taz.de 04.09.2012

An der Seite der Betroffenen

KOMMENTAR VON CHRISTIAN FÜLLER

Zu beneiden ist Johannes-Wilhelm Rörig nicht. Der Unabhängige Beauftragte gegen sexuellen Kindesmissbrauch ist fleißig wie kaum ein anderer Beamter. Er hat Präventions-Vereinbarungen mit vielen deutschen Spitzenverbänden zustande gebracht.

Rörig wird nicht müde, Bund und Länder zu entschlossenem Handeln zu drängen. Jetzt will er eine neue Initiative starten, die die Gesellschaft zu aufmerksamen Helfern machen will. Rörigs Gegner heißen Larmoyanz, Unzuständigkeit und Ignoranz.

Seine neue Kampagne, die im Januar mit einem Spot des Regisseurs Leander Haußmann anlaufen wird, ist dafür das beste Beispiel: Ja, es ist richtig, dass Rörig Eltern aufrütteln will. Aber was wirklich passiert, wenn Eltern den Verdacht hegen, dass ein Lehrer, Mitschüler oder Trainer ihrem Kind sexuelle Gewalt antut, steht auf einem anderen Blatt.

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