ZDF 16.05.2012

Frage 1:
Fünf Prozent mehr gemeldete Fälle von Kindesmissbrauch in 2011

Was bedeuten das?

Rörig:
Einmal ist es erschreckend wenn die Zahlen sexuellen Missbrauch in Deutschland ansteigen. Hier geht es um Anzeigen solcher Fälle. Zeigt aber auch, dass vielleicht in der Bevölkerung eine höhere Sensibilität entstanden ist und wenn es ein Ergebnis der Arbeit des Runden Tisches gewesen sein sollte, dann ist das ein kleiner positiver Aspekt.

Frage 2:
Hat sich in den vergangenen Jahren in der Gesellschaft etwas verändert?

Gehen wir anders mit Kindesmissbrauch um?

Rörig:
Das Thema sexueller Kindesmissbrauch ist bei uns in Deutschland leider immer noch ein Tabuthema. Aber in den letzten Jahren ist das Thema mehr in das Licht der Öffentlichkeit gekommen und das ist auch gut so. Das ist eine der ganz wichtigen Präventionsaspekte, dass die Gesellschaft ein Bewusstsein hat, dass sexualisierte Gewalt in unserer Gesellschaft stattfindet.

Frage 3:
Odenwaldschule, Canisius-Kolleg: 2010 bekamen Missbrauchsfälle an kirchlichen Schulen eine große Aufmerksamkeit.

Hat sich seitdem viel getan? Wurde mehr für den Schutz von Kindern unternommen?

Rörig:
Ich hab in den vielen, vielen Gesprächen die ich jetzt seit November oder Dezember letzten Jahres geführt hab insgesamt festgestellt, dass alle Verantwortlichen in den verschiedenen Trägerorganisationen ein ganz, ganz großes Interesse dafür haben, dass die Kinder die ihnen anvertraut sind vor sexualisierter Gewalt geschützt sind und ich glaube, dass wir in den nächsten Jahren tatsächlich eine enorme Verbesserung in Hinblick auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt verzeichnen können.

ZDFmediathek/beitrag/video…

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