SPIEGEL ONLINE 26.08.2011
Jahrelang sprach kaum jemand über systematischen Missbrauch an der Odenwaldschule. Selbst jetzt würden sich viele Reformpädagogen noch weigern, die Verbrechen zu thematisieren, sagt Ex-Lehrer Salman Ansari. Im Interview fordert er ein Ende des Schweigens – und erhebt heftige Vorwürfe.
Nun ich bin kein Betroffener der Odenwaldschule-aber diese Interview gefällt mir.Schule funktioniert im Grossen und Ganzen,da wäre wirklich genug Raum sich mal einem anderen Thema zu widmen.Einem wichtigeren.Immer noch die Scheu des einzelnen sich mit dem Thema Missbrauch auseinanderzusetzen.Und genau das ist ja wieder das Problem.Klare Worte.Mehr davon bitte…
„Warum diese Überhöhung?“ fragt Salman Ansari (zu Recht!). Ich frage mich, ob diese Überhöhung nicht nur der Reformpädagogik, sondern eines Ideals überhaupt („Gott“, Kirche, Mann, …) nicht direkt korrespondiert mit der Erniedrigung des „Schwachen“, des Kindes???? Also ob nicht die Überhöhung und Idealisierung (statt Ehrlichkeit) erst den Boden schafft für die sexuelle (und sonstige) Gewalt an Kindern und/oder anderen Schwachen??
Genau, Doro, das ist der „Boden“. Auch ich „… frage mich, ob diese Überhöhung nicht nur der Reformpädagogik, sondern eines Ideals überhaupt (“Gott”, Kirche, Mann, …) nicht direkt korrespondiert mit der Erniedrigung des “Schwachen”, des Kindes“.
„Ideal“-Vorstellung verfälscht sich selbst oft! – schleichend, unbemerkt.
Und die Moralisten drehen sich im Kreis mit den Mächtigen und „der Kongress tanzt“, noch im 21. Jh! …