SPIEGEL ONLINE 9.08.2011
Begreifen, was hinter dem Wort Missbrauch steckt: Anderthalb Jahre nach dem Skandal um die Odenwaldschule und ihren ehemaligen Leiter Gerold Becker beschäftigt sich die Dokumentation „Geschlossene Gesellschaft“ mit der Unfähigkeit der Verantwortlichen, sich den Vorwürfen zu stellen.
An Anne Haeming – und an alle ihre Kollegen und Journalistinnen anderswo!
… „Verschenktes Material“? Nach Christoph Röhls Doku im Mai- sollte dies nur der Anfang von ’neuzeitlicher Aufklärung‘ gewesen sein:
Bitte, fordern Sie – endlich! – mit uns zusammen all-monatlich einen weiteren kurzen Beitrag aus all dem vorhandenen Filmmaterial.
Regen Sie in Ihren Redaktionen im Namen der Wahrheit die Veröffentlichung ALLER Dokumentationen an, gerade auch die über kirchliche Hintergründe und Abgründe.
Immer noch warten wir auf „Wenn einer von uns stirbt, geh‘ ich nach Paris“, die Doku von Jan Schmitt im ‚Öffentlich-Rechtlichen‘! – denn die Kirchen als sakrosankte Moralinstanzen richteten einen unabsehbaren Flurschaden in der Gesamtbevölkerung an – warum also werden sie so sehr ‚hofiert‘?
Dann erst werden wir von „Glück“ reden können, dass mutige Betroffene in ‚Frankfurther Gesprächen‘ u.a. es wagten, unter z.T. wahnwitzigem Widerstand der Täter und ihrer Lobbiisten das Schweigen zu brechen.
‚Täterlobby‘ war und ist sehr oft reich, schön, betörend und gebildet – immer aber stark, mächtig, eigennützig.
Wie konnten einflussreiche Politiker so lange „Justitia die Augen zuhalten“? Diese „Zuhälter“(!!) geben ihr den Blick noch immer nicht frei – mit welchem Recht?!
„Es“ geschah und geschieht immer noch, überall! Und die „geschlossene Gesellschaft“ einer Familie funktioniert dieser vergleichbar, die einer Religionsgemeinschaft ähnlich!
Täterkomplizen werden die Taten der Täter weiterhin beschweigen – so lange, bis das Verbrechen an Kindern auch als ‚Verbrechen‘ bezeichnet werden darf. Letzte Konsequenz müsste nach unserer Überzeugung die „Rückwirkende Aufhebung der Verjährungsfrist dieser Seelen-Zerstörung Minderjähriger“ sein!
Was bedeutet diese massive Drohung für ein abhängiges Kind anderes als den Existenzverlust, aus SEINER „geschlossenen Gesellschaft“ ausgestoßen zu werden? – – aus einem verlogenen Familien-Clan, einem entgleisten Schulsystem, einer perversen Religionsgemeinschaft!! – wie wir Betroffene als Erwachsene erst erkennen konnten.
Die gesamte Gesellschaft braucht unseres Erachtens regelmäßig monatliche Aufarbeitung – wir wollen der SEUCHE ein Ende setzen – wann, wenn nicht jetzt? – wer, wenn nicht wir?