„Wieder Weihnachten“ (23.12.2011)
Ich öffne mich jetzt, da ich mir nicht sicher bin ob ich im April meinen 60. Geburtstag noch feiern kann.
Ende der Fünfziger, dann der sechziger Jahre, durchlebte ich ein Martyrium.
Im Elternhaus herrschte körperliche Züchtigung. Viele Stunden verbrachte ich, für Dummheiten die Kinder nun mal begehen, im Wandschrank oder im dunklen Kohlenkeller.
Nachdem ich am Siebenriemen alle Lederstreifen abgeschnitten hatte, wurde mir ein Stück Gartenschlauch über das Bett genagelt – die Benutzung war garantiert.
Ich freute mich immer sehr, wenn mein Onkel Alfons zu Besuch kam.
Onkel Alfons war ein Vikar der katholischen Kirche, erst in Halle/Saale, dann Droysig und anschließend in Delitzsch und Nordhausen. Er war ein Cousin meines Vaters.
Er hatte natürlich mit meiner naiven und kindlichen Art, immer auf der Suche nach Opfern, ein leichtes Spiel, s. Buch Norbert Denef).
Für mich war der Missbrauch, den ich ja als Kind nicht als diesen sah, das kleinere Übel.
Viele Jahre nutzte Alfons Kamphusmann dieses aus und eigentlich bin ich sehr enttäuscht darüber, dass Norbert Denef heute als Nestbeschmutzer in Delitzsch dasteht. Viele, neben Norbert und meiner Person, mussten sich von diesem pädophilen Priester benutzen lassen und schweigen. Ich selbst kenne noch einige.
Zurück zu meiner Person.
Einige Jahre später, ich war verheiratet und meine Tochter wurde geboren, ab diesen Zeitpunkt verstanden mich meine Nächsten nicht mehr. Schwere Erkrankungen stellten sich ein. Keiner konnte es deuten. Du in deinem Alter Herzkrank? Wo liegt die Ursache? Gefunden wurde nichts und damit war es psychisch.
Ab meinem 24. Lebensjahr begann das nächste Martyrium.
Wer die DDR-Psychiater kennt weiss natürlich von was ich schreibe. Psychopharmaka bis zum Anschlag, bzw. bis zum Identitätsverlust. Endogene Depression bis hin zur Psychose, das war die Diagnose. Keiner machte sich damals die Mühe, psychologisch zu ergründen, wo die Ursache liegt.
1989 wurde ich Erwerbsunfähigkeitsrentner und war eigentlich durch die vielen Medikamente, auf dem Arbeitsmarkt auch nicht mehr zu gebrauchen.
Viel Zeit ist seit dem vergangen und ich habe mir und Anderen weh getan. Ich hatte seelische Schmerzen. Keiner konnte helfen. Und ich habe verletzt, mich selbst und Andere. Manchmal mir sehr Nahestehende.
Dann kam der Tag, an dem Norbert Denef im MDR „Unter uns“ sich zu Wort meldete.
Ich kannte ihn, aber bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass auch er missbraucht wurde. Ich habe kurze Zeit danach bei ihm angerufen und wir haben viele Stunden gesprochen und geweint.
Norbert ist ein Kämpfer und ich nicht. Schnell habe ich, nachdem ich auch teilweise von der Familie Dämpfer bekam, aufgegeben.
Ich habe bewusst auf viele Einzelheiten verzichtet, bin und bleibe traurig und hoffe bei einigen Menschen auf Verständnis…..
Danke
Einen lieben Gruß
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Danke Holger, für Deine ehrlichen Worte.
Du sprichst auch für andere, die sich noch nicht trauen und denen ähnliches wiederfahren ist.
Dafür gebührt Dir jeder Dank!
Christian
Auch Dir lieber Christian gebührt aller Dank für Deinen unermüdlichen engagierten Einsatz. Schade, dass für Kämpfer wie Dich und Norbert in der ´Bundes´-Initiative kein Platz zu sein scheint.
Gräme Dich aber darüber bitte nicht so sehr, denn es gibt viele andere und viel bessere Wege!
Allen Kämpfern und Beladenen ein friedliches, erholsames Weihnachtsfest!
Depressionen sind Veranlagung und werden oftmals auf sexuelle Geschehnisse der Kindheit abgewälzt, weil vielfach den Betroffenen sonst kein Auslöser einfällt. Und da die Kirche jetzt auch noch Entschädigungen zahlt, ist es recht einfach, finanzielle Interessen für sich in den Vordergrund zu stellen. Man wähle das geringere Übel (siehe oben)!
Depressionen können die Auswirkung von traumatischen Erfahrungen in der Kindheit sein und werden oft mit „Veranlagung“ erklärt, um die Täter zu schützen.
Zudem wird nicht die Depression „vererbt“, sondern die Gewalt von Generation zu Generation weitergegeben, die dann bei vielen dieser Opfer Depressionen verursacht.
zu Anna M……Gewalt der unterschiedlisten Formen,
können und werden durch Fehlverhalten,falsche Vorbilder von Generationen zu Generationen weitergegeben–
ein Teufelskreis,ich habe versucht auszubrechen,
eine lange Geschichte,ich war und bin nicht gewalttätig,eigrntlich ein Opfer,und will nicht länger Opfer sein….
Die Folge sexueller Gewalt im Kindesalter ist die Depression. Sie manifestiert sich zur depressiven Traumatisierung über Jahrzehnte. Wir sprechen hier von einem verdrängten Trauma über Jahrzehnte. Nur mit äußerster Willenskraft und somit einer genetischen Veranlagung ist es möglich, dieses verdrängte Trauma in und nach der Aufarbeitung zu überleben. Ich habe es selbst erlebt. Es hätte auch in der Aufarbeitung meines Traumas für mich tödlich enden können. Man kann aber auch einfach nur ein wenig auf netzwerkB suchen. Hier findet man zahlreiche Aufklärungen über das Thema, voraus gesetzt, man will suchen.
…genau: DIE Folge sexueller Gewalt im Kindesalter ist die Depression. … und sie manifestiert sich zur depressiven Traumatisierung über Jahrzehnte … unerlöst bleibt sie lebenslang, DIE FOLGE von Aggression! Zu besichtigen im Blick auf vergangene Generationen …
Beweise? – Früher schwieg man. Man wusste es. Man musste schweigen. Man litt vor sich hin.
Hinweise? – Überall.
So verbreitet sich die gewalt[tät]ige Sexseuche. Einvernehmlich. Kirche und Staat inklusive.
Schaut genau hin, in die eigene Umgebung!
Wenn Depressionen generell als Veranlagung bezeichnet werden, sollten alle, die diese Meinung vertreten, sich mal mit den schwerwiegenden Folgen von sexueller Gewalt befassen.Das ist Täterschutz. Ich habe mich ernsthaft gefragt, warum Opfer hier immer noch in der Rechtfertigungspflicht sind und sich begründen müssen. Das ist doch nur unglaublich.