DIE WELT 01.10.2012
Ethikrat-Mitglied Reinhard Merkel fürchtet Todesfälle nach der Entfernung der Vorhaut und verweist auf eine US-Schätzung. Belastbare Daten gibt es aber nicht. In Deutschland ist die Bilanz positiv.
Mehr auf netzwerkB:
Zwei Jahre keine gesetzlichen Schritte zur Legitimation der Beschneidung
Routine Infant Circumcision with Doctor
Koalition einigt sich auf Gesetzentwurf
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidung-koalition-einigt-sich-auf-gesetzentwurf-11912247.html
Man sieht, dass Kinder keine Lobby in der Regierung haben.
Sie dürfen demnächst wahrscheinlich beschnitten werden und ebenso passiert fast nichts für traumatisierte Opfer sexueller Gewalt, wo die Verjährung alle Strafenverfolgungen und zivilrechtlichen Klagen verbietet.
Wenn der Gesetzentwurf ein Gesetz wird, müßte ein Viertel der Abgeordneten eine Verfassungsklage einreichen ( Art. 93 Abs. 1 Nr.2 GG ) , das wohl nicht passiert.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article109623071/Juden-und-Muslime-loben-Beschneidungs-Entwurf.html – … ich fass es nicht:
Was für ein Elternrecht und was für ein Religionsfriede darf die Amputation von bekannten 20000 sinnvollen Penis-Nerven an ABHÄNGIGEN rechtfertigen?!
Was hätte der Gott dieser Religionen im 21. Jh. gegen den Eingriff NACH der Abhängigkeit, bei eigener Entscheidung einzuwenden – wenn schon …?
Da siegen archaisch versteinerte Vorstellungen von Fundamentalisten über Menschenrechte kleiner Kinder.
Da büßt die Demokratie die Legitimation ihres Grundgesetzes ein, nämlich seine Grundlage, einen wichtigen Teil der GRUNDRECHTE.
Da wird zum Schein zwar anästhesiert – aber wer fragt denn nach dem Schmerzgedächtnis der brutalen Wochen danach?
Da manipuliert man nicht nur an den Genitalien – ebenso treiben fühllose Erwachsene mit allmächtigen Argumenten die Seelen kleiner Knaben in die Verlust-Angst, in die Abspaltung, in die traumatische Isolation.
Da huldigt man wider bessere Einsicht alten Bräuchen und setzt sich über nachweisbare äußere und innere Verletzungen WEHRLOSER hinweg.
Welcher Mediziner könnte denn heute verängstigte Minderjährige richtig einschätzen?!
Wo nicht medizinische Indikation zum unwiederbringlichen Eingriff an einem Abhängigen zwingt, sollte die deutliche Empfehlung heißen:
FINGER FORT VOM INTIMBEREICH – dasselbe gelte für sexualisierte Gewalt!
Von jenen „Sandstürmen aus den Wüsten dieser Erde“ müssten unsere Politiker_innen sich die Augen ihres Gewissens längst wund gerieben haben – vielleicht sind sie daher blind für’s Kind …
Wie wollen sie so sicher sein, daß es keine Komplikationen gab im Jüdischen Krankenhaus Berlin? Wenn mein Kind eine Komplikation nach einer OP hätte, würde ich mit ihm zum Facharzt gehen, aber ganz sicherlich nicht zu dem Krankenhaus, in dem die OP stattfand.
Es ist davon auszugehen, daß es eine hohe Dunkelziffer gibt.
Jerzy Montag: „Sie hat ergeben, dass es im medizinischen Bereich keine gesicherten Erkenntnisse über das Ausmaß der Schmerzen und die Komplikationsrate gibt.“
Bedeutet das, daß gerade ein Großversuch gestartet wird?
Ein Trauerspiel ist das!