WELT ONLINE 27.08.2011
Ein neues Gesetz soll eine bessere Versorgung und mehr Geld für verletzte Soldaten garantieren. Die Regierung fürchtet Klagen anderer Staatsdiener.
WELT ONLINE 27.08.2011
Ein neues Gesetz soll eine bessere Versorgung und mehr Geld für verletzte Soldaten garantieren. Die Regierung fürchtet Klagen anderer Staatsdiener.
Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.
Entschädigung für Soldaten wegen PTBS.
Nun sollen Soldaten neuerdings Entschädigungssummen in Höhe von 150.00 Euro erhalten.
Ich frage mich, wieso für Missbrauchsopfer nicht längst ein Vorschlag in mindestens ähnlicher Höhe seitens der Regierenden gekommen ist. Statt dessen wird hier nur abgelehnt. Warum dieser Unterschied?
Ist das Leiden denn wirklich so unterschiedlich, oder liegt es an der größeren und kräftigeren Lobby bei den Soldaten?
Der Stärkere gewinnt und die Schwächsten, bzw. am meisten Geschädigten gehen nahezu leer aus? Kann doch nicht sein…
Es ist wohl keine Frage, dass Soldaten aus Kriegseinsätzen stark traumatisiert sind. Aber dann wäre ich doch auch für Gleichbehandlung bezgl. Entschädigung im Vergleich zu Missbrauchsopfern. Wobei ich Letzteres immer noch für schwerwiegender halte.
HAHA,,,,,diese summen werden dann die Offiziere und die Führungskräfte vermutlich sich noch einheimsen, die ganze traumatisierte Famalien hinterlassen, weil sie selber ihren ganzen Sadismus irgendwo gelassen haben oder weil sie schlicht und ergreifend so sind wie sie sind.
Der kleine Soldat, der mit gebrochenem Herzen immer noch Schiss hat die Wahrheit zu erzählen wie es dort abgeht,,,,der bekommt doch garnix.
Das ist jetzt aber alles fabuliert,,,,,,es gibt anlässe für diese Gedanken aber keine Beweise,,,,
Und ja hildegard,,,,,,WIR SCHAFFEN DAS,,,,,es gibt auch Therapeuten die hinter alledem stehen was wir sagen und sie so lange nicht konnten,,,,
Man bedenke auch, daß Soldaten, welche in Einsätzen waren,
heutzutage fast durchweg Berufssoldaten sind und sich dazu ja freiwillig gemeldet haben. Und als Soldat muß man dann doch irgendwann mit so einem Einsatz rechnen. Somit geht ein Soldat im Vorfeld ganz bewußt ein solches Risiko freiwillig ein.
Ganz anders verhält es sich doch mit Missbrauchsopfern!
Und nun muß man sich fragen, warum die eine Gruppe eine recht hohe Entschädigung bekommen soll, die andere aber so gut wie Nichts, obwohl sie sogar noch viel schwerer betroffen sind. Und von ihnen ist sogar schon erwartet worden, daß sie einfach nur vergeben sollen.
Warum wird mit zweierlei Maß bemessen?
Hubert,ich verstehe Dich so gut,aber auch Deine Verbitterung,( die ich sehr verstehe ) lässt Dich das LEID messen.Die Soldaten haben diese hohe Abfindung verdient und wir haben diese hohe Abfindung verdient.Die Soldaten können nicht dafür,dass die OBRIGKEIT nicht aus dem Anzug kommt….“Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken“.Da müssen wir unser LEID hinbekommen und das so sehr,dass die Obrigkeit aus den Anzügen springt !!! Liza
LEID IST NICHT MESSBAR AUS KEINER RICHTUNG IN KEINE RICHTUNG
@Hubert; Das ist doch genau der Punkt – die Freiwilligkeit – egal ob Soldaten, Feuerwehrmänner, Polizisten, Sanitäter,.. alle üben einen Beruf aus bei dem potenziell eine PTBS auftreten kann, wobei die nicht auftritt weil man Ihnen Leid antut sondern weil diese solches mitansehen bzw. mitkriegen. Komischerweise gibt es für solche Berufsgruppen zahlreiche Einrichtungen und sogar spezielle Psychotherapeuten die kostenlos bzw. auf Kosten der Ämter besucht werden können um eine echte PTBS bzw. eine Chronifizierung zu verhindern.
Bei den Opfer die dieses Leid nicht nur mit ansehen sondern selber erleben mussten und das unfreiwillig, fehlen nicht nur solche Einrichtungen, nein die müssen auch noch selber für die Kosten dafür aufkommen, sehr interessant nicht? Aber auch wenn es solche Schnell-Interventions-Einrichtungen für Opfer gäbe (in den USA gibt es die in jeder Stadt!) führt die Eingenschaft der Tat (meist langjährig und Entdeckung bzw. Meldung erst spät) dazu, dass eine Chronifizierung eben bereits eingetreten ist. Zudem ist es eine andere Art von Traumatisierung, auch das wird gerne vermischt, denn das was die oben beschriebene Berufsgruppen erleben ist vergleichbar mit dem was Unfallopfer erleben, es ein einmaliges Ereigniss eine Monotraumatisierung, diese ist sehr viel einfacher zu heilen und meist kann sogar eine PTBS im Vorfeld schon verhindert werden.
Bei Missbrauchten Kindern ist das aber was ganz anderes, da ist es meistens keine Monotraumatisierung, sondern eben eine mehrfache über Jahre, da tritt die Chronifizierung schon ein während sie noch missbraucht werden, das gibt dann keine PTBS sondern eine komplexe PTBS die von Natur sehr viel schwerer zu „heilen“ ist, wenn es überhaupt noch gelingt bis die Opfer dann mal endlich Hilfe bekommen.
Als ich mich das erste mal bei der einzigen Stelle (Traumatologie der Polyklinik) gemeldet hatte die nach ihrer Broschüre nach dafür eingerichtet war (da stand für Kriegs, Folteropfer aber auch für Opfer sexueller Gewalt) hatte ich nicht das Gefühl die wüssten bescheid, denn nach drei Gesprächen und einigen sinnlosen Tests die nur Monotraumata testeten, hiess es ich sei ein !! Langzeitgeschädigter !! und dafür sei man nicht eingerichtet…
Da fragt man sich doch oder? Ich meine die schreiben selber sie seien für Opfer von sexueller Gewalt und Folteropfer eingerichtet und dann heisst es man sei nicht für Langzeitgeschädigte eingerichtet. Was denken die denn was solche Opfer sind? Wahrscheinlich denken die immer noch es seien einmalige Ereignisse wie ein Autounfall oder ähnliches und das sind Professoren und Oberärzte dort die einen solchen Stuss rauslassen, also wenn nicht mal die Traumatologie bei der Polyklinik der Universität Zürich bescheid weiss, dann frage ich mich langsam schon was die dort studieren oder wie sie ihren Doktortitel erschlichen haben, wahrscheinlich irgendwo gekauft oder so, anders kann ich mir diesen Schwachsinn nicht erklären, da weiss ich ja besser Bescheid als diese Fachidioten!
Aber womöglich ist es ja gar nicht so, dass die dumm sind und das nicht wissen, womöglich wissen die ganz genau dass solche Fälle nicht mit ein paar Sitzungen erledigt sind, sondern Jahre bis Jahrzehnte benötigen, was kostet, sehr viel kostet, also ist es wohl günstiger solche Opfer einfach unter dubiosen Begründungen weg zu schicken und sich weiter auf die einfachen Monotraumatisierten zu konzentrieren, dass geht schnell und erhöht auch gleich die Erfolgsquote weil die meist immer 100% geheilt werden können.
Ja, so läuft das wohl, wer will schon komplizierte Fälle die wahrscheinlich ohnehin nie mehr 100% geheilt werden können….. 🙁
Nun bei 10 Millionen Betroffenen, die geschätzt werden, sind dies 1,5 Billionen Euro, die der Staat für Entschädigungen bei 150.000 Euro pro Fall aufwenden müsste. Das ist dann bald das gesamte Bruttoinlandsprodukt. Bei 700 Milliarden Einnahmen des Staates ist das schon schwierig.
Meines Erachtens muss das Ganze zunächst konzeptionell gelöst werden. Warum nicht zuerst die Täter konkret benennen und in Zivilhaftung nehmen? Warum nicht die Verjährungsfristen abschaffen, damit hier dann nach Verurteilung zumindest aus ihren Einkünften Fonds eingerichtet werden können und Betroffene langfristig entschädigt werden? Bei Millionen von Tätern, können diese Summen über Jahre hinaus dann durchaus kassiert werden. Da kann ich mir 150.000 Euro gut als benennbare Summe vorstellen, aber es sind auch noch Leistungen darüber hinaus vorstellbar, so dass Therapien etc. finanzierbar werden.
Es ist nun so, dass Verteilungsprobleme nicht rein moralisch zu lösen sind, sondern es bedarf einer realen und gut durchdachten Konzeption, die dann politisch eingefordert wird. Staatstechnisch könnte ich mir beim gegenwärtigen Etat durchaus einen Solidaritätsfond von 10 Milliarden zur Aufarbeitung vorstellen, der auch aus einem Solidaritätszuschlag finanziert wird. Mit Kürzung von Subventionen etc. wäre da durchaus auch noch Schuldenabbau möglich. Aber ihr wisst ja, wie hier und dort gejammert wird, wenn gekürzt wird. Generell und pauschal und jetzt auf gleich aber kann 150.000 Euro als Entschädigung niemand an alle Betroffenen bezahlen. Und was passiert dann, wenn nur wenige Betroffene das Geld bekommen, weil der eine einen zahlungsfähigen Täter hatte, den anderen aber auch dort nochmal das Unglück trifft? Dann hacken die Betroffenen untereinander aufeinander rum und werden sich nicht einig.
So wird es ja schon jetzt so empfunden, dass die Soldaten mit PTBS es nicht verdient hätten, da sie ja freiwillig in den Einsatz gegangen seien. Und natürlich in Anbetracht vieler anderer nicht beachteter Betroffener ist es ungerecht.
Dann kommt noch generell das Problem hinzu, dass solange nur der Staat in die Pflicht genommen wird, ja auch reihenweise Nichttäter in die Haftung genommen werden. Zwar ist dies nach gesellschaftlicher Moralvorstellung vom Sozialstaat durchaus vorstellbar, aber einer Summe von 1,5 Billionen dennoch einfach utopisch.
Was also tun? Moralisch kann jeder eine Summe von 150.000 im Mindesten für sich einfordern, auch vom Staat, dann aber wird Entschädigung dennoch nur im Rahmen des tatsächlich Machbaren erfolgen.
Auch Arbeitslager, wo Fußbälle geflickt und Kleider genäht werden, werden nicht diese Summen erwirtschaften. Ich sehe daher eher andere Möglichkeiten: Einerseits: Solidaritätsfonds und andererseits eine schonungslosen juristische Aufarbeitung, um dann von Tätergehältern Fonds einzurichten und Betroffene zu entschädigen.
Ich muss aber sagen, ich verstehe sehr wohl, dass der Anspruch auf 150.000 erhoben wird. Es ist womöglich noch zu wenig. Wenn dann ein Betroffener vor Gericht diese Summe erstreitet, so ist dies nur im Rahmen des Gerechten. Es werden aber längst nicht alle Betroffenen dann jemals ihr Geld sehen. Das ist nämlich einfach in dem Umfang nicht da. Wir haben es mit einem gesellschaftlichen Problem zu tun, dass den finanziellen Rahmen unserer Möglichkeiten sprengt und ich sehe nur langfristig den Weg, sexualisierte Gewalt zu verhindern und gesellschaftlich aufzuarbeiten. Das ist im gewissen Sinne Trümmerarbeit. Wenn dann irgendwann dieses gesellschaftliche Problem verschwindet, dann werden auch die Entschädigungszahlungen von 150.000 realistisch werden. Je weniger Fälle von sexualisierter Gewalt, desto höher werden Entschädigungen ausfallen können. Daher ist meines Erachtens die primäre Aufgabe Täter dingfest zu machen und ihr Gewalttaten zu verhindern.
@Norman Schultz
Wenn Opfer schon keine Entschädigung bekommen, dann wäre es wenigstens fair, wenn solche Opfer nicht auch noch Steuern bezahlen müssen. Es wäre ein Anfang wenn man sie davon befreien und eine lebenslange Rente zahlen würde, damit sie zu allem anderen nicht auch noch dauernd Angst haben müssen noch mehr abzustürzen als sie es ohnehin schon sind.
Bei mir kommt da sogar noch ein Faktor dazu, der mich mit jeder Steuerzahlung noch wütender macht, bei mir ist der Staat quasi Mittäter, weil es eben eine kantonale Behörde war die damals nichts unternahm obwohl sie alles wusste und mich sogar zu den Tätern zurück geschickt und alles vertuscht hat damals, anstatt zu helfen. Ich habe sogar Strafanzeige gegen gegen diese gemacht, wegen unterlassener Hilfeleistung und Verstoss gegen die Anzeigepflicht von Behörden etc. Es kam nie eine Entschuldigung noch eine Erklärung oder eine Antwort darauf.
Bei mir ist es also quasi so, dass ich jährlich zumindest einem Täter auch noch Geld zahlen muss dafür was mir angetan wurde, so ist bei mir ein Abschluss natürlich komplett ausgeschlossen, werde ja regelmässig daran erinnert!
Aber auch sonst denke ich mir ist es sehr kontraproduktiv für Opfer, denn viele müssen wegen dem was Ihnen angetan wurde Sozialhilfe beantragen weil sie schlicht nicht mehr können, wieder sind sie dann ausgeliefert, müssen alles wieder offenlegen, so wird ist ein abschliessen kaum möglich oder massiv hinausgezögert. Zusätzlich ist dann kein Geld da für Therapien.
Oder eben wenn sie noch knapp arbeiten können, ist da nicht viel übrig und dann müssen sie erst noch Steuern bezahlen, damit ja nichts mehr da ist für Therapien etc. bleibt.
Daher entweder eine angemessene Genugtuung oder wenn das nicht geht, vollständige lebenlange Befreiung von Steuern und lebenslange Rente die wenigstens ein normales Leben gewährleistet.
Entweder oder … und es soll denen ruhig weh tun, ansonsten bewirkt es ohnehin nichts!
Und noch was, es geht nicht darum, dass Soldaten es nicht verdient haben, es geht darum allen gerecht zu werden! Es kann nicht sein, dass man der einen Gruppe schneller und angemessener hilft als der anderen, sonst sind Konflikte vorprogrammiert – ja es ist kompliziert, teuer und langwierig – doch je später man es anpackt desto krasser wird es werden!
Das Folgende sollte auch für die Personen die Kriminalität erlebt haben, als Hilfe bekommen.
Laut Verteidigungspolitikern soll nicht der Soldat nachweisen müssen, dass seine Schädigung aus einem Einsatz stammt, Behörden sollen ihm dieses Vertrauen entgegenbringen. Richtig !!!!!!
Hier wäre eine interpliziernäre Zusammenarbeit von Ärzten, Therapeuten , Polizei und Justiz und Jugendämter etc. sicherlich hilfreich, wenn schwere psychische Schäden entstanden sind, von nöten.
Aber für mich klingt der Gesetzentwurf für „kaputte Soldaten“ ein bißchen auch danach, dass die Politk Werbung machen will für weitere Einsätze im Ausland.
@ Christoph(ina)
Sehr wohl wäre Ihr aktives Vorgehen gegen auch nur ein einziges Menschenleben nichts anderes als das, was Sie dem oder denen zu Recht vorwerfen, die Ihnen (wie uns allen) Schreckliches antaten.
Die genannte Kausalitätskette stimmt zwar so weit – aber eben nur bis zu dem Punkt, an dem Sie daraus die SELBSTJUSTIZ ableiten. Selbstjustiz aber ist in freiheitlichen Demokratien ein Denkfehler und schon die Androhung kann Ihnen zum Verhängnis werden …
Wir haben hier im netzwerkB gewisse Regeln, an die wir uns bei Äußerungen wie diesen erinnern müssen.
DENN:
Wir sind ein „Netz“, das anders (d.h. anders als gewaltfrei!!!) zerreißen würde, bevor es fertig geknüpft wurde. Geknüpft wurde dieses Netz um AUFZUFANGEN, Menschen in Not aufzufangen vor dem sicheren Untergang …
Sie haben ja so Recht:
Wir ALLE sind von unserer Gerichtsbarkeit (ob schweizerisch, deutsch, amerikanisch) nicht nur als Kinder im Stich gelassen, sondern als Erwachsene von Staatsbeamten oder – schlimmer noch – von den „Stellvertretern Gottes auf Erden“ und von eigenen Vätern angeschmiert und fertig gemacht worden – wir alle!! Das ist zu beklagen. Unbedingt. Diese Leute gehören samt und sonders auf die Anklagebank einer GLOBAL-UN, die ihre Aufgabe immer noch nicht erkannt hat – das ist unser Part! – Ihr Part wie mein Part! NICHT MEHR – nicht weniger.
Übernehmen Sie mit mir und mit uns Networkern die Verantwortung in Selbstbestimmung – diese Verantwortung kann nicht delegierbar sein.
Wir sind nicht die Richter – erst recht keine Scharfrichter …
Und schon wieder eine Inbalance, der Soldat soll nicht nachweisen müssen, dass seine Schädigung aus einem Einsatz stammt, die Opfer „anderer Straftaten“ allerdings, müssen alles jahrelang nachweisen und selbst wenn sie noch so viele Beweise vorlegen es reicht nie aus. Dabei ist eigentlich klar, dass gewisse Schädigungen nur aus „solchen“ Taten herrühren können, aber das will man obwohl offensichtlich gar nicht wahrhaben.
Und ja ja, eine interpliziernäre Zusammenarbeit von Ärzten, Therapeuten, Polizei, Justiz und Ämter wäre super, aber eben stattdessen redet niemand miteinander, nicht mal mit den Opfern wird gesprochen, vielfach läuft alles im verborgenen, es werden nur alte Akten gewälzt und produziert. So vergehen dann Jahre in denen das Opfer alleine und im Unwissen gelassen wird, während dieser Zeit läuft vieles und nicht immer gutes (jedenfalls habe ich mich sehr verändert und das wohl irreversibel und es läuft nach 4 Jahren immer noch, warte nur schon seit 3 Monaten auf den Termin beim Gerichtsgutachter obwohl eigentlich von Bundesgericht angeordnet…). Da ist nix von Zusammenarbeit zu sehen, jeder bastelt irgendwas und keiner ausser der Anwalt, Polizei(2 x 5 Stunden) und der Therapeut der jedoch nicht darauf spezialisiert ist hat jemals mit mir gesprochen, vor allem diejenigen die über mich entscheiden habe ich niemals gesehen oder gesprochen, obwohl während diesen 4 Jahren dutzende Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden, war ich nie eingeladen, habe ich nie ein Gericht von innen gesehen, trotzdem fällen sie Urteile über meinen Fall, alles nur nach Akten….
Tatsache ist, man wird mit allem alleine gelassen und genau das ist bei PTBS etc. absolut katastrophal, denn man fühlt sich ohnehin alleine und allem ausgeliefert, wenn es dann dazu noch so läuft wie beschrieben, dann ist das wie eine Bestätigung und man bekommt dann schnell das Gefühl es ist ohnehin allen egal und schwupps kommen noch starke Depris hinzu… Laut Fachliteratur ist eine PTBS die länger als 3-6 Monate dauert bereits chronisch und bereits sehr viel schwerer therapierbar, da ist also eigentlich eile geboten.
Nun ja bei kindlichen Opfern von langjährigem Missbrauch bei denen alles erst viel später aufbricht, ist das meist bereits gelaufen, ist alles bereits chronisch und vor allem eine komplexe PTBS, DESNOS und vielfach auch noch DDNOS oder DIS wie bei mir, trotzdem ist das kein Grund sie einfach jahrelang sitzen zu lassen wenn sie sich dann getrauen sich erstmals zu melden, im Gegenteil dieser Moment ist sehr kritisch und eine einmalige Chance, verpasst man diese Gelegenheit kommt sie nie wieder und Fehler die da begangen werden führen nicht selten zu Retraumatisierungen auf vielfachen Ebenen (bei mir während den letzten vier Jahren zu viele Male passiert als ich sie noch zählen könnte).
Deshalb hab ich auch den Glauben an die Justiz und alles andere drum herum endgültig verloren, es hat ein gewisser Nihilismus eingesetzt was Gesellschaft und so betrifft, diese Veränderungen kamen schleichend und sind nun permanent und irreversibel … ich war quasi jungfräulich damals als ich mich erstmals meldete, ein unbeschriebenes Blatt, diese Gelegenheit wird niemals wieder kommen, diese Chance ist vorbei, gelaufen, verloren, der Zug abgefahren … aber die daraus resultierenden Folgen werden sich noch weit in die Zukunft auswirken … die Zeit heilt eben nicht alle Wunden, manche fangen an zu eitern wenn man sie einfach liegen lässt und sie schlecht behandelt…
Und um zu den Soldaten zurück zu kommen, damals bei Vietnam und so, da gab es danach auch Probleme bei denen die zurückkehrten, einerseits sicherlich PTBS und co. aber es gab eben auch andere Fälle, ich meine solche die sich schlicht nicht mehr eingliedern konnten, weil sie hundert und tausende Leute brutal gekillt haben und was weiss ich für Greuel gemacht haben, alles legal, alles für ihr Land und dann kommen sie zurück und sollen wieder „normal“ leben, das geht eben nicht immer, die Gesellschaft will dann mit „solchen“ nichts zu tun haben, dabei haben sie doch für ihr Land… Nun bei Opfern von Missbrauch in der Kindheit kann es ähnlich sein, sie wurden in der Kindheit jahrelang missbraucht, haben seit sie 9j sind eine PTBS die dann eine komplexe PTBS wird und entwickeln womöglich ein DDNOS oder eine DIS, dann kommt eine Zeit wo alles weg ist und irgendwann, womöglich haben sie bereits viele Jahre lang vermeintlich „normal“ funktioniert, knallt der Propfen weg und alles ist da und alles anders, dann ist nichts mehr mit „normal“ funktionieren, doch davon will die Gesellschaft dann auch nichts hören, kann damit auch nicht umgehen, schimpft sie womöglich sogar noch als Simulanten usw. usf.
Also ich sehe da durchaus parallelen….
@hildegard
Wenn die Justiz funktionieren würde, dann wäre Selbstjustiz sicherlich falsch, wenn jedoch die Justiz versagt, was dann?
Und was das Netz betrifft was sie angesprochen haben, was ist mit denen die bereits untergegangen sind, mit denen die bereits durch gefallen sind, immerhin sagen sie ja selbst es sei noch nicht vollständig geknüpft, was also ist mit denen die bevor es fertig geknüpft war durch die offenen Maschen gefallen sind?
Naja und es muss nicht immer aktives Vorgehen sein, es genügt durchaus passiv vorzugehen bzw. eben nicht-vorzugehen, wenn ein Täter zbs. in einer Situation geraten würde bei der ich der einzige wäre der aktiv helfen könnte, dann hat er eben Pech gehabt, das wäre dann eine Form der passiven Selbstjustiz oder für andere einfach nur Schicksal…
Es gibt im Universum schliesslich auch so was wie selbst ausgleichende Gerechtigkeit…
@ Chris.
Was „selbst ausgleichende Gerechtigkeit…“ angeht – die können Sie getrost dem Universum überlassen – unter irdischen Rechtsaspekten denk‘ ich dabei eher an eine schiefe Ebene, die Ihnen sehr gefährlich werden könnte! – es wär schad um Sie …!
Zur Frage „Wenn die Justiz funktionieren würde, dann wäre Selbstjustiz sicherlich falsch, wenn jedoch die Justiz versagt, was dann?“ – dazu denk ich:
Juristen sind Menschen wie Sie und ich. Fehler machen alle. Fehler können korrigiert, Defizite aufgespürt werden.
Monologisch Missstände beklagen kann zur Nabelschau verkommen, kann kontraproduktiv in Sachen Krisen-Bewältigung wirken.
An den Pranger MUSS das katastrophale – oft genug für viele zu früh tödlich endende – Verschweigen, Vertuschen, Verleugnen, Verschleppen der feigen Geheimnisträger. Ja, sie besitzen und besetzen oft und schon viel zu lange die Spitzenposten der machtversessenen Gesellschaften.
Über konstruktive Veränderungen haben wir hier und heute mit nachzudenken – ohne uns Insider geht das nicht!
Rückblick kann klären, kann der Orientierung dienen – unsere generelle Blickrichtung geht allerdings nach vorn.
Stagnation, Resignation war einmal – die können wir nicht mehr brauchen.
Gewaltanwendung ist destruktiv – und bei Scobel lernte ich soeben: postfaschistisch! – wer will denn schon in den Teufelskreis zurück?
Fakt ist dass die Gesellschaft verstehen „muss“, dass sie nicht ihren Blick von sich selber ablenkt indem sie wieder alles den entarteten Monstern zuschreibt. Die Taten die durch die Medien gehen sind in allen sozialen gefügen zu „verfolgen“.
Der tragische „fall“ pascall ist wie viele andere nicht geklärt und das liegt eben nur an der Gesellschaft weil nicht nicht sein kann, was nicht sein darf.
Und je länger jeder einzelne hadert hinzuschauen in seinem nahen Umfeld und die gesellschaftliche Bringschuld negiert, umso langsamer zieht sich die not-wendige Transparenz hin und Täter können sich mit dem eigenen Tod aus der Verantwortung ziehen.