beauftragte-missbrauch.de 23.11.2011
Neuer Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs zum 1. Dezember 2011 ernannt
Johannes-Wilhelm Rörig, Ministerialdirigent im Bundesfamilienministerium und zuletzt Unterabteilungsleiter in der Kinder- und Jugendabteilung, wird ab 1.12.2011 die Nachfolge von Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin a.D. und Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs von April 2010 bis Oktober 2011, antreten. Damit wird eine der zentralen Forderungen nach Fortführung einer unabhängigen Nachfolgestelle für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs aufgegriffen. Der ehemalige Richter am Arbeitsgericht und langjährige Beamte in Führungspositionen des BMFSFJ verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Kinder- und Jugendpolitik und des Kinderschutzes.
Auch schön die Bezeichnung: „Unabhängiger Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“.
Frau Dr. Bergmann war noch die „Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“.
Ergo: Aufarbeitung beendet. Jetzt geht es nur noch um „Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“.
Mein Bauchgefühl sagt JA!
Warum habt Ihr nur einen meiner Kommentare veröffentlicht?
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Anmerkung von Norbert Denef:
sorry, beide Kommentar waren im Spam-Ordner gelandet und den einen hatten wir durch Zufall noch entdeckt bevor wir den gesamten Ordner gelöscht haben. Bitte senden Sie uns den anderen Kommentar erneut zu.
Eine direkte e-Mail an Sie kam bei uns leider als Fehlermeldung zurück, deshalb hier dieser offizielle Weg.
… Herr Rörig wird dann also Ende 2013 auch nicht mehr „für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs“ zuständig sein? – so wie Ende 2011 auch schon nicht mehr „die Aufarbeitung“ seine Aufgabe zu sein scheint, resp. ist …
Wird das die Abwicklung auf Raten werden?
In Anbetracht der Tatsache, dass der „stark dominierende Anteil“ der Täter/innen von sexualisierter Gewalt gegen Kinder männlich ist – laut Endbericht der Analyse der Anlaufstelle Bergmann in 91,6 Prozent der Fälle bei weiblichen Opfern und in 79,9 Prozent der Fälle bei männlichen Opfern -, entbehrt es nicht eines gewissen Zynismus, einen Mann zum neuen Ansprechpartner für überwiegend von Männern misshandelten Menschen zu machen.
Ebenso zynisch ist die Befristung einer solchen Tätigkeit auf weitere zwei Jahre (bis Ende 2013). Wieder wird sich (analog zu Frau Bergmann) jemand in die Sachlage einarbeiten, um dann, wenn er soweit kompetent in der Materie drin steckt, dass er weiß, worum es tatsächlich geht und was tatsächlich not-wendig wäre, wieder abgezogen zu werden. So kann man das „Spielchen“ (AUF KOSTEN DER BETROFFENEN) noch jahrzehntelang weiterspielen. Man bedient den Anschein ohne ernsthaft etwas verändern zu wollen.