Norbert Denef am Freitag, 13. Juli 2012 um 14:00 Uhr vor Reichstag in Berlin
Norbert Denef, Vorsitzender des Netzwerks Betroffener von sexualisierter Gewalt, wird am Freitag, 13. Juli 2012 um 14:00 Uhr vor den Reichstag in Berlin kommen, um das Gespräch mit Vertretern der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu suchen.
Denef ist selbst Opfer jahrelangen systematischen Missbrauchs in seiner Kindheit. Er ist heute 63 Jahre alt. Den an ihm begangenen Verbrechen folgten 35 Jahre, bis er mit viel Anstrengung und mit der Unterstützung seiner Kinder darüber sprechen konnte. Als Sprecher von netzwerkB erlangte Denef ein wenig Bekanntheit. Die Vielzahl der Opfer bleibt namenlos und ohne Hilfe. Die Vielzahl der Opfer leidet still.
Am 6. Dezember 2011 durfte Denef auf dem Bundesparteitag der SPD über die Situation der Opfer sprechen. Die Delegierten stimmten ihm zu, die Verjährungsfristen von sexualsierter Gewalt aufzuheben. Heute heißt es, man habe keine Mehrheiten. Denef befindet sich am Freitag nunmehr im 36. Tag seines unbefristeten Hungerstreiks.
Am 13. Juli 2012 bittet Norbert Denef die SPD um ein Gespräch. Er möchte von der Führung der SPD wissen, wie sie zum einstimmigen Beschluss des Bundesparteitags vom 6. Dezember 2011 (http://youtu.be/j3sUibSUnu0) steht.
Einigkeit besteht in der Politik angeblich darüber, dass die Täter vom Staat mehr geschützt werden als die Opfer. Dennoch fehlt der Politik der Mut, die Fristen im zivilrechtlichen und im strafrechtlichen Bereich für solche Taten der Gewalt ganz aufzuheben, damit den Opfern ein Anspruch auf wirkliche Unterstützung und Gerechtigkeit zuteil werden kann. In der jetzigen Situation müssen sie vom Gericht ungeprüft abgewiesen werden, obwohl die Beweisbarkeit solcher Verbrechen anhand von Forensik, Zeugenaussagen, Geständnissen, Bild und Filmmaterial weit über 30 Jahre hinaus gehen dürfte.
Norbert Denef möchte die SPD fragen, wie die Gesellschaft später den Betroffenen Kindern von heute erklären wird, dass man jetzt hätte etwas ändern können, aber es nicht getan hat?
Norbert Denef bittet die SPD daher am 13. Juli 2012 um eine Stellungnahme und einen öffentlichen Dialog.
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Mehr auf netzwerkB:
ICH BIN IM HUNGERSTREIK
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Für Journalisten-Rückfragen:
netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.
Norbert Denef, Vorsitzender
Telefon: +49 (0)4503 892782
Mobil: +49 (0)163 1625091
norbert.denef@netzwerkb.org
www.netzwerkB.org
http://twitter.com/#!/NorbertDenef
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Bitte auf Facebook sharen und bei Twitter publik machen
die antwort ist ganz einfach…so wie die gesellschaft den betroffenen kindern von gestern es erklärt…GARNICHT! die betroffenen kindern und somit erwachsenen von morgen werden dann genau so beschäftigt sein zu überleben wie die betroffenen kindern von gestern und somit erwachsenen (kindern) von heute, im heute… alles unter dem deckmantel der stillschweigenden duldung im gestern,im heute und wohl auch im morgen und überall auf der welt…
Wie wärs mit einer provokanten Ankettaktion?
Norbert kettet sich am Reichstag ( Eingang) an und der Schlüssel wird dem Bundesvorsitzenden der SPD symbolisch und im Original zugeschickt.
Will heißen: „Sie liebe Politiker haben den Schlüssel zu einer Gesetzesänderung nun in der Hand!“
Wie auch immer. „Papst Eddy“ wünscht weiterhin allen Erfolg!
weiterhin viel kraft! solidarische grüsse und ein lesetipp zum thema gewaltfreier widerstand hier:
http://blog.zwischengeschlecht.info/post/2012/07/10/Netzwerk-Betroffener-von-sexualisierter-Gewalt-Hungerstreik-2
Gute Idee Erwin.Es könnten sich aber auch ein paar hundert oder mehr Missbrauchsopfer/Überlebende am Reichstag zusammen tun und den Politikern zeigen,dass wir gemeinsam die Aufhebung der Verjährungsfristen fordern.Wir fordern die Aufhebung,also sollten wir auch etwas gemeinsam tun.
Leider wird Herr Denef wohl wie immer oder meistens, alleine anwesend sein! Da ich weniger an Wunder, als an Taten glaube, lasse ich mich gerne überraschen, was das Netzwerk B an physischer Solidarität an den Tag legt.
Christiane Kieburg schreibt am 10. Juli 2012 um 16:08 Uhr
Gute Idee Erwin.Es könnten sich aber auch ein paar hundert oder mehr Missbrauchsopfer/Überlebende am Reichstag zusammen tun und den Politikern zeigen,dass wir gemeinsam die Aufhebung der Verjährungsfristen fordern.Wir fordern die Aufhebung,also sollten wir auch etwas gemeinsam tun.
Richtig, nur so geht es . Das ist der eimnzige Weg, alles andere wird im Bürokratensumof versinken!
Hallo Christiane Kieburg!
Genauso ist es. Es könnten sich auch ein paar Hundert Leute anketten. Für so eine Aktion würde ich selbst meine Gitarre verkaufen um die Fahrkarte und Unterkunft bezahlen zu können.
Es tut mir leid dass ich Ihnen kürzlich nicht geantwortet hatte- im Bezug auf Ihren Hungerstreik- ich war verhindert. Natürlich wollte ich Sie und die anderen Hungerstreikenden nicht übergehen. Es war nicht böse gemeint.
Ich habe mir auch überlegt ob ich an diesem Freitag nach Berlin fahre, nur ich kann einfach nicht; mangels finanzieller Mittel.
Viktoria Toth schreibt am 10. Juli 2012 um 19:25 Uhr
Hallo Christiane Kieburg!
Genauso ist es. Es könnten sich auch ein paar Hundert Leute anketten. Für so eine Aktion würde ich selbst meine Gitarre verkaufen um die Fahrkarte und Unterkunft bezahlen zu können.
Was hindert Sie daran Ihre Gitarre für ein Ticket zu verkaufen? Herr Denef wird Ihnen sicher sagen, wann er dort sein wird.
@ Ghandhie
„Was hindert Sie daran Ihre Gitarre für ein Ticket zu verkaufen? Herr Denef wird Ihnen sicher sagen, wann er dort sein wird.“
Die Gewissheit dass ich nicht alleine mit Herrn Denef (und vielleicht Ihnen?) da stehe. Erstens ist mir meine Gitarre nun mal außerordentlich lieb und teuer und Zweitens kann ich sie nur einmal verkaufen.
Nachsatz:
Womit ich nicht sagen will, daß ich Herrn Denef (oder Sie) nicht gern persönlich kennenlernen würde oder Ihre Gesellschaft nicht schätzen würde, aber ich denke, daß es einfach nichts wirkt wenn sich zwei oder drei Menschen anketten oder hinstellen, es müssten sich einfach ein paar Leute mehr aufraffen sich absprechen und sich langfristiger organisieren.
MIT ganz vielen solidarischen, kämpferisch-gewaltlosen Gedanken am 13.7. mit dabei, Seite an Seite!!!
Da ich dann schon in Therapie bin, ist es mir absolut unmöglich mitzumachen! Schaaade!! Kommt alle, und macht mit, unterstützt Norbert!! Ganz viel Kraft weiterhin!
Noch sagen möchte ich, Bzw. schreiben, auch wenn nur zwei drei Leute da sind, ist das mehr als KEINER!!!
Es sind Schritte, erst kleine, dann immer grössere! Einfach TUN! Ich habs angefangen und es KLAPPT!!
Aber nicht vergessen: als Überlebende muss man auch tragen können, was man tut, daher empfinde ich Motivation als super, aber Druck als falsch, denn es ist SUPER wichtig,die eigenen Grenzen NICHT zu überschreiten, gerade das nicht und schon gar nicht auf Druck von anderen.
Wenns für einen selbst stimmt, dann ab nach Berlin:-)!!
Bis bald und alles erdenklich Gute!!!
Solidarischste Grüssse always,
B. Realmenschin
Realmenschin schreibt am 10. Juli 2012 um 21:01 Uhr
Wenns für einen selbst stimmt, dann ab nach Berlin:-)!!
Es scheint eben doch verschiedene Dringlichkeiten zu geben. Die Idee und das ganze Anligen als solches und die eigene Haut.
Mir kommt das alles ein bisschen vor, wie, wenn ich dann mal pensioniert und in Rente bin, dann mache ich dann das und das und werde dies und jenes tun. Aber wissen wir denn nicht alle, dass es meistens anders kommt?
Ich möchte noch einen anderen Vorschlag machen: Ich finde das Kinderfoto von Norbert Denef sehr ausdrucksstark. Es wäre doch gut, wenn hier eine Seite entstehen würden mit noch vielen anderen Kinderfotos der Forumsteilnehmer, damit die Öffentlichkeit und auch die Politiker, die ja ebenfalls hier reinsehen, merken, wie die Kinder ausgesehen haben, die da verletzt wurden und die sich jetzt wehren und er seinen Schädel nicht immer alleine hinhalten muss. Kinderfotos stellvertretend für alle anderen verletzten Kinder in Deutschland. Wenn einer sein Kinderfoto (auch unter Pseudonym) nicht mehr im Internet haben will, dann wird es gelöscht und durch ein anderes ersetzt.
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Anmerkung von Norbert Denef:
Wenn Fotos einmal im Internet sind, ist das Löschen nicht wirklich möglich – es gibt dann kein Zurück mehr!
Ein bißchen Schwanger ist ja auch nicht möglich. Deshalb sollte man sich vorher entscheiden welchen Weg man gehen will!
Ich denke das ich Norbert unterstützen kann. Wo soll der Treff denn stattfinden! Bitte um weitere Infos
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Anmerkung von Norbert Denef:
da wo der netzwerkB-Ball ist:
http://netzwerkb.org/2012/07/10/hungerstreik-norbert-denef-sucht-gesprach-mit-der-spd/
auch ich bin ein missbrauchopfer und konnte eben auch solange nicht darüber reden wie herr Denef.Täter werden geschützt aber wer schützt die Opfer??? Täter bekommen Ihre anwälte gestellt,wer stellt den Opfern die anwälte???? Täter werden therapiert,wer bezahlt den Opfern die therapie ??? es muss etwas geschehen
Lieber Norbert,
ich werde am Freitag in Berlin an Deiner Seite sein.Das bin ich mir schuldig. Ohne „wenn“ und „aber“.
Liebe Grüsse Petra
Ich bin SPD-Wählerin. Nach dem Abrücken der SPD-Politikfunktionäre von der Abstimmung auf dem SPD-Parteitag Dez 2011 (Abschaffung der Verjährungsfristen) bin ich von der SPD sehr enttäuscht. Torsten Albig / Steinmeier habe ich das geschrieben. Eine Antwort habe ich noch nicht. Der 25. Juni sollte ja in der Partei darüber gesprochen werden. Da kam nichts. Außer, dass SPD-Politiker Norbert bedrängt haben, seinen Hungerstreik zu beenden. Ich schaue mir das ganze an. Wenn da keine Stellungnahme kommt, kein sich Einsetzen für die Abschaffung der Verjährungsfristen, werde ich in der Bundestagswahl der SPD nicht meine Stimme geben. Ich kann Norbert Denefs Enttäuschug nur all zu gut verstehen, denn ich bin selbst Missbrauchsüberlebende. Und mir ist in keinem Gespräch ein Mensch begegnet, der nicht verteht, dass die Verjährungsfristen fallen müssen. Wir werden weiter Druck machen und vorallem auch die Evangelischen Kirchen zur Stellungnahme auffordern. Die sollen endlich bekennen, wie sie zu uns Missbrauchsüberlebenden stehen. Ich habe kein Verständnis mehr dafür, dass sich die EKD-Spitzenfunktionäre nicht für mehr Gerechtigkeit für uns einsetzen. Und Norberts Hungersteik ist erst der Anfang. Das machen sich die Täterschützer nicht klar.