Wedel-Schulauer Tageblatt 25. Juli 2012

SCHARBEUTZ. Es waren genau 46 Tage. 46 Tage ohne Essen für Norbert Denef. Nun hat der 63-Jährige aus Scharbeutz (Kreis Ostholstein) seinen Hungerstreik beendet. „Es war super erfolgreich – mit drei Ausrufezeichen“, sagt Denef. Es sei ihm gelungen, den Kampf gegen die Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch in die Gesellschaft zu tragen. Denef war als Junge selbst von zwei Pädophilen missbraucht worden, konnte sie Jahre später nicht mehr anzeigen.



„Wir haben viele Leute mobilisiert – mehr kann man nicht erwarten“, sagt Denef. Er will weiter kämpfen. „Ich plane schon die nächste Aktion, aber darüber rede ich erst wenn es so weit ist.“ Auch einen weiteren Hungerstreik will er nicht ausschließen.

Denn Denef ist enttäuscht von den Politikern, die ihm zwar vielfach Sympathie entgegengebracht hätten, aber nicht für seine Forderung eingetreten seien. „Die Politik hat gezeigt, dass sie lieber bereit ist, die Opfer verhungern zu lassen, als mit ihnen zu reden und mit ihnen gemeinsam grundlegende Verbesserungen in den Bereichen des Opferschutzes und des Kinderschutzes vorzunehmen.“ Denef rechnet mit einer Ablehnung seines Antrags beim Petitionsausschusses des Europäischen Gerichtshofes. „Aber wir gehen auch noch weiter.“

Denef hat während seines Hungerstreiks zwölf Kilo abgenommen, isst nun wieder Gemüse. Seit Tagen plagt ihn eine Lähmung des linken Fußes. „Das macht mir Sorgen, es wird jetzt genauer untersucht.“

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