DER TAGESSPIEGEL 07.11.2012

von Matthias Thibaut

Gab es in Großbritannien ein Pädophilennetz, das bis in die Regierung reichte? Ein führender Tory der Thatcher-Ära, der seinen Namen nicht nennt, beteuert seine Unschuld. Innenministerin Theresa May warnt alle, seinen Namen zu nennen.

In der Serie britischer Skandale um prominente Pädophile und die Vertuschung ihrer Taten hat Innenministerin Theresa May zwei weitere Untersuchungen angeordnet. Die BBC hatte im Oktober bereits zwei unabhängige Kommissionen mit Prüfungen ihrer „Kultur und Praxis“ beauftragt. Die ermitteln postum gegen den verstorbenen TV-Star Jimmy Savile „und andere“, und ehemals prominente Popstars wie Gary Glitter und Freddy Starr sind bereits in Gewahrsam.

Nun soll die National Crime Agency – eine neue Behörde, die man auch als „das britische FBI“ bezeichnet – herausfinden, ob die Polizei Anfang der neunziger Jahre bei ihrer Untersuchung eines angeblichen landesweiten Pädophilenrings geschlampt – oder gar willentlich beide Augen zugedrückt hat.

Der Grund: In den Ring, der in den siebziger Jahren aktiv war, sollen Prominente verwickelt gewesen sein, auch ein hoher Tory-Politiker der Thatcher-Ära.

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