Dr. Gudrun Doering-Striening, Fachanwältin für Sozial- und Familienrecht/ Essen, Vertreterin des Deutschen Anwaltvereins am „Runden Tisch Sexueller Kindesmissbrauch“, 22.07.2011
Quelle:
Dr. Gudrun Doering-Striening, Fachanwältin für Sozial- und Familienrecht/ Essen, Vertreterin des Deutschen Anwaltvereins am „Runden Tisch Sexueller Kindesmissbrauch“, 22.07.2011
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Aussichtslos v.a. für Familien-Opfer, wenn nicht endlich von diesem Rechtswesen erkannt wird: das, was mit KINDERN geschehen ist, das WAR PrivatKRIEG GEGEN KINDER und wird es so lange bleiben, bis RÜCKWIRKEND im Tabufall sexueller Ausbeutung Minderjähriger jegliche VERJÄHRUNG ENTFÄLLT.
Wo ist die/der Staatsanwältin/-anwalt, die/der diesbzgl. die überfällig gewordene Rechtsreform mit uns einfordert?
Findige Rechtsabteilungen von „Vereinen“ aller Coleur(!) wissen die Lücken dieser Unrechts-Gesetze immer für sich zu nützen …
Ich fühle mich zutiefst verletzt in meinem Rechtsempfinden, entmutigt, mundtot, „plattgemacht“ von einer Rechtsprechung, die die Kinder der wüsten Nachkriegsgeschichte einfach vergisst – bei folgenden Zitaten der pdf überkommt mich Heulen und Zähneknirschen. Das also ist „Recht“:
S.3
„Es ist also als feststehend davon auszugehen, dass unser Rechtssystem auf die vorbehaltslose Anerkennung von Unrecht und die voraussetzungslose Schadenswiedergutmachung oder Entschädigung nicht eingerichtet ist, sondern das traumatische Ereignis und die Person des Opfers aus Gründen der gesamten Struktur des Rechtssystems stets und ständig in Frage stellt. Immer geht es um Nachweise und Beweise bezogen auf das konkrete Verfahren und die konkret angestrebte Rechtsfolge.
Eine rechtsfolgenoffene Feststellung „Dir ist Unrecht widerfahren“ ist in bisher keinem bestehenden Verwaltungs- und keinem Gerichtsverfahren möglich und mutmaßlich auch zukünftig so nicht zu erreichen. “
S.4
„Das müssen Betroffenen wissen und zur Grundlage ihres Handelns und ihrer Entscheidung machen, um nicht ein durchlaufenes Verfahren am Ende als zweite Traumatisierung zu empfinden. Das Opferentschädigungsrecht folgt mit seinem Leistungsrecht den Regeln der Kriegsopferversorgung. Es ist kein Recht, dass man ausdrücklich für die Opfer von Gewalttaten und schon gar nicht für die Opfer von Sexualstraftaten unter Berücksichtigung von deren besonderen Bedürfnissen geschaffen hat. Deshalb ist immer damit zu rechnen, dass besondere materielle und formelle Rechtfragen einer einfachen und schnellen Feststellung von Opferentschädigungsansprüchen im Wege stehen können…“
Ja, und gestern wurde von KommentatorInnen aller Couleur die Entscheidung im Fall „Gäfken“ (Entschädigung für Gewaltandrohung) genau mit diesem „unserem“ „Rechtssystem“, das die „vorbehaltslose Anerkennung von Unrecht und die voraussetzungslose Schadenswiedergutmachung oder Entschädigung“ fordere, gelobt und begründet.
Es ist zum Verrücktwerden.
TV – Tipp
Heute im SternTV
„Kampf für eine Opferentschädigung“:
„Silvia Kaelcke wurde als Kind jahrelang von ihrem eigenen Vater sexuell missbraucht, wurde von ihm schwanger und brachte ein körperlich und geistig behindertes Kind zur Welt. Erst elf Jahre später kam die Wahrheit ans Licht, doch der Vater blieb straffrei. Seit 15 Jahren kämpft Silvia Kaelcke für eine angemessene Opferentschädigung – ein zermürbender Weg, den Rechtsanwalt Stefan Korff und Roswitha Müller-Piepenkötter, Bundesvorsitzende der Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer Weisser Ring, bei Steffen Hallaschka erläutern.“
Ich lese Nachrichten und Kommentare zu allen Fällen und Gerichtsurteilen mit höchstem Interesse. Nachdem mein OEG-Widerspruch abgewiesen wurde, habe ich mich entschieden, nicht zu klagen da mich diese Re-Traumatisierung den Rest meiner Gesundheit kosten würde. Ich wurde über 17 Jahre lang von drei Tätern, Vater und zeitweise auch Großvater und Onkel, schwer sexuell missbraucht. Doch hat meine Mutter leider gegen mich ausgesagt. Ich werde mich wohl an ihrem Erbe (da sie eines hinterlässt) gütlich tun und mir davon ein schönes Leben machen. Ist das Geld aufgebraucht, so werde ich nicht zögern diesem ….staat zur Last zu fallen was mir dann zusteht. So hole ICH mir meine Opferentschädigung. Keine Lust mehr zum kämpfen? Holt Euch Euer Recht so oder so – und bleibt politisch aktiv, so wie ich!