Filmemacher Jan Schmitt 3.08.2011

Wie wollen wir den Papst empfangen? Das fragt sich Filmemacher Jan Schmitt anlässlich des Deutschlandbesuchs von Papst Benedikt XVI im September 2011.

Als Aufklärer über die vehementen Verfehlungen der katholischen Kirche hat sich der „Heilige Vater“ nicht gerade hervorgetan. Nur sehr zögerlich hat Ratzinger bisher das Thema sexuelle Gewalt zum Thema gemacht.Erinnern wir ihn daran, wenn er zum offiziellen Staatsbesuch nach Deutschland kommt, schlägt Jan Schmitt vor.

Wir sollten ihn würdig, aber entschlossen empfangen und ihn an die offene Wunde erinnern, die Kirchenmitarbeiter bei missbrauchten Kindern hinterlassen haben. Im Umfeld des Papstbesuches darf das, was im geschützten Raum der Kirche mit offensichtlicher Duldung der Kirche passiert ist, nicht weiter unter den Tisch fallen. Nicht schon wieder.

Deshalb wird Jan Schmitts besonderer Dokumentarfilm „Wenn einer von uns stirbt, geh‘ ich nach Paris“ (81 Min.) über sexualisierte Gewalt und die eklatanten Folgen in einer Sondervorführung im Kommunalen Kino in Freiburg gezeigt. Die Betreiber des Kinos haben den Mut. Der Regisseur wird anwesend sein und hofft auf eine kontroverse Diskussion.

Filmvorführung: Donnerstag, 15.9., im Alten Wiehrebahnhof, 19.30 Uhr.

Freiburg ist die letzte Station des geplanten Papstbesuches. Das Kirchenoberhaupt soll hinhören und fühlen, ohne das wollen wir ihn nicht wieder nach Rom zurückziehen lassen, sagt der Filmemacher. Die Probleme sind und bleiben gravierend.

Der gesellschaftliche Umgang mit den Folgen sexualisierter Gewalt steckt noch immer in den Kinderschuhen, während die Opfer längst erwachsen sind und noch immer mit dem Missbrauch zu kämpfen haben.
Presseerklärung vom 3.August 2011. Filmemacher Jan Schmitt hat einen sehr leisen und vorsichtigen Dokumentarfilm über den Missbrauch seiner eigenen Mutter gemacht. Bis Ende 2010 war der Film bundesweit in den Kinos zu sehen (Verleih FilmKinoText), seit 8. Juli 2011 ist der Film auch als DVD erhältlich www.goodmovies.de.