netzwerkB 24.06.2012
HUNGERSTREIKER im Gespräch mit Klaus Wowereit (SPD)
Berlin – Wir zwei Hungerstreikende, Christiane Kieburg und Katharina M., nutzten die CSD-Parade am 23.6. 2012 in Berlin, um mit Transparent und netzwerkB-Flyern auf unsere Forderung nach Abschaffung der Verjährungsfristen bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder aufmerksam zu machen.
Am Startpunkt sprachen wir Klaus Wowereit (SPD) persönlich an und bekamen die momentan übliche SPD-Antwort:
„Wir haben keine Mehrheit“
Bei der ca 5 km langen bunten Parade von Kreuzberg bis zum Brandenburger Tor liefen wir mit dem Transparent mit und verteilten Flyer von netzwerkB an die Zuschauer an den Straßenrändern. Einige reagierten spontan positiv. Die Lesben und Schwulen in der Parade zeigten uns „Daumen hoch“ und verbale Zustimmung. Auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor hatten wir dann auch die Möglichkeit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Auch hier gab es vor allem Zustimmung zu unserem Anliegen.
Ja, es erstaunt mich gar nicht: Schwule und Lesben – Minderheiten, die selbst immer unter Ausgrenzung leiden mussten – verstehen !!!!! Der sogenannte „normale“ Mensch, weisst alles von sich – er müsste sich selbst sonst hinterfragen – und das schafft nicht jeder – leider. Es wäre so heilsam.
Ich hoffe so sehr, dass jetzt endlich etwas auf den Weg gebracht wird, was eine radikale Verbesserung für alle bedeutet.
Endlich weg von der Verjährungsfrist!!!
Brigitte Bowien, Dänemark
Die SPD hat keine überwiegende Mehrheit und könnten deshalb angeblich nichts tun.Der Berliner Bürgermeister Wowereit sagte das in einer arroganten Art und Weise,wie man das ja von den Politikern gewöhnt ist.
Eigentlich müsste gerade Herr Wowereit Verständnis für das Thema Verjährungsfristen aufbringen,denn er gehört als Homusexueller zu einer der Minderheiten.
Es gibt wahrscheinlich keine Betroffenen Missbrauchsopfer-Überlebenden unter den Politikern, sonst würden sie sich vielleicht endlich mal mit dem Thema Aufhebung der Verjährungsfristen befassen.
Es ist eine Schande,dass es den Politikern nur um ihr eigenes Wohl geht.
Christiane und Katharina, bravo, das habt ihr gut gemacht !
Herzlichen Dank !
@Christiane:
Es gibt viele Überlebende in der Politik.
Aber es gibt auch viele TäterInnen dort!
Es ist ein Tauziehen.
dieses Transparent müßt Ihr liebe Christiane Kieburg und Katharina M. überall im Netz hoch posten-ja leider ist es in Deutschland wirklich so, das der sprich wörtlich nicht missbrauchte weg schaut und sich garnicht aber auch überhaupt nicht interessiert für Anliegen der Missbrauchten. Auf die Politik , kann man schon ganz und gar nicht zählen. Ich finde es so unglaublich, wie sehr sich Deutschland immer wieder Gleichgültig zeigt und wegschaut. So nach dem Motto „WAS HABEN WIR DEN DAMIT ZU TUN!“ Ja ich bin sehr traurig und wütend und ich hoffe lieber Norbert Denef -mögest Du nicht gesundheitlich zu schaden kommen, es könnte mein Herz nicht mehr verkraften -Ich weiß selber nicht genau, was danach kommt. Eines aber lieber Norbert, hoffe ich das noch viele Menschen mehr die Petition unterschreiben. Denn in Deutschland werden wir nichts aber auch garnichts erreichen- es geht leider nur über Gerichte. Von unten durchgeklagt -bis in die höchsten Gerichtsinstanzen. Mich wundert das Sexualstraftäter , hier die Sicherungsverwahrten-auch noch großzügig ENTSCHÄDIGT WERDEN! Ich kämpfe auch weiter gegen die Bundesrepublik Deutschland wg. der Unterlassungen und mehr. Natürlich braucht alles seine Zeit-die Justizmühlen und GdB Ämter und Sozialgerichte in Deutschland , haben viel Zeit- insbesondere bei Widersprüchen , die man einlegt. Siehe Landesversorgungsamt Oldenburg-es ist eine Schande das ich beim OEG AMT diese Dinge beweisen mußte. Ich konnte es gott sei Dank! Die 4000 Euro nehme ich ausschließlich für Gutachter und Rechtsanwälte, wenn PKH- Proßesskostenhilfe verweigert wird! Ich sehe nicht ein auf zuhören und mache immer weiter und jeder der noch klar denken kann trotz der Schmwerzen ich habe auch große Schmerzen, der sollte auch kämpfen- Es bringt glaube ich nicht’s -mit Politikern zu sprechen, es hat keinen Zweck. Die denken doch nur an Machterhalt und Ihre Bundestagsgehälter!!!
@Berthold:
Ich habe es eben ausprobiert: man kann das Foto mit dem Transparent einfach per rechter Maustaste downloaden.
Hier ist es „pur“ und vollständig lesbar:
http://netzwerkb.org/2012/06/22/csd-parade-23-6-in-berlin/
Wäre doch ein gutes Foto, um es bei Facebook zu sharen…
@ Berthold,
Hallo Berthold, ich sah, dass Du aus Aurich kommst. Ich komme aus Norden und bin wie Du seit mehreren Jahren in den Fängen des Niedersächsischen Landesamtes für Soziales in Oldenburg. Meine Odyssee in Sachen OEG und GdB zieht sich nun ebenfalls mehrere Jahre hin. Gern würde ich mit Dir meine Erfahrungen austauschen und wissen, ob es noch weitere Ver(ge)walt(ig)ungsopfer in Niedersachsen gibt, die eventuell an einer Sammelklage interessiert sind. Ich habe nur „Pannen“ von Seiten der Behörde erlebt, verbunden mit verschwundenen Akten, unterschlagenen Arztberichten und vieles mehr. Inzwischen glaube ich nicht mehr daran, dass ich der einzige Antragsteller bin, bei dem zu dessen Lasten alles schiefläuft. Dahinter steckt doch System, um an uns Kosten zu sparen… so geht das bei mir schon seit Jahren, trotz eingeschaltetem Petitionsausschuß des Landtages, trotz Beschwerde bei David McAllister und Ursula von der Leyen, trotz angebotener Hilfe durch einen SPD-Landtagsabgeordneten, kritischer Nachfragen von Seiten des Schauspielers Peter Sodann und Amnesty International Hannover wie auch anderer bei der Landesregierung usw. usw. usw.
Es wird von Seiten des Landesamtes wie der Landesregierung Niedersachsen einfach alles kommentarlos ausgesessen…
Die Presse ist nach Anfrage nur an diesem Thema interessiert, wenn sich eine sensationelle Schlagzeile daraus machen ließe… Feige allesamt.
So suche ich nach weiteren Geschädigten, denn nur gemeinsam können wir stark sein. Deren Stärke ist unsere Schwäche. Und das müssen wir ändern. Ich danke Dir für eine Nachricht an nemo.x.vobis@web.de
Herzliche Grüße nach Aurich
NEMO X! VOBIS
Mohatma Gandhie war kein Träumer, sondern ein machtorientierter Realist. Er stammte aus sehr gutem Hause, war akademisch und spirituell hochgebildet und ein Vegetarier. Sein, vorallem auch durch die mehrfach oscarpresigekrönte Verfilmung, verklärter Mythos ist heute relativiert. Auch Ganhie hatte seine Schattenseiten. Er war eben kein Gott, sondern ein Mensch. Er war ja von Jesus und der Bergpredigt beeindruckt, konnte sich aber nicht mit der Annahme, dass dieser der einzige Sohn Gottes sei, anfreunden. Er betrachtete uns Menschen entprechend , alle als Gotteskinder, also auch göttlich veranlagt. Also auch mit der Fähigkeit zum Grössenwahn veranlagt zu sein. Eine lange Geschichte, ein langer Leidensweg und Kampf. Es gibt viel widersprüchliches über ihn zu lesen. Er war 12 Mal für den Freidensnobelpreis nominiert. Er verkehrte in höchsten Kreisen mit besten Beziehungen zu Politik und Presse und hatte grosses mediatorisches Geschick. Ein Vergleich mit Hernn Denef scheint mir, ohne zu werten, nicht realistisch und beiden nicht gerecht. Der Hungerstreik indem sich beide Protragonisten eines uralten Druckmittels bedienen, lässt sie zwar im gleichen Lichte erscheinen, aber ist es ist nicht ganz so, wie das erscheint. Während Norbert Denefs Netzwerk vorallem das Thema sexualisierte Gewalt als Grund des Streiks angibt, war es bei Gandhie die Freiheit und die Menschenwürde ganz allgemein, vorallem durch seine rassendiskrminierenden Erfahrungen begründet, die die sexualiserte Gewalt sicher auch einbezog. Sie ist leider, wie es scheint, seit menschengedenken, tabuisierter Bestandteil unserer Gesellschaft. In Deutschland herrscht somit ein Gesetz, das das Belangen von Tätern nach einer gewissen Zeit aufhebt. Dies verstösst zutiefst gegen die Gesetze von Freiheit und Würde des Menschen. Deshalb ist Herrn Denefs Anliegen sicher diskussionswürdig und es muss sich in der Gesetzgebung auch etwas ändern. Die Menschheit selber, wird sich deshalb aber nicht ändern. Das ist eine Illusion. Aber wenn Opfer ihre Täter belangen können, erhalten sie dadurch ihre Würde zurück.
Berthold,warum diesen Banner downloaden jeder kann sich ein Transparent malen und in die Öffentlichkeit tragen .Ich stehe jeden Tag mit diesem Banner auf der Straße und informiere die Menschen.Draußen erreicht man auch viele Menschen.
An Nemo X! Vobis,
ich habe 7jahre lang gekämpft. du kannst auch meinen bericht den norbert unter der rubik OEG, hier nachlesen.
ich kann nur allen überlebenden raten sucht euch einen sehhhhhhhhhhhr guten anwalt. bitte nicht im allein gang. jedes versorgungsamt hat einen regress und die holen sich das geld von den kirchen.
also rann.
überlebende/zeitzeugin
1960-1978
alexa
Ich frage mich immer, was dieses „wir haben keine Mehrheit“ seitens der SPD bedeutet. Bzw. was wir von NetzwerkB realistischerweise von der SPD erwarten können. Ich verstehe, dass man ein GEsetz ohne Mehrheit unter den Bundestags-Abgeordneten nicht durchkriegen kann. Aber wie steht es zum Beispiel damit, unter den Bundestagsabgeordneten für die Abschaffung der Verjährungsfristen zu werben, hier vielleicht eine Partei-übergreifende Plattform aufzubauen? Dabei vielleicht anzuregen, dass Abgeordnete bei Abstimmungen zu diesem Thema nicht an die Parteidisziplin gebunden sein sollen? Es kommt mir so vor, dass das über die Ethik-Schiene möglich sein müsste .
Andere Möglichkeit: die SPD formuliert klar und verbindlich, was Gesetz wird, WENN sie das nächste Mal wieder die Mehrheit im Bundestag erlangt. Danach haben die Wähler eine Option und die Öffentlichkeitsarbeit von NetzwerkB wird noch lohnender.
Hat die SPD schon mal entsprechende Beschlüsse gefasst? Bzw. so etwas angekündigt? Gibt es Abgeordnete, die entsprechende Vorhaben zu ihrem kontinuierlichen Programm gemacht haben?
Kurzfristig sollten wir wirklcih nicht zuviel von der SPD verlangen, finde ich. Oder ist mir da etwas entgangen, hat es vielleicht doch in den letzten Monaten günstige Möglichkeiten für einen Fortschritt gegeben?
___________________________________________
Anmerkung von Norbert Denef:
„Als wichtiger Unterstützer bei dieser Sache des Gerechten offenbarte sich nun auch Gerold Reichenbach, der zwar die politischen Realitäten erkennt, aber dennoch den oppositionellen Signalcharakter sieht, den die Forderung nach Aufhebung der Verjährungsfristen haben kann. Auch zu dem Preis, dass es für die Aufhebung der Verjährungsfristen keine Mehrheit im Deutschen Bundestag geben wird, weil die Übermacht der christlichen Parteien besteht, sei dies das richtige Signal, so Reichenbach im Gespräch mit Norbert Denef.“
Mehr dazu unter:
http://netzwerkb.org/2012/04/02/der-verlierer-ist-der-moralische-gewinner%e2%80%a8/
von wowereit im speziellen überrascht mich diese nummer leider nicht. in bezug auf genitalverstümmelungen in berliner kinderkliniken hält sein senat (auch bei mehrheit) seit jahren schützend seine hand vor die verstümmler, indem er kenntnis von deren taten rundheraus leugnet, während die berliner charité ihr verstümmelungsangebot laufend ausbaut. gleichzeitig spielt wowereit sich in der öffentlichkeit als beschützer der opfer auf, während er sie in wahrheit schamlos instrumentalisiert für seine eigenen anliegen (bei denen es ihm ihm übrigen egal scheint, ob sie mehrheitsfähig sind oder nicht):
http://blog.zwischengeschlecht.info/post/2009/10/02/Klaus-Wowereit-und-Ole-von-Beust:-Komplizen-der-Zwangsoperateure-inszenieren-sich-als-Zwitter-Wohlt%C3%A4ter
allen hungerstreikenden viel kraft und erfolg!
Drei Jahre Haft für Missbrauch eines Nachbarkindes
Das ist doch ein Witz“, so ein Mitglied der Bürgerinitiative „WHIR in Hochlarmark“.
Nebenklägerin Christel Dymke, Rechtsanwältin aus Recklinghausen, schilderte die Folgen für das Mädchen. Es leide seit den Übergriffen unter Angstzuständen, habe sich in der Schule verschlechtert. „Der Satz‚ Sexueller Missbrauch ist Mord an der Seele, wird aber nicht wie Mord bestraft, stimmt“, so Dymke
Nach dem Urteilsspruch konnte Wolfgang Z. erst einmal nach Hause gehen. Mit der Vollstreckung der Haft wird erst in drei bis sechs Monaten gerechnet. Zwischenzeitlich muss er an einer Sozialtherapie in Gelsenkirchen teilnehmen. Dass der Verurteilte nun in direkter Nachbarschaft zu dem Opfer wohnt, ist für die BI „ein Skandal“.
http://www.derwesten.de/staedte/unser-vest/drei-jahre-haft-fuer-missbrauch-eines-nachbarkindes-id6813718.html
Es verwundert mich, das der Täter eine Strafe bekam. Oftmals werden Strafverfahren gegen Sexualstraftäter aus nichtigen Gründen eingestellt bzw. am Ende des Verfahrens gibt es einen Freispruch für den Täter.