n-tv 25.09.2011
Papst Benedikt XVI. spricht sich zum Abschluss seines Deutschland-Besuchs gegen eine Modernisierung der katholischen Kirche aus. Die Kirche dürfe sich nicht der Gegenwart anpassen, sondern müsse mehr auf Distanz zur Gesellschaft gehen. Zudem beklagt er die hohe Zahl der Kirchenaustritte. Reformkatholiken und Opfer sexuellen Missbrauchs sind enttäuscht vom Papst-Besuch….
Verbände vom Papst enttäuscht
Derweil kritisierten Opferverbände scharf das Treffen von Papst Benedikt mit fünf Missbrauchsopfern am späten Freitagabend in Erfurt. Insbesondere kritisierten die Verbände die Auswahl der Gesprächsteilnehmer, bei der die Opfervertretungen unberücksichtigt blieben. Die Initiative Eckiger Tisch erklärte, die Opfer prallten an der Kirche ab „wie von einer Wand“. Das Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt sprach von einem neuen Treffen nach dem Muster „Verleugnen, Verschweigen und Vertuschen“….
Respekt, da war der Papst in Deutschland und sagte: „Eine vom Weltlichen entlastete Kirche vermag gerade auch im sozial karitativen Bereich den Menschen, den Leidenden wie ihren Helfern, die besondere Lebenskraft des christlichen Glaubens vermitteln.“ Wie recht er hat. Staat und Kirche gehören generell getrennt.
Todessehnsucht
prägte das Leben im
Waisenhaus
Nonnen aus dem Heim und der Pfarrer, der auf dem Klostergelände eine Villa bewohnte. Wie die Schwestern prügelte
auch der Pfarrer im Unterricht. Da ich gut mitkam, zeichnete
der Pfarrer mich aus – er machte mich als Siebenjährigen zum Messdiener. Und damit geriet ich in das nächste große
Unglück meines Lebens. Oft lud mich der Pfarrer zu sich nach Hause ein, bewirtete mich einmal sogar mit Tee und Süßigkeiten. „Auf einmal, von einer Sekunde auf die andere, veränderte er sich in eine eiskalte Person. Er bedrängte mich und kam immer näher an mich heran und streichelte mich. Es war mir unangenehm,
aber ich hatte keine Wahl und musste es über mich ergehen lassen. Ich fing an zu weinen. Er sagte, das ist doch nicht so schlimm und machte immer weiter. Ich wollte weglaufen aber die Tür ging nicht auf. Dann kam seine Haushälterin. Er sagte, das sei
unser Geheimnis und ich sollte niemandem etwas davon erzählen.“ Aus Angst schwieg ich. Mehrmals in der Woche holte mich der Pfarrer in die Villa. Ich schwieg. Die Verzweiflung brach sich nachts Bahn: ich fing an zu schaukeln und sang vor
mich hin. Das allerdings störte die Nachtschwester, die einen Eimer kaltes Wasser ins Bett goss. Am nächsten Tag wurde mir das Bettzeug über, meinen nackten Körper zum getrocknet gehangen. Zwei Wochen lag ich danach mit Lungenentzündung auf der Krankenstation. Ich hielt den Missbrauch und die Angst nicht länger aus der Pfarrer trieb weiter sein Unwesen, und das ging über Jahre mit Todesangst und Todessehnsucht plagte. Und so sprang ich der nachts nicht schlafen konnte, von einem hohen Baum – „leider hatte ich nur ein paar Rippenbrüche“,
Und wieder werde ich Opfer
In der Klinik fielen die Unterernährung, die zahllosen alten Narben und frischen Striemen auf. Der Stationsarzt versuchte mit großer Geduld, das Vertrauen zu gewinnen. Doch hatte in meinen
Leben die Erfahrung gemacht, dass sich die als die Schlimmsten entpuppten, die mir freundlich begegneten. Und schließlich fiel ich Patient erneut einem Pfleger zum Opfer und das über ein Jahr doch diesmal ging es anders aus: Eine Schwester kam über den
Fortsetzung
Missbrauch hinzu. Der Pfleger wurde in ein anderes
Krankenhaus versetzt, und ich wurde zum
Schweigen verpflichtet. Ich versuchte einen weiteren Suizidversuch, der wiederum scheiterte.
So mit zum Thema nicht nur die Kirche sondern auch der Staat muss in der Verantwortung gezogen werden der hält sich schön im Hintergrund. Sie haben ja die Kirche wo alles abgewälzt wird .