Norman Schulz wollte gern wissen, wie der Fototermin mit der „Schärpe“ verlaufen ist. Hier mein Bericht:

Die Fotografin Anja Weber hatte den Auftrag von der taz erhalten, von mir zwei Fotos zu machen.

Anja Weber rief mich an und vereinbarte mit mir Termine. Sie wolle gern am Vortag des Fototermins am späten Nachmittag mit mir ein Vorgespräch machen, um mich kennen zu lernen und um geeignete Plätze für den Hintergrund der Fotos auszusuchen. Sie war in Begleitung ihrer Assistentin, als wir einige Stunden miteinander sprachen. Beide suchten dann später noch einen geeigneten Ort an der Ostsee für den nächsten Tag und übernachteten in Scharbeutz.

Gegen 11:00 Uhr trafen wir uns am nächsten Tag und gingen ans Meer. Einen alten Holzsteg hatte sich Anja Weber für unseren Fototermin ausgesucht, welcher sich in unmittelbarer Nähe vom ehemaligen Kinderheime in Niendorf/Ostsee befand.

Für das ertse Foto vergingen Stunden, für das zweite Foto war der Holzsteg vorgesehen. Die „Heldenschärpe“ wurde ausgepackt und Sonja Weber versuchte mich immer wieder davon zu überzeugen, sie umzubinden. Doch mein Entschluss stand fest, dass ich diese „Heldenschärpe“ nicht tragen werde – lieber würde ich auf die Nominierung verzichten. Das Geländer schlug ich als Alternative vor und wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es viele sind, die sich für die Aufhebung der Verjährungsfristen einsetzen. Den meisten fehlt auf Grund der erlebten sexualisierten Gewalt die Kraft dafür, an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie stärken mir im Verborgenen den Rücken, immer wieder weiter zu machen – allen MitstreiterInnen von netzwerkB steht der Preis zu, sollten WIR ihn bekommen.

Die Arbeit an dem Foto auf dem Holzsteg mit der „Heldenschärpe“ wurde unterbrochen, denn dicke Wolken mit Regen und Sturm kamen auf. Zwischenzeitlich war es Nachmittag geworden. Wir beschlossen, genug für heute. Wir waren nass geworden vom Regen. Meine Frau hatte uns etwas zum Essen und Trinken vorbereitet, so dass wir uns in aller Ruhe von diesem langen Arbeitstag erholen konnten. Es war eine interessante und angenehme Gesprächsrunde. Anja Weber fuhr dann noch am Abend mit Ihrer Assistentin zurück nach Berlin.

STIMMEN SIE AB…

Fotostrecke (per Klick Foto vergrößern):