BerlinOnline 17.09.2011
Der Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule (OSO) ist einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise weitaus größer als angenommen. Es seien offenbar weitaus mehr Kinder sexuell missbraucht worden als bislang bekannt, berichtete die Frankfurter Rundschau (Samstagsausgabe): Sowohl bei zwei externen Juristinnen als auch beim Betroffenen-Verein „Glasbrechen“ würden sich bis heute weitere Opfer melden. Die offiziell genannte Zahl von 132 Opfern sei daher nicht mehr als ein Zwischenstand. „Wir gehen von etwa 500 Betroffenen aus“, zitiert die Zeitung den Ex-OSO-Schüler und Vorsitzenden von „Glasbrechen“, Adrian Koerfer.
Der wirklich gute und ausführliche Artikel hierzu ist online in der FR abrufbar: http://www.fr-online.de/missbrauch/missbrauch-weitere-opfer-im-odenwald,1477336,10863712.html
Er beschreibt vor allem die Geschichte des fortgesetzten Versagens gerade der Schule, die sich als das Mekka der Pädagogik verstand und verstanden wurde. Bevor Menschen wie Hans Brügelmann vom reformpädagogischen Lobbyverband „Blick über den Zaun“ sich gegen die hervorragend dokumentierten Thesen von Jürgen Oelkers wehren, sollten sie zuerst vielleicht einmal Fragen, warum scheitern wir Reformpädagogen schon wieder und erneut und gerade an „unserer Schule“, wo wir uns doch gerade Menschlichkeit, Mitverantwortung, Zivilcourage auf die Fahnen geschrieben haben. Für die Reformpädagogik findet Bildung immer in der Zukunft statt: ein auf dem Rücken der Kinder ausgetragener, selbstverliebter und egoistischer Traum von Menschheitsverbesserern, die die Verantwortung für ihr Tun und Handeln stets von sich weisen…
The same old song von Edelstein über Höhmann zu Brügelmann… weder schwarz noch weiss, weder Fisch noch Fleisch: Opportunisten.