Berliner Umschau 21.06.2012
Die SPD hat sich dafür ausgesprochen, die rechtliche Lage von Missbrauchsopfern zu verbessern. „Die rechtliche Situation der Opfer ist unzumutbar. Wir brauchen deutlich längere Verjährungsfristen. Also 20 Jahre im Strafrecht und 30 Jahre im Zivilrecht“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag Christine Lambrecht der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Der SPD-Gesetzesentwurf dafür sei bereits durch die erste Lesung, werde aber von der Regierungskoalition nicht weiter bearbeitet. „Wir wollen das in der nächsten Sitzungswoche im Rechtsausschuss thematisieren. Wenn das nicht geschieht, wollen wir eine Geschäftsordnungsdebatte im Bundestag erwirken.“ Die komplette Aufhebung der Verjährungsfristen sei zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht durchsetzbar, betonte Lambrecht. Die Debatte ist neu entfacht, seit Norbert Denef, Sprecher des deutschlandweit größten Verbandes von Missbrauchsopfern „netzwerkB“, vor vierzehn Tagen in den Hungerstreik getreten ist. Denef, der als Kind jahrelang von katholischen Geistlichen missbraucht wurde, setzt sich seit Langem für die Aufhebung der Verjährungsfristen ein. Sexuelle Gewalt verjährt im deutschen Strafrecht nach zehn Jahren und im Zivilrecht nach drei Jahren. Weil aber Missbrauchsopfer aus Scham oft jahrelang schweigen, werden die Täter nicht rechtzeitig angezeigt. Manuela Schwesig vom Bundesvorstand der SPD hat Denef nun persönlich ihre Solidarität zugesichert: „Die SPD will so weitgehend wie keine andere Partei die Fristen verlängern. Wir hoffen, dass Herr Denef erkennt, dass er Gehör findet. (…) Wir hoffen inständig, dass er seinen Hungerstreik abbricht.“
—
Mehr auf netzwerkB:
„SPD möchte rechtliche Lage von Missbrauchsopfern verbessern.“
Wenn die SPD die rechtliche Lage von Missbrauchsopfern verbessern wollte,dann würde sie für die Aufhebung der Verjährungsfristen sein und nicht für eine Verlängerung,die nur weiterhin die Täter schützt.
Die Missbrauchsopfer MÜSSEN geschützt werden.
Frau Lambrecht, Frau Schwesig, Frau Kraft, Frau Vogt …
Verlängerung der Fristen sind für wehrlose Kinder von damals, heute und morgen KEINE OPTION!
Mit bloßer Frist-Verlängerung sind wir nie einverstanden gewesen, weil diese
1. gerade den SCHWERST-Betroffenen nicht gerecht wird
2. kein Kind heute oder morgen vor n o c h schlimmeren Verbrechen gegen die Menschlichkeit bewahrt.
NUR dies ist der Grund, weshalb Überlebende jetzt Hungerstreiks, mühsame Märsche u.a. demokratische Recht-Mittel auf sich nehmen müssen gegen ignorante Politiker, gegen arrogante Lobbyisten an Runden Tischen …
Über verlängern kann man bei ‚Vergehen‘ reden – Sie ALLE wissen:
Es handelt sich hier um ganz b e w u s s t verübte VERBRECHEN von Tätern ALLER Gesellschaftskreise, die sich teils mit Bewährungsstrafen und lächerlichen Bußen aus der Verantwortung schleichen dürfen – von „RECHTS“ wegen ? …!!
Es handelt sich um vorsätzlich kriminellen Macht-Missbrauch an Wehrlosen, den wir wegen lebenslanger Schädigung mit „Seelenmord“ bezeichnen, weil mord-ähnlich …
Hallo Hildegard
ich teile deine Empörung!
SCHWERST-Betroffenen kann es nicht mehr gerecht, noch Recht gemacht werden. Wir haben lebenslänglich zu tragen an den Traumata!
Warum gibt das für Verbrecher- TÄTER mehr Gnade als für deren Opfer?
“ SAGT ES LAUT “
Pia Survivor
… danke Pia, es ist wie mit den „strategischen Interessen“, die Staaten im Sinn der materiellen Vorteile irgendwelcher Multis verfolgen – selbst wenn damit fundamentale Grundrechte verletzt werden …
” SAGT ES LAUT ”!!!