Pressemitteilung (als PDF herunter laden)

netzwerkB-Demo, 22. September 2011, 15:30 Uhr in Berlin, Pariser Platz

Sexualisierte Gewalt ist ein verschwiegenes Massenverbrechen, das sich in allen Teilen der Gesellschaft ereignet. Seit 2010 berichten die Medien über die Spitze des Eisberges. Es kommt jedoch in der Regel weder zu strafrechtlichen Konsequenzen, noch wird den Opfern wirklich geholfen. Die strafrechtlichen und zivilrechtlichen Verjährungsfristen beschneiden ihre Rechte. Ebenso wird den Opfern in Deutschland kein angemessener Ausgleich für die erlittenen Schäden zuerkannt. Der Bundestag bekräftigt bis heute diese Rechtspraxis. Das ist Täterschutz.

Der Chef einer Organisation, die die Massenverbrechen an Kindern und Jugendlichen mitzuverantworten hat, spricht vor dem Deutschen Bundestag.
Wir fragen den Papst in DIE ZEIT vom 15. September 2011:

„Sehr geehrter Herr Dr. Ratzinger,

Betroffene von sexualisierter Gewalt fordern die Aufhebung der zivil- und strafrechtlichen Verjährungsfristen. Was empfehlen Sie dem Deutschen Bundestag?“

netzwerkB fordert:

  • Die Verjährungsfristen müssen aufgehoben werden! Und zwar rückwirkend – um die Verbrechen aufzuarbeiten – für das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Das Verschweigen, Verleugnen und Vertuschen muss ein Ende haben.
  • Die Betroffenen haben ein Recht auf lebenslange Hilfe und Unterstützung. Das Recht auf eine ordentliche Entschädigung darf nicht an den bestehenden Verjährungsfristen scheitern.
  • Sobald in Deutschland Täter oder deren Arbeitgeber nach internationalem Maßstab zu 1 Million Euro Entschädigung verurteilt werden, wird es keine Versetzungen von Serientätern in andere Schulen oder Kirchengemeinden mehr geben. Dann erst wird Prävention ernst genommen.

Der Bundestag wird aufgefordert, die zivilrechtlichen und strafrechtlichen Verjährungsfristen für sexualisierte Gewalt aufzuheben!

netzwerkB bittet um Unterstützung. Jetzt spenden unter:
www.netzwerkb.org/spenden

Dr. Marcella Becker, Norbert Denef, Susanne Schröder

netzwerkB.org (Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt) ist eine unabhängige Interessenvertretung. Wir setzen uns für die Rechte Betroffener ein, indem wir das gesellschaftliche Schweigen brechen, über Ursachen und Auswirkungen sexualisierter Misshandlung informieren, beraten und uns für konkrete Veränderungen stark machen.

netzwerkB bittet darum an Betroffene die netzwerkB-Kontaktdaten weiterzugeben sowie die Kontakt-Email (info@netzwerkb.org) und Website (www.netzwerkB.org) zu veröffentlichen.

Für Journalisten-Rückfragen:
netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.
Nobert Denef, Vorsitzender
Telefon: +49 (0)4503 892782
Mobil: +49 (0)163 1625091
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