schafsbrief.de 27.12.2011
Wir sind derzeit zwei Schafe, bei denen sprichwörtlich die Schafsgeduld zu Ende ist. Auslöser, sich jetzt zu engagieren, war der jüngste Artikel in der Berliner Zeitung (04.12.2011) bzw. in der Frankfurter Rundschau (08.12.2011) über den Umgang der katholischen Amtskirche mit dem Mißbrauchsfall im Saarbrücker Stadtteil Burbach (Saarland).
…warum war die Vorgehensweise des Bistums Trier „täterverachtend“? Die Vorgehensweise war TÄTERSCHÜTZEND!!!
Man kann sich nicht gleichzeitig für die (aktuellen) Täter UND die Opfer einsetzen, wieder mal so ein christlicher wir-haben-uns-alle-lieb-Schleim.
Auch die Formulierung „die Amtskirche war überfordert“ ist Täterjargon, bagatellisiert das Vertuschen. Die Amtskirche war und ist nicht überfordert, sondern NICHT WILLENS ihre jahrhunderte alte täterschützende Vorgehensweise zu ändern. Und das wird sie auch in 1000 Jahren noch nicht tun, es sei denn, man setzt sie unter massiven politischen Druck.
Der Schafsblog: nomen est omen. Dumme Schafe, die blind ihren Hirten folgen, was sollen sie auch sonst tun? Eine Metamorphose in Richtung Mensch wäre das einzig Sinnvolle.
Hallo Anna M.
ich bin noch relativ neu ( 08.12.2011) in diesem schwierigen Feld vertreten. Ich denke mich mit Täterjargon in Verbindung zu bringen ist etwas kurz gedacht.
Bitte lesen Sie alle 3 Schafsbriefe und kontaktieren Sie mich dann wieder, ich lerne gerne dazu.
Und Ironie versteht auch nicht Jede/jeder…
Aber ich denke, dass man uns gutschreiben kann, dass ich/wir (erstmalig eine Gruppe von ca. 30 Hauptamtlichen ) lokal im Bistum Trier versuchen, eine Veränderung herbeizuführen.
Wir setzen uns zunächst mal für die Opfer ein, die Täter sind uns derzeit fern, aber im Sinne einer belastbaren Nachweisführung zunächst nützlich, da das Ordinariat auch hier – neben Täuschen und Tarnen auf Opferkosten – aufs gröbste Arbeitgeberfürsorgepflichten verletzt hat.
Und TäterInnen sind eben mal auch ArbeitnehmerInnen des Bistums.
Wir versuchen es – immerhin – und wenn der nächste Bischof auf christlichem Schleim ausrutscht, ist das Ziel erreicht, oder?
Helfen Sie – auch alle anderen – uns mit Hinweisen das Bistum Trier betreffend. Danke!
Weiteres Dialogangebot über postschaf@t-online.de
Hermann Schell (seit 2010 aus der Kirche ausgetreten)
Ihr braucht Hinweise? Dann geht doch mal ohne Scheuklappen diesen Verquickungen nach:
http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Weitere-Themen-des-Tages-Trierer-Fernsehpfarrer-wegen-Begr-228-bnis-in-der-Kritik;art742,2556700
Guten Abend Herr Schell,
durch das Lesen der anderen Schafsbriefe bin ich auch nicht viel schlauer geworden.
Das mit dem Schafsblog soll also so etwas wie eine christliche Gewerkschaft sein? Eine Revolution von innen, obwohl die Schafe bereits ausgetreten sind?
Die Ziele scheinen mir diffus.
Ich befürworte sehr, daß Sie den kircheninternen Skandal aufdecken.
Aber lassen Sie die Finger davon, sich um Missbrauchsopfer zu kümmern, wenn Sie fachlich nicht kompetent sind und zudem auch Täter vertreten wollen.
Ihre fachliche Inkompetenz drückt sich schon in der unreflektierten Wortwahl aus, die ich als Täterjargon bezeichnet habe.
Bitte lesen Sie die Positionspapiere von NetzwerkB, da werden einige Begriffe geklärt. Informativ ist auch das Buch „Der verlorene Kampf um die Wörter“ von Monika Gerstendörfer. Und lesenswert sind auch die Texte auf http://www.aufrecht.net/utu/index.html
Die Schafsmetapher verdeutlicht den springenden Punkt bei der ganzen Kirchen-sexualisierte-Gewalt-Problematik.
Die Gewalt gegen Kinder ist im kirchlichen Bereich SYSTEMIMMANENT. Aufgrund des Dogmas, daß die Bibel Gottes Wort sei, prägt sich bei gläubigen Katholiken eine (meistens latente) Kinderfeindlichkeit (altes Testament) aus, eine mangelnde Empathie, die durch das ganze Barmherzigkeitsgeschwafel im neuen Testament nicht aufgewogen werden kann. Dazu kommt, und das gilt jetzt für alle Christen, daß das 4.Gebot die Aufarbeitung von familiärer Gewalt gegen Kinder verhindert. Familiäre Gewalt gegen Kinder ist immer die Ursache für die Weitergabe von Gewalt gegen eigene oder untergebene/schutzbefohlene Kinder.
Und da die Bibel nicht renoviert werden kann (Dogma), gelten in der Kirche Moralvorstellungen von vor fast 2000 Jahren. Das nenne ich Fortschritt!
Dazu kommt, daß die Kirche ein hierarchisches – und dadurch zutiefst ungerechtes- System ist. Gerechtigkeit könnte durch Demokratie erreicht werden, aber Demokratie wäre der Tod der Kirche, sie würde zersplittern.
Notwendig wäre, ein kirchliches Kinderschutzgesetz zu „erlassen“ (nicht nur irgendwelche Richtlinien, wenn es bereits zu spät ist). Das geht aber deshalb nicht, da der Schutz der Kinder der Bibel widerspricht und die Bibel ist ja Gottes Wort. Gefangen im Dogma.
Von daher halte ich den Kirchenaustritt für die einzig zukunftsweisende Lösung und dazu möchte ich die Schafe beglückwünschen. Und ab ihrem Austritt brauchen sie sich auch nicht mehr Schafe zu nennen, sondern können als eigenständige wilde Tiere oder kritische erwachsene Menschen endlich in Freiheit leben und brauchen auch nicht mehr in ihrem Oberhirten ihren eigenen Vater zu bekämpfen.
Hallo Anna M.
Danke!
Die erwähnten „Utus Texte“ sind fachlich äußerst kompetent, ich denke da an die Texte zum Thema Psychotherapie und dem Psychotherapiewesen/-unwesen in Deutschland. Sie wurden von einem Geschädigten in jahrzehntelanger persönlicher Erfahrung erarbeitet So kompetent habe ich das sonst noch nirgendwo gelesen. Es wäre schön, wenn Utu (Thomas) Mitglied bei netzwerkb wäre. Es wäre eine große Bereicherung. Wo wohnt er? Ist er Mitglied in einem Verein? http://www.aufrecht.net/utu/index.html
Hallo Wilma,
ich habe Utu auf NetzwerkB eingeladen (über sein Gästebuch).
Anna
Hallo Wilma,
auf den Aufrecht-Seiten findest du auch die mail-Adresse von Thomas, oder du kannst im offenen Frauen-Forum (Unterforum) an ihn schreiben.
Servus Hermann,
Du hattest mir in Trier am Dienstag zugesagt, dass Du das Bild /das Banner mit
allen Bischofsschafsköpfen an mich zum Versand bringen
kannst. Natürlich erhältst Du auch die zugesagten
Euro 50.00 Bitte Konto Nr. nicht vergessen.