taz 19.10.2011

Julia von Weiler, Geschäftsführerin des Präventionsvereins „Innocence in Danger“, über Missbrauch im Internet und die Schwächen der Pfeiffer-Studie. Interview KAREN GRASS

taz: Frau von Weiler, laut der Befragung Sexueller Missbrauch 2011 werden Kinder und Jugendliche heute weit seltener Opfer sexuellen Missbrauchs als vor 20 Jahren. Sind Präventionsangebote bald überflüssig?

Julia von Weiler: Das wäre zwar schön, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Ich habe auch methodische Fragen zu der Veröffentlichung: So hat Herr Pfeiffer etwa nur Leute bis 40 Jahre befragt, doch viele Traumaforscher gehen davon aus, dass vor allem Missbrauchsopfer, die durch nahestehene Personen missbraucht wurden, erst viel später über ihre Erfahrungen sprechen können.

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