Einzig zwei Getränkeflaschen habe ich mitgenommen. Mein fast unsichtbarer Helfer war ein Packung Kaugummi. Sie halfen mir über das Hungergefühl wegzutäuschen und beschäftigten den Mund. Wichtig war vielleicht auch, kein Geld im Geldbeutel mitzuführen. Aus Gewohnheit kauft man sich beim kleinsten Gefühl von Hunger im Vorbeigehen etwas zum Beißen. Das Hungergefühl war dann schon Nachmittags ärgerlich. Zudem spürte ich die ersten Anzeichen von Müdigkeit. Zu Hause angekommen habe ich noch einige Dinge erledigt und bin zeitig eingeschlafen. Das hat bestimmt auch abgelenkt.
Was mich erstaunt hat, dass ich am nächsten Tag nicht den erwarteten Heißhunger hatte, wie gedacht. Eine kleine Müslischüssel und etwas Tee war schon zufriedenstellend. Danach hat sich jedoch Kopfweh eingestellt, der bis Mittags anhielt. Ob er was mit dem Streik-Tag zu tun hatte, kann ich nicht beurteilen. Nach einem Nachmittagsschlaf ging es mir wieder besser und es gab eine Schüssel Salat mit Weißbrot als Stärkung. Zum Abend des Samstag hatte sich der Energiehaushalt wieder egalisiert.
Auch wenn ich mit diesen heftigen Körperreaktionen nicht gerechnet hatte und diese sehr unangenehm waren, möchte ich die Aktion fortführen. Die Verbesserung der Situation von Betroffenen wird das nicht erwirken. Der politische Druck lässt sich vielleicht trotzdem erhöhen. Es ändert sich erst etwas, wenn die Kirchen und deren Täter vor einem weltlichen Gericht nach den geltenden Gesetzen bestraft werden.