netzwerkB Pressemitteilung: Menschen bei Maischberger – Sexparadies für Pädokriminelle (als PDF herunterladen)

Frau Maischberger stellte in ihrer Sendung vom 12. Oktober 2011, „Gefährliche Liebschaft oder wahre Liebe?“, den Fall einer sexuellen Beziehung einer erwachsenen Frau zu einem minderjährigen Jungen aus Österreich dar.

Die Frau war zu Beginn des Verhältnisses 40 Jahre alt, eine Handballtrainerin, sie hat den Jungen im Sport kennengelernt und mit ihm zum ersten Mal geschlafen, als er 13 Jahre alt war. Der Junge empfindet diese Beziehung als seine große Liebe, im Alter von 14 Jahren hat er ihr sogar einen Heiratsantrag gemacht.

Die Trainerin erhielt eine Haftstrafe von 22 Monaten auf Bewährung. Die Familie des Jungen begrüßt die Beziehung. Man wohnt inzwischen im selben Haus. Man grenzt den Stiefvater des Jungen aus, der die Frau angezeigt hatte.

Im Gegensatz zu Deutschland, wo dieses Verhältnis bis zum 16. Lebensjahr des Jungen eine Straftat für den erwachsenen Partner darstellt, beträgt die Grenze in Österreich 14 Jahre.

Ein Jurist stellte in der Sendung dar, dass dieses Verhältnis in Deutschland nach wie vor eine Straftat ist, in Österreich aber nicht mehr. Die übrigen Teilnehmerinnen waren fachlich kaum geeignet, darüber etwas dazu zu sagen. Frau Maischberger und die sonstigen Teilnehmer dieser Sendung wirkten überfordert. Ein Psychologe sprach sich unmissverständlich gegen diese Beziehung aus, weil davon auszugehen ist, dass dieser Junge aufgrund dieses sexuellen Verhältnisses Schäden in seiner Entwicklung erleiden werde.

Aus der Sicht von netzwerkB sind die unterschiedlichen Altersgrenzen in den Strafgesetzbüchern zwischen Deutschland und Österreich ein Widerspruch. In Österreich wird hier eine Liberalität bzw. Toleranz gezeigt, die dem Kinderschutz nicht genügend Rechnung trägt. Das österreichische Jugendschutzrecht ist sogar eine Ländersache, so dass es nicht einmal in Österreich selbst eine einheitliche Handhabung gibt.

Der Jugendschutz darf in Europa nicht so zurückstehen, dass er zu einer Sache der lokalen Gepflogenheiten wird. Leider wurde die Sendung von Frau Maischberger der Darstellung dieser Problematik nur zum Teil gerecht.

Wir brauchen in Europa eine einheitliche Handhabung des Kinder- und Jugendschutzes. Sonst drohen uns nicht nur Steueroasen, sondern auch Sexparadiese für Pädokriminelle im europäischem Raum.

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