taz 31.10.2012
Jahrelang sollen britische Prominente Kinder sexuell missbraucht haben. Gibt es Parallelen zu den Fällen in Deutschland?
VON CHRISTIAN FÜLLER
BERLIN taz | Spätestens seitdem der Premier den Fall zur Chefsache erklärte, hat das Thema sexuelle Gewalt auch in Großbritannien eine neue Dimension erreicht. David Cameron sagte im Parlament, die BBC habe sich „ernsten Fragen“ zu stellen, die Ermittler bekämen vollste Unterstützung. Es geht also nicht mehr darum, ob Jimmy Savile, der schrullig-populäre Pop-Moderator, Mädchen sexuelle Gewalt angetan hat.
Ich könnte hierzu meine Meinung äußern und sie wäre voller Verzweiflung als Betroffene sexueller Gewalt als Kind.
Nur soviel: Es ist mal wieder ein PRO FÜR DIE MELDEPFLICHT.
Wer „etwas weiss “ und nicht darauf “ reagiert „, macht sich mitschuldig !Schweigend wegschauen verlängert das Leid jedes Kindes, daß sexuelle Gewalt über sich ergehen lassen muß. Und erreicht es das Erwachsenenalter, muß es um jeden Tag, den der Mißbrauch länger gedauert hat, länger kämpfen.
Es ist aus meiner Sicht schlimmer länger zu leiden, zu dulden, zu schweigen…, als den/die Täter/ Täterinnen handlungsunfähig zu machen durch Aufdeckung und dem Kind vielleicht eine kurzzeitige Notsituation durch die Anzeige zuzumuten.
Gute Traumatologen könnten das Kind auffangen und den Täufelskreis unterbrechen – wenn Mitwisser nicht schweigen würden.