innsalzach24.de 28.12.2011
Nürnberg – Mit einer Mahnwache haben am Mittwoch in Nürnberg SPD-Frauen und Mitglieder einer Selbsthilfeinitiative gegen das Urteil im Nürnberger Inzest-Prozess protestiert.
Mit der Aktion wollten die zwei Dutzend Teilnehmer zugleich “allen Betroffenen von sexualisierter Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung“ gedenken, wie es auf einem Flugblatt hieß. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte Mitte Dezember einen 69 Jahre alten Rentner wegen Beischlafs mit seiner Tochter zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt, obwohl die Frau ihrem Vater fast 500-fache Vergewaltigung vorgeworfen hatte. Das Urteil wurde vielfach als zu milde kritisiert.
Die Vorsitzende der Selbsthilfeinitiative Lela, Rosemarie Gebhardt, forderte eine Ende der Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch. “Das wäre ein Zeichen für die Opfer, dass man sie ernst nimmt.“ Zugleich sollten damit potenzielle Täter stärker abgeschreckt werden. “Das Opfer leidet lebenslang unter der Tat, die Taten sind dagegen verjährt. Das Gleichgewicht stimmt nicht“, kritisierte Gebhardt.
In USA wäre der Täter nie wieder aus dem Gefängnis gekommen.
In Deutschland sind die Seele und die Gefühle eines Menschen, sowie die körperlichen Erkrankungen die daraus folgen, anscheinend nichts wert.
Hier können Täter Menschenseelen zerstören und dem Körper eines Menschen immer wieder missbrauchen und die Täter können ruhig weiterschlafen, weil sie wissen, dass die Strafe, wenn die überhaupt folgen wird, gering sein wird.
Wenn man materielle Gegenstände beschädigt oder Diebstahl begeht, fallen die Strafen wesentlich höher aus. Menschenseelen und Gefühle sind hier nicht viel wert. Ich verstehe langsam warum man in vielen Ländern sagt, dass viele Deutsche gefühllos sind und eiskalte Augen haben. Ich finde dieses Urteil ist ein gutes Beispiel dafür. Wenn ich dieses Urteil lese, schäme ich mich für die deutsche Justiz.
Ein interessanter Fall. Was aber hier etwas unterging, ist der Verweis auf Präventionskurse, in denen als Bildungsziel vermittelt würde, wie sich Kinder gegen sexuelle Übergriffe wehren bzw. an wen sich Betroffene wenden können, in dem verlinkten Artikel. Ich denke, hier wäre es durchaus der Überlegung wert, diesen Punkt anzuschauen u. evtl. im Positionspapier aufzunehmen. Also Gedanken zur Prävention/Aufklärung u. Hilfeleistung/Ansprechpartner und eben zur Frage, wie man Bildungsträger dazu erreichen kann, initiative Präventionsmaterialien zugänglich zu machen.
Man kann hier auch v. anderen Initiativen lernen, bspw. Informationsmaterialien direkter zu verbreiten.