Offener Brief an den Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann
Vertuschung von Missbrauchsfällen im Bistum Trier
,Niemals tut der Mensch das Böse so vollkommen und fröhlich, als wenn er es aus religiöser Überzeugung tut.‘ (Blaise Pascal)
Sehr geehrter Herr Bischof,
gemäß uns vorliegender Dokumente haben sich in der zu ihrem Bistum gehörenden saarländischen Pfarrei Herz Jesu, Püttlingen-Köllerbach zahlreiche Missbrauchsfälle ereignet.
Im Jahr 2009 meldete sich ein Missbrauchsopfer bei Pfarrer Guido Ittmann, der unser Familienmitglied ist, und berichtete ihm, dass er durch den Priester V. sexuell missbraucht worden sei. Der mutmaßliche Täter soll, wie wir inzwischen wissen, an die dreißig(!) Kinder vergewaltigt haben, viele der Opfer stammen aus der Pfarrei Herz Jesu, Püttlingen-Köllerbach. Der Täter wurde bereits vor Jahren verurteilt und befindet sich wieder im Dienst des Bistums Trier. Von Pfarrer Ittmann hierauf angesprochen, teilte ihm ein Mitarbeiter der Bistumsleitung mit, dass Priester V. ein hochangesehener Priester des Bistums sei.
Im Jahr 2010 erfuhr Pfarrer Ittmann von weiteren Missbrauchsfällen innerhalb seiner Pfarrei.
Auf dem Gebiet der Pfarrei Herz-Jesu, Püttlingen-Köllerbach befindet sich auch das Kirchengebäude der Gemeinde St. Martin, einer Gruppe traditionalistisch eingestellter Katholiken.
Hier soll es durch zwei der dort vormals tätigen Priester und einem ehrenamtlich tätigen Laien zu Sexualdelikten an Kindern bzw. Jugendlichen gekommen sein.
Priester H. soll ein Kleinkind vergewaltigt haben. Der Vater dieses Kindes soll seine Tochter missbraucht haben. Als diese sich hilfesuchend an den damaligen Seelsorger der Gemeinde, Priester U. gewandt habe, soll sie durch diesen ebenfalls vergewaltigt worden sein. Die Täter deckten sich dabei wohl jahrelang gegenseitig.
Von diesen Vorfälle erlangte Anfang 2010 der zu dieser Zeit in der Gemeinde St. Martin tätige Seelsorger, Herr Pater Gorges, mehr und mehr Kenntnis und leitete diese an seine Oberen, an das Bistum Trier als auch an den Ortspfarrer von Püttlingen-Köllerbach, Herrn Pfarrer Ittmann weiter.
In der Karwoche 2010 stellten Sie, Herr Bischof, im Rahmen einer Pressekonferenz die Beratungshotline der Deutschen Bischofskonferenz für Opfer sexuellen Missbrauchs der Öffentlichkeit vor. Zuvor waren Sie zum Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für alle Fragen im Zusammenhang des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich ernannt worden.
Im Anschluss an diese Pressekonferenz teilte ein Mitglied der Bistumsleitung Pfarrer Ittmann mit, dass die Trierer Bistumsleitung beschlossen habe, die Missbrauchsfälle in Püttlingen-Köllerbach aus dem Bistum Trier heraushalten zu wollen. Pfarrer Ittmann wurde aufgefordert, in der Angelegenheit nichts zu unternehmen.
Die Bistumsleitung erklärte sich Pfarrer Ittmann gegenüber wiederholt für die Aufklärung und den Schutz möglicher weiterer Opfer nicht für zuständig. Man argumentierte beispielsweise, Priester H. habe sich zum Zeitpunkt der Vergewaltigung des Kleinkindes nicht in einem Dienstverhältnis des Bistums Trier befunden.
In Absprache mit Pater Gorges ist Pfarrer Ittmann daraufhin auf eigene Verantwortung den im Raum stehenden Missbrauchsvorwürfen weiter nachgegangen, um etwaige Zweifel an den Geschehnissen auszuräumen. In einem Gespräch mit einem Betroffenen wurde er Zeuge einer Morddrohung gegen einen der möglichen Täter. Daraufhin erstattete er im Sommer 2010 pflichtgemäß Anzeige bei der Kriminalpolizei Saarbrücken gegen die drei Täter wegen sexuellen Missbrauchs an Schutzbefohlenen.
Das polizeiliche Ermittlungsverfahren musste kurz darauf allein aufgrund der geltenden Verjährungsfristen für Sexualstraftaten abgebrochen und eingestellt werden.
Bis zur Stunde gibt es von Ihrer Seite zu diesen Geschehnissen keine öffentliche Erklärung an die Katholiken und Betroffenen in Püttlingen-Köllerbach.
Der tatverdächtige Laie ist weiterhin in leitender ehrenamtlicher Funktion innerhalb der Gemeinde tätig. Priester H., der wegen Sexualdelikte bereits einmal verurteilt wurde und in vier weiteren Ländern Kinder missbraucht haben soll, ist nach unserer Kenntnis 2011 in der Schweiz erneut verhaftet worden und sitzt seitdem im Gefängnis. Priester U. feiert nach wie vor im Saarland die Hl. Messe.
Zur Abklärung (Vertuschung?) der Missbrauchsfälle in Püttlingen-Köllerbach sowie anderer Konflikte innerhalb der Gemeinde St. Martin war durch bischöfliche Ernennung der Dechant des Dekanates Völklingen, wozu auch die Gemeinde Püttlingen-Köllerbach gehört, Herrn Pfarrer Klaus Leist, zuständig.
Dieser hat die Missbrauchsfälle in Püttlingen-Köllerbach in offensiver Weise von Anfang an unter Berufung auf die Bistumsleitung bestritten.
Pater Gorges, der die Missbrauchsfälle wesentlich mit aufgedeckt hat, wurde durch Dechant Leist als unglaubwürdig diffamiert. Pfarrer Ittmann gegenüber bezeichnete Dechant Leist wiederholt Pater Gorges als psychisch krank und deshalb als nicht glaubwürdig. Er würde haltlose und unbewiesene Gerüchte verbreiten. Ohne je Pater Gorges Gelegenheit zu geben, sich gegen die Verleumdungen zur Wehr zu setzen, vertrat Dechant Leist seine Position auch offen gegenüber anderen Priestern des Dekanates Völklingen.
Pater Gorges wurde als Seelsorger der Martinkirche entpflichtet und in die Arbeitslosigkeit entlassen.
Dann folgte eine Rufmordkampagne gegen unser Familienmitglied, Pfarrer Ittmann.
Dechant Leist streute innerhalb der Pfarrgemeinde das Gerücht, Pfarrer Ittmann habe sich selbst etwas zu Schulden kommen lassen. Er sei deshalb aus seinem Heimatbistum Paderborn rausgeflogen. Schlimmer noch: Es sei in Berlin, wo Pfarrer Ittmann in einer renommierten Jugendhilfeeinrichtung einige Jahre tätig war und Jugendliche betreut hat, etwas vorgefallen, worauf Pfarrer Ittmann fünf Jahre vom priesterlichen Dienst suspendiert worden sei.
Durch derartige Verleumdungen aufgeputscht, kam es zu einer regelrechten Hetz- und Rufmordkampagne seitens einer kleinen Gruppe der Pfarrgemeinde gegen Pfarrer Ittmann. Seit Herbst 2010 erhielt Pfarrer Ittmann zahlreiche anonyme Drohbriefe. Es wurde ihm auch körperliche Gewalt angedroht.
Derart selbst als Sexualstraftäter diffamiert und von bischöflicher Seite im Stich gelassen, flüchtete Pfarrer Ittmann Ostern 2011 aus seiner Pfarrei und kehrte nach Berlin zurück. Aufgrund der Bedrohungslage und der Verleumdungen erkrankte er und verblieb neun Monate in Berlin. Die Kriminalpolizei bot ihm Polizeischutz an.
In diesen Monaten gab es weitere Verleumdungen gegen ihn. Man bescheinigte ihm im Sommer 2011 seitens der bischöflichen Behörde eine Paranoia. Auch sei er selbst schuld an den anonymen Drohbriefen.
Noch Anfang dieses Jahres unterstellte ihm der als Pfarrverwalter für Püttlingen-Köllerbach eingesetzte Pfarrer Hans Thul auf einer öffentlichen Sitzung des Pfarrgemeinderates erneut eine Paranoia.
Pfarrer Ittmann, der nicht durchgehend erkrankt war, wurde seitens Ihrer bischöflichen Behörde in den Monaten seiner Flucht untersagt, mit Mitgliedern seiner Pfarrei, wozu auch einige Freunde zählen, zu reden und Kontakte zu pflegen. Man verbot ihm, wie es in einem amtlichen Schreiben heißt, in seine Gemeinde hineinzuwirken.
Veröffentlichungen im Pfarrbrief wurden ebenfalls untersagt bzw. der Zensur unterworfen.
Angesichts dieser Faktenlage erklären wir:
Zum ersten:
In Übereinstimmung mit Papst Benedikt XVI sind wir der Auffassung, dass ein Priester, der ein Kind vergewaltigt hat, nie mehr Priester sein kann.
Zum zweiten:
In Übereinstimmung mit der christlich-abendländischen Moralauffassung und auf der Grundlage des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland sind wir entschieden der Meinung, dass jeder Mensch, der von einer Vergewaltigung eines Kindes erfährt, moralisch unbedingt persönlich zuständig und zum Handeln verpflichtet ist.
Hier darf man sich nicht durch juristische Winkelzüge der Verantwortung entziehen.
Es ist ein beispielloser Skandal, dass kirchlich Angestellte um ihre berufliche Existenz, ja ihr Leben fürchten müssen, wenn sie Kapitalverbrechen pflichtgemäß zur Anzeige bringen (wollen). Ein solches, offenbar nicht nur im Bistum Trier herrschende Binnenklima, begünstigt und fördert geradezu weitere Sexualdelikte.
Zum dritten:
Pater Gorges und Pfarrer Ittmann sind unverzüglich öffentlich zu rehabilitieren.
In der einzigen amtlichen Stellungnahme, die es seit Ostern 2010 zu den Vorfällen in Püttlingen-Köllerbach gegeben hat, steht kein Wort zu den durch Pater Gorges und Pfarrer Ittmann aufgedeckten Missbrauchsfällen, kein Wort zu den Drohbriefen, kein Wort zu den Verleumdungen durch Dechant Leist und anderen Personen.
Die im Pfarrbrief vom 28. Januar 2012 veröffentlichte Mitteilung umfasst ganze sieben Sätze.
Wir zitieren den zweiten und dritten Satz:
‚Nach Absprache mit unserem Bischof hat er (Pfarrer Ittmann) seit 1. Januar einen neuen Dienst in einer Pfarrei in seinem Heimatbistum Paderborn angetreten. Wie sie aus der Presse bereits erfahren konnten, laufen auf verschiedenen Ebenen noch Ermittlungen.‘
Hierzu stellen wir klar: Es gab und gibt keine Ermittlungen gegen unser Familienmitglied Pfarrer Ittmann. Schon gar nicht auf verschiedenen Ebenen. Woran soll man dabei denken? Etwa an Kindesentführung, Steuerhinterziehung, Zuhälterei, Totschlag….?
Wahr ist hingegen, dass gegen Ihren bischöflich Beauftragten zur Abklärung der Konflikte und Missbrauchsfälle in Püttlingen-Köllerbach, Herrn Dechant Leist, zur Stunde noch kriminalpolizeiliche Ermittlungen wegen angedrohter Körperverletzung und Verleumdung gegenüber Pfarrer Ittmann laufen.
Zum vierten:
Nachdem Pfarrer Ittmann im Sommer 2010 Anzeige gegen drei Sexualstraftäter erstattet hatte, wurde er seitens bischöflicher Mitarbeiter wiederholt eingeschüchtert und genötigt.
Wir appellieren deshalb eindringlich an Sie, die auf Einschüchterung und Nötigung basierende Form der Mitarbeiterführung in ihrem Bistum unverzüglich zu beenden und durch einen Stil zu ersetzen, der von christlicher Humanität und Respekt vor der Menschenwürde Ihrer Mitarbeiter geprägt ist.
Wir werden ab sofort alle an Pfarrer Ittmann gerichteten Briefe Ihrer oder auch einer anderen bischöflichen Behörde, die Elemente der Einschüchterung und Nötigung enthalten und somit strafrechtliche Relevanz besitzen könnten, an die Staatsanwaltschaft Saarbrücken und die Medien, insbesondere an den ,Spiegel‘ zur Veröffentlichung weiterleiten.
Zum fünften:
Wie oben aufgeführt, wurde Pfarrer Ittmann das Recht auf freie Meinungsäußerung genommen.
Mehr noch: Ihm und seinen Mitarbeitern wurde unter Androhung arbeitsrechtlicher Konsequenzen untersagt, die unzutreffenden Behauptungen bischöflicher Mitarbeiter, Pfarrer Ittmann sei paranoid und ein Sexualstraftäter, öffentlich zu dementieren.
Dies ist äußerst gravierend.
Jeder Bürger dieses Landes ist, auch dann, wenn er katholisch ist und sich in einem kirchlichen Arbeitsverhältnis befindet, jederzeit im vollumfänglichen Besitz der durch das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland garantierten Grundrechte.
,Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.‘ (Artikel 5,(1) des Grundgesetzes)
Zum sechsten:
Im Hinblick auf die möglichen Missbrauchsopfer in Püttlingen-Köllerbach fragen wir Sie:
Welche Hilfe bieten Sie den Opfern an?
Wir sind wie Hundertausende andere Bürger in diesem Land zutiefst darüber beschämt, dass Missbrauchsopfer und Vertreter von Missbrauchsverbänden bis heute allzu oft von kirchlichen Würdenträgern wie Bittsteller und Störenfriede behandelt werden. Gespräche werden verweigert, Aufklärungsmaßnahmen verschleppt oder ganz verhindert. Nicht selten werden die Opfer von Kapitalverbrechen, die von kirchlichen Mitarbeitern verübt wurden, nicht wie Opfer, sondern wie Täter behandelt.
Diese skandalöse, zutiefst unchristliche Vorgehensweise muss ein für alle Mal ein Ende finden.
Wir erwarten von den Bischöfen dieses Landes und ganz besonders von Ihnen, dem Missbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz, dass Sie Seite an Seite mit den Missbrauchsopfern für deren berechtigen Interessen und Anliegen kämpfen und aufhören, sich als deren Opposition zu verstehen.
Zahllose Missbrauchsopfer können, wie Sie wissen, oft erst nach dreißig oder vierzig Jahren über ihre erlittenen Folterungen erstmalig reden. Für sie gibt es aufgrund der skandalös kurzen Verjährungsfristen für Sexualdelikte bis zur Stunde überhaupt keine Möglichkeit der juristischen Aufarbeitung.
Was für eine Schande, dass diese Menschen dann auch noch von Personen, die sich auf Christus berufen, verhöhnt und im Stich gelassen werden!
Da sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen aufgrund der komplexen psychologischen Auswirkungen eine mit keiner anderen Straftat vergleichbare Verletzung der Menschenwürde darstellt und die Folgen für die Opfer ein Leben lang währen, muss auch der Gesetzgeber diesem Faktum endlich Rechnung tragen.
Wir fordern deshalb die Aufhebung der Verjährungsfristen für Sexualdelikte an Schutzbefohlenen und rufen Sie, Herr Bischof auf, dies konsequent politisch einzufordern und es nicht bei Sonntagsreden zu belassen.
Nach wie vor besitzen Missbrauchsopfer jedoch so gut wie keine Lobby in unserem Land.
Die Katholische und Evangelische Kirche in Deutschland mit ihren über fünfzig Millionen Mitgliedern könnte und muss diese Lobby sein. Bislang ist dies leider nicht der Fall.
Geben sie, Herr Bischof, Ihren misshandelten Brüdern und Schwestern, ohne Wenn und Aber Ihre Stimme.
Wir schließen mit einem Bibelzitat aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 25, Vers 40,45,46, in dem der Weltenrichter Christus spricht:
,Amen, das sage ich euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder (und Schwestern) getan habt, das habt ihr mir getan… Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan: Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.‘
Lennestadt, den 23. März 2012
Annemarie Ittmann
Pia Wipper
Willi Wipper
Lydia Körber
Erich Körber
Ronald Körber
Gertrudis Klein
Manuela Klein
Guter, deutlicher Brief!
Das ist ein Skandal!
Danke Pater Gorges und Pfarrer Ittmann und ihrer Familie für ihren Mut diesen Skandal, der leider kein Einzelfall ist öffentlich zu machen!
Ich bin immer mehr bestürzt darüber, dass unser Rechtsstaat und die Bürger sich so auf der Nase herumtanzen lassen.
Die Kirche weigert sich aufzuklären, also belassen wir es dabei?!?
Die Kirche entzieht Straftäter der Gerichtsbarkeit, wir zucken mit den Schultern?!?
Die Kirche verweigert den Opfern der Angestellten ihrer Institution Hilfe, so ist das Leben?!?
Die Kirche lässt unsere Kinder Hand in Hand mit Sexualstraftätern die Messe feiern und ins Zeltlager fahren, wir zahlen weiter brav das Gehalt dieser Männer?!?
Können Sie jetzt erkennen, was für ein GEIST und welche SektenStruktur in der Kath. Kirche herrscht. Und auch Papst Benedikt verhält sich verwirrt und widersprüchlich, wenn Sie genau hinsehen würden. Auch wenn Sie nur die gute Seite sehen wollen, da das andere für Sie wohl noch zu schmerzhaft ist. Ich habe auch sehr, sehr lange gebraucht um aus dieser „organisation/sekte“ aussteigen zu können, zu lange wurde ich von ihr konditioniert und geprägt. Ohne Traumatherapie und dem Werkzeug der Meditation, das ich erlernt habe, wäre ich niemals aus diesem Teufelskreis herausgekommen. Ich bin ein Opfer der 2. Generation. -transgenerationale traumaweitergabe – Meine Mutter und meine Tanten, Opfer der 1. Generation sind immer noch für diese Organisation tätig, in der sie missbraucht wurden. Sie schaffen es nicht mehr auszusteigen.! Zu lange wurden sie konditioniert. Ihr Selbst- und Weltbild erträgt diese Erschütterung wohl nicht mehr. Sie sind schon zu alt. Ich habe sogar Verständnis dafür. Die Zukunft liegt bei unseren Kindern!
Ja, den wenigen Aufrechten in den eigenen Reihen wird von der Kirche und deren Institutionen übel mitgespielt. Klagen, Drohungen, ohne Skrupel die Vernichtung beruflicher Existenzen und die Zerstörung der physischen und psychischen Gesundheit – so war das schon immer, wenn einer den Mund aufzumachen wagte und aufbegehrte. Kindern drohte man mit der Hölle und mit Schulausschluss, trieb einen Keil zwischen sie und die Eltern, Erwachsene wurden und werden fertig gemacht.
Umso mehr Danke für ihren Mut Herr Pater Gorges und Herr Pfarrer Ittmann und den Familien.
Schluss mit dem Lügentheater. Schluss mit den Vorrechten der Kirche. Ein Staat im Staate seit ewigen Zeiten und doch nur eine Sekte, durch und durch verdorben und korrupt bis ins Mark. Jeder Politiker wäre schon längst weg vom Fenster, jeder Normalbürger Job, Hab und Gut los bei geringeren Vergehen als der Verübung von Verbrechen an Kindern und deren systematischen Vertuschung.
Dank an Herrn Ittmann für die AUFRICHTIGKEIT, die selbstverständlich sein müsste und an seine tolle Familie! – ein Brief, der hoffentlich Kreise zieht!
… Elvira deutet es nur an, wohin die Verlogenheit geführt hat – in ihrer Familie, tausendfach in Deutschland, millionenfach weltweit.
Josef Ratzinger sollte seine Zuständigkeit für die FEHLENTSCHEIDUNGEN der 3 letzten Jahrzehnte eingestehen, bevor es auch dafür zu spät ist – denn:
Seine erste Fehleinschätzung zog bereits zu viele Fehlentscheidungen aus Loyalitätsgründen nach sich …
Danke,für Ihre Offenheit.Mir und ich denke vielen Anderen tut Ihr Mut einfach nur gut.Wir brauchen diese Menschen,die sagen was abgeht.Wir,die Geschädigten der Kirchen,besitzen oftmals mehr Toleranz,als die Religionen jemals erbracht haben.Und daran werden sie letztenlich scheitern,auch ohne unser Zutun.
Rechtfertigt nicht die R.K. immer, dass sie Täter aus eigenen Reihen nicht „verurteilen“ kann, sondern sie als solche christlich in ihren Reihen „schützen“ müsse.
Merkwürdig, dass diese Haltung für Mitbrüder, Mitpriester nun nicht gilt, die Täter identifizieren und deren Taten an die „nächste obere Instanz“ weiter leiten.
Hier können ehrliche Priester und Ordensleute nur lernen, zukünftig direkt ohne Umwege solche Vorfälle bei der Justiz – Kripo anzuzeigen. Alles andere endet nur – wie auch hier die Fälle wieder zeigen -zu Verschleppung – weiterer Vertuschungen – bis die Verjährungsfristen eingetreten sind, und zu Verläumdungen, Diffarmierungen der ehrlichen, wahrheitsliebenden r.K. – Beschäftigten.
Hier müsste der Gesetzgeber endlich mal reagieren. Bei vorsetzlicher Verschleppung, Vertuschung muss die Verjährungsfrist – solange es sie leider immer noch gibt, gehemmt werden. Dann hört sich sowas gleich mal auf. Dieses scheinheilige Gesockse!!!
Meine Hochachtung gilt den mutigen beiden Menschen (egal ob Ordensmann oder Priester, ob Hausfrau oder Mangagerin!!!) Es geht immer ums menschlich sein, um mehr nicht. Davor ziehe ich meinen Hut!!!
Grüße von Sarah Mohn (Exnonne :-), nicht exmenschlich)
Danke an Sie, die Angehörigen, für die klärenden Informationen, für Ihren Mut und Ihr Engagement. Mein Mann und ich hatten auf den plötzlichen Weggang von Herrn Pfarrer Ittmann mit Schmerz und großer Trauer reagiert und nur sukzessive begriffen, dass mehr dahinter stecken müsse als eine interpfarreiliche Sachfrage. Aber es blieb alles so rätselhaft! Nun sind sie auf dem Tisch, die schlimmen Tatsachen, dazu das Wissen um versuchte Vertuschung von oben. Da war es doch leichter, einen Menschen zu opfern als den Schein. Wie das -wieder mal- zum (heutigen!) Karfreitag passt! Der Trick mit der Paranoia ist schlichtweg das Letzte! Machtträger, Bischof, Dechant, was habt Ihr da vieles abzubitten!
Großen Dank nun aus der Ferne und auf diesem Weg an Herrn Pfarrer Ittmann. Über Jahre hin hat er nicht nur uns reich beschenkt: Mit seiner gelebten Menschlichkeit, den jedesmal wunderbaren Gottesdiensten und Predigten, seiner Theologie ohne Hülsen, aber von großer biblischer Kompetenz und Reife, seiner Bescheidenheit und Ehrlichkeit, seinem Engagement für Jung und Alt, seinem Fleiß, seinem Glaubenszeugnis bis in die kleinsten Schritte. Es war immer ein Erlebnis, seinen Gedanken zu folgen und sein Tun zu erleben. Dass er 0ft gerade an Hochfesten eine blinde Frau im Gottesdienst die Lesung (in Blindenschrift) vorlesen ließ, ist nur ein winziges Beispiel für seinen Geist. Das Evangelium zu verkünden hieß für ihn, es auch zu leben. Dazu gehörte erkennbar der Mut, vor Missständen nicht die Augen zu verschließen. Dank und Respekt, Herr Pfarrer Ittmann! Wir werden Sie sicher nie vergessen.
Wir wünschen Ihnen, dass die Wunden heilen und dass Ihnen die Kraft und der Mut erhalten bleiben. Und dass Sie sich getragen wissen in Ihrem Glauben und in der Sympathie vieler Menschen.
Ich wünsche Pater Gorges und Herrn Pfarrer Ittmann viel Kraft und Menschen die ihnen stets hilfreich zur Seite stehen! Ich bin sehr entrüstet, mit wieviel krimineller Energie die Angestellten des Bistums Trier mit samt ihrem Anführer Ackermann, Rufmord begehen und versuchen das Leben von aufrichtigen Christen zu zerstören. Es ist häufig der Fall, das Menschen, die sex. Missbrauch an Kindern anzeigen, als psychisch krank hingestellt und verleumdet werden. Das ein Bischof, der zum Missbrauchsbeauftragten der kath.Kirche bestimmt wurde ,sich wie ein Krimineller verhält , ist besonders skandalös. Ich hoffe, das die Ermittlungen gegen den Hr. Leist und Ackermann gründlich geführt werden und diese eine angemessene Strafe erhalten. Dieses Urteil sollte dann z.Bsp. im „Spiegel“ veröffentlicht werden. Ebenfalls ihre kriminellen Machenschaften.
In Trier sind wir einen Millimeter weiter…
Durch den nicht nachlassenden Protest Betroffener schwenkte Bischof Ackermann um von einem „die Leitlinien müssen nicht überarbeitet werden“ zu einem „die Leitlinien müssen dringend überarbeitet werden!
Am Ostersonntag demonstrierten MissBiT, Schafsbriefe, die Initiative Ehemaliger Johanneum Homburg und das Dokumentartheater Berlin unter der Leitung von Marina Schubarth und der Mitwirkung von Josef Sehr vor dem Trierer Dom.
http://www.epd.de/landesdienst/landesdienst-west/proteste-gegen-bischof-ackermann-missbrauchsopfer-demonstrieren-vor-d
Bischof Ackermann verließ den Dom nach dem Gottesdienst durch ein Seitenportal.
@Zeitzeuge, ich finde es sehr sehr gut, das in Trier vor dem Dom demonstriert wurde. Vielleicht kann so eine Demo jeden Sonntag wenn Messe ist, durchgeführt werden-so wie früher in Leipzig die Montags-Demos. Am Anfang waren es dort nur wenige Menschen, doch es wurden von Mal zu Mal mehr und sie bewirkten große Veränderungen.
@Simone,
die nächste Demo ist in Trier am 13.04.2012 zur Eröffnung der Heilig-Rock-Wallfahrt…
Wir haben jetzt zum ersten Mal in dieser Form über die genauen Umstände über den Weggang von Herrn Ittmann gehört. Wir waren sehr überrascht, denn in der ganzen Gemeinde selbst wurde uns der wahre Grund nie kommuniziert. Was uns stark verwundert. Wir haben lange unser Kindes und die kirchliche Gemeinde bei Kommunionsvorbereitungen unterstützt – seltsamerweise wurde der Sachverhalt nie klar geäußert. Sicher erkannten wir Spannungen innerhalb der Kirchengemeinde, bei denen es Vordergründig immer um eventuelle Schließungen oder Sparmassnahmen ging. Nie war aber von Missbrauch die Rede. Wir schließen uns den Verfassern des Briefes gänzlich an – wir sind sehr schockiert – und können unser Kind nicht mehr guten Gewissens in die Obhut dieser Gemeinde geben. Wir wünschen Herrn Ittmann für seine Zukunft alles Gute und wir sind froh, dass wenigstens einer den Mut findet, solche Fälle offen zu vertreten. Vielleicht trägt unser Kommentar auch ein kleines Stück dazu bei, Herrn Ittmann das Gefühl zu geben, das RICHTIGE getan zu haben. Vielen Dank!
@Zeitzeuge, vielleicht können Sie die Termine für die Demos in Trier immer hier veröffentlichen oder auch auf der fb-Seite „Wir gegen Kinderschänder“. Damit erreicht man viele Menschen und ich denke, die Demos gegen Ackermann und die Sexualstraftäter der Katholischen Kirche werden bekannter und bekommen mehr Zulauf.
@Zeitzeuge, habe die Info von der nächsten Demo in Trier gerade auf die Seite von „Wir gegen Kinderschänder“ gepostet. Ich hoffe durch die Info kommen viele Demonstranten.
@Zeitzeuge, noch eine Frage: Wo und wann beginnt in Trier die Demo am 13.04.2012? Welche Vereine sind dabei?
@Simone,
es wird sich erneut um einen stillen+friedlichen Protest handeln, der von ca. 11 Uhr bis 19 Uhr an mehreren Standorten in Domnähe stattfinden wird. Störung, oder Behinderung der Wallfahrer ist zu unterlassen.
Die beteiligten Initiativen, die bereits am Sonntag da waren sind an den Transparenten zu erkennen.
Ich habe Pastor Ittmann, der seit 01.01. in unserem Pastoralverbund tätig ist, durch seine Predigten und ein Beichtgespräch als einen äußerst feinfühligen und integeren Seelsorger kennen gelernt. Mit größter Empörung und Scham nehme ich die schlimmen Umstände der Versetzung hierher zur Kenntnis ebenso wie die Rolle, die die Amtskirche – und ausgerechnet noch der für die Aufklärung von Missbrauchsfällen beauftragte Bischof – hier gespielt hat! Auf tieftraurige Weise bestätigen Vertreter des deutschen Klerus wieder einmal mehr die bitteren Worte Alfred Delps darüber, in wessen Namen die Amtskirche auftritt: „Im Namen Gottes? Nein, im Namen der Ruhe, des Herkommens, des Gewöhnlichen, des Bequemen, des Ungefährlichen. Eigentlich im Namen des Bürgers, der das ungeeignetste Organ des Heiligen Geistes ist.“ Zum Glück gibt es demgegenüber noch couragierte Geistliche wie Pastor Ittmann, die sich ihres wahren Auftrages bewusst sind und der Kirche ein glaubwürdigeres Gesicht verleihen, als dies ihre höheren Repräsentanten oftmals zu tun bereit sind.
meinen herzlichsten dank an alle menschen die sich (nicht nur) im bistum trier auf den -gewiss nicht einfachen- weg machen und ihre stimme erheben. mir fehlt diese kraft momentan. vernetzung erwünscht: 0162-8574976 oder r.gorig-office@t-online.de
Aktuelles 27.07.2012:
Köllerbacher Gläubige rebellieren gegen Bischof Ackermann
„Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat der Gemeinde rügen im aktuellen Pfarrbrief öffentlich die Bistumsleitung und den eingesetzten Pfarrverwalter Hans Maria Thul.
Pfarrer Ittmann hatte vor zwei Jahren frühere Missbrauchsfälle zur Anzeige gebracht und daraufhin Drohbriefe erhalten.
Gegen Leist, der jetzt Pfarrer in St. Wendel ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts, Drohbriefe an Ittmann selbst verfasst zu haben.“
nachzulesen in der Saarbrücker Zeitung, im Pfälzer Merkur,
oder bei http://missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.de/
Ackermann hat seine Glaubwürdigkeit schon so lange verspielt.. Ist der geistige Ziehsohn des berüchtigten ´Pater Georg´ aus Bonn-Bad Godesberg eigentlich immer noch Ackermanns Kommunikationschef?
Es ist einfach unglaublich-mit welchen Spielregeln in Deutschland über Menschenrechte hinweg gegangen wird!!!(Leider aber auch in anderen Staaten unserer einen Welt) Ürgendwann wird sich sich das bitter rächen-Die folgende Generation nach uns wird sich ändern, vielleicht zum besseren-oder aber zum totalen CHAOS!!!Vertuschung und Manipulationen-Macht Instrumente der Kirchen werden zerbrechen-denn die Welt nach uns wird sich ziemlich sicher verändern-NICHTS BLEIBT SO WIE ES IST-dieses sollte jeder Mensch wissen! Was sagt wohl Herr Rechtsanwalt R. Nieporte , aus Trier dazu-im Bistum Trier sollte die Staatsanwaltschaft Trier , sich mal ein bisschen genauer umschauen-denn wer weiß, was dort noch so alles in den Gottesbüchern steht?! Lebt Euer kurzes Leben gut und schön-die Welt wird sich immer weiter drehen-doch die Natur wird auch die Kirchen ins Visier nehmen und dann ohh ja GNADE UNS ALLEN GOTT!!!Bischof Ackermann-du hast vielleicht eine Position -das ist alles-doch ürgendwann, wirst Du und jeder alles abgeben müssen-FÜR WELCHEN PREIS, FRAG ICH MICH???
Lest einmal diesen Blödsinn.
Daran wird geglaubt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Heilige_Vorhaut
Diejenigen die aufklären, werden bedroht.
Da liegt auch die Ursache warum die ganzen Jahre Missbrauchfälle vertuscht worden sind.
Es erinnert mich an mafiose Zustände.
missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.de/2012/08/swr-horfunk-beitrag-vom-14082012-erwin.html