SPIEGEL ONLINE 18.09.2011
Zu Gast bei Uta Ranke-Heinemann
Kurz vor seiner Reise nach Deutschland spricht Papst Benedikt zum ersten Mal das „Wort zum Sonntag“. Wie wirkt sein Auftritt auf eine Frau, die ihn besser kennt als viele andere, mit ihm studierte, seinen Werdegang begleitete – und doch kritischer kaum sein könnte? Ein TV-Abend mit Uta Ranke-Heinemann. Von Barbara Hans
…Im Fernsehen läuft der Abspann des „Wort zum Sonntag“.
Rollentausch. Hätte sie nicht Päpstin werden können? Vatikan statt Wohnzimmer, weißes Gewand statt türkisfarbener Lederjacke, Kreuz um den Hals statt Lesebrille, Heiliger Stuhl statt Fernsehsessel? „Ich lauf doch nicht mit so einer Tüte auf dem Kopf rum und erzähl Einschläferndes und Märchen!“
„Heiliger Vater im Himmel“!!! – die Dame mit der türkis Lederjacke hätte dir doch eine würdige Stellvertreterin auf Erden werden können! – – zum Glück hatte sie das Herz auf dem richtigen Fleck, um uns wach zu rütteln während die Männerkirche mehrheitlich sich rückwärts bewegte und den richtigen Moment verpasste und verpennte, sich verrannte, sich enthemmte …