Augsburger Allgemeine 25.09.2011

Papst Benedikt XVI. hat sich in Erfurt mit fünf Opfern sexuellen Missbrauchs durch Priester und kirchliche Mitarbeiter getroffen.

…Das Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt kritisierte das Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit als „scheinheilig“ und unzureichend. Die Begegnung diene dem Verschweigen, Vertuschen und Verleugnen, sagte der Vorsitzende der Opfervereinigung, Norbert Denef. „Das bringt überhaupt nichts. Das ist eine Strategie, um der Gesellschaft zu signalisieren, wir tun etwas.“ Stattdessen solle die Kirche ihre Akten öffnen und der Politik empfehlen, die Verjährungsfristen aufzuheben, forderte Denef.

Ähnlich äußerte sich die Initiative „Eckiger Tisch“, in der sich Missbrauchsopfer aus Jesuitenschulen zusammengeschlossen haben. „Wir versuchen seit 18 Monaten, in einen Dialog mit den Verantwortlichen der Kirche zu treten – leider ohne wirklichen Erfolg“, teilte der Sprecher der Vereinigung, Matthias Katsch, mit. Nötig sei ein Gespräch über die „systemischen Ursachen“ sexueller Gewalt. „Es geht um gewalttätige Strukturen in der Kirche, die Missbrauch begünstigt und das zweite Verbrechen, das der Vertuschung, ermöglicht haben.“…

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