Neutrale Unabhängige Forschung zum Missbrauchsskandal der Kirche gefordert. Aufarbeitung dürfe nicht verantwortlichem Institution überlassen werden….

…Sprechen, nicht totschweigen

Im Mittelpunkt der neuen Kampagne steht Rörig zufolge die Aufklärung in Familien, Kindertagesstätten, Schulen, Heimen, Sportvereinen und Kirchengemeinden. „Eltern und alle, die beruflich und in ihrer Freizeit mit Kindern arbeiten, sollten durch die Kampagne ermutigt werden, in Einrichtungen und Institutionen das Thema offen anzusprechen und Schutzkonzepte einzufordern.“

Die Kinderschutzorganisation Innocence in Danger kritisierte, über sexuellen Missbrauch müsse „nicht abstrakt und angedeutet, sondern konkret und genau“ gesprochen werden. Der Schutz der Kinder verlange mehr als eine Kampagne, die zum Reden ermutige, sagte Geschäftsführerin Julia von Weiler. Sie forderte „eine deutlich bessere finanzielle und personelle Ausstattung des gesamten Kinderschutzes“.

Konsequenzen gefordert nach Scheitern der Kirchen-Studie

Nach dem Scheitern einer umfangreichen Studie zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche haben Experten und Betroffene Konsequenzen für die Aufarbeitung gefordert. Der Fachbeirat des Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten, Matthias Katsch, verlangt ein Eingreifen von Bundesregierung und Bundestag. „Es braucht den Druck des Staates, beispielsweise eine Enquete-Kommission des Bundestags einzurichten, die sich des Missbrauchs systematisch annimmt“, sagte er der „tageszeitung“ vom Donnerstag.

Der Vorsitzende des Netzwerks Betroffener von sexualisierter Gewalt (netzwerkB), Norbert Denef, fordert strengere Gesetze zur Aufklärung von sexuellem Missbrauch. Im Bayerischen Rundfunk sagte er: „Wir brauchen eine klare Gesetzesreform, wir brauchen eine Anzeige- und Meldepflicht.“ Vorgesetzte müssten verpflichtet werden, Täter anzuzeigen. Derzeit schütze der Staat nur die Kirche, beklagte Denef. Der 63-Jährige wurde als Kind jahrelang von einem katholischen Priester missbraucht.

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