SPIEGEL ONLINE 20.07.2011
Irischer Premier erhebt schwere Vorwürfe gegen den Vatikan
„Abgehoben, elitär und narzisstisch“: Irlands Premier Enda Kenny schimpft im Zusammenhang mit einem neuen Report auf den Vatikan. Dieser habe Kindesmissbrauch gezielt verharmlost und offizielle Untersuchungen behindert.
Irlands Premier sei Dank – mögen ihm andere Staatsoberhäupter scharenweise folgen!
In Deutschland sieht es auch nicht anders aus!
Da wird distanzloses Verhalten und Belästigung, worüber sich viele Jahre mehrere Generationen von SchülerInnen bei Mitbrüdern und Vorgesetzten beschwerten als „etwas ungeschickt“ verharmlost, anstatt solche Annäherungen der Mitbrüder ein für allemal zu unterbinden und zu ahnden.
Logische Konsequenz ist dann Vertuschen und Verharmlosen noch schlimmerer Taten.
Die Bistümer und Orden wissen sehr genau über Täter und Taten Bescheid, natürlich auch der Vatikan!, aber man scheint das wahre Ausmaß auf keinen Fall öffentlich machen zu wollen, hieße das über den Image und Gläubigenverlust=Kirchensteuerverlust auch durch konsequente Auschließung der Täter aus den eigenen Reihen horrende Nachzahlungen an Rentenbeiträgen etc.
Und immer noch sitzt die Kirche auf dem hohen Ross, gaukelt Aufklärung und Wahrheit, sowie moralische Überlegenheit vor, worüber man lachen müsste, wenn das Ganze nicht so traurig wäre.
@ Zeitzeuge + all
Sie sprechen von Mitbrüdern – schon darin liegt der Hinweis auf die Herkunft der abgrundtiefen FRAUENVERACHTUNG dieser Brüder, die sich immer noch wie alttestamentliche Pharisäer aufführen, getreu dem Motto „das Weib sei dem Manne untertan“ …
Nichts, genau gar nichts wurde dazu gelernt, seitdem im 1.Jh. der Mann aus Nazareth gewaltfrei Liebe und Mitgefühl predigte – das war eindeutig zu viel verlangt:
Frauen mit dem Vorzug der Natur, Leben aus sich selbst hervor bringen zu können, sie wären den Männern dann aber eindeutig ÜBERlegen, hätte man DAS in der Nachfolge des Nazareners übernommen!
Seitdem Frauen wieder verdrängt wurden in den stärker werdenden Christengemeinden der Zeit nach Konstantin, verkam schleichend die gute, gewaltfreie Sache mit der Liebe und dem Mitgefühl. Es entstand wieder die – damals begradigte! – Schieflage: männliche Macht und Gewalt – auch und zunehmend krass gegen eben die, die die Frauen aus sich selbst hervorbrachten …
Der Mann wollte nur noch das EGO retten, mit allen verfügbaren Mitteln – während er die Frau ins Haus verbannte, er die Frau für sich arbeiten ließ, ihm die Frau den Nachwuchs besorgte, ihn versorgen musste – keine Gleichheit, keine Gewaltfreiheit, keine Augenhöhe.
Der Mann „tickt“ noch immer so im 21.Jh. – während die Frauen daran kaputtgehen mussten mitsamt ihren oft ungeliebten und darum gefühllos „aufgezogenen“ Kindern …
Der Mann im Staat, der Mann der Kirche – erkennt er wirklich, was sich da jahrhundertelang eingeschlichen hat?
Politiker und Kleriker bemerken es erst am Skandal. Dann, ja dann werden die Frauen vorgeschoben – gleich 4 gestandene Ministerinnen(!), denen „man“ immer noch gerade rechtzeitig Maulkörbe verpassen kann – alle direkt Betroffenen wurden schon vorsorglich mundtot gemacht – alle anderen, auch Profi-Power-Frauen, sie wagen nicht den solidarisierenden Aufstand – warum? ist denn DER REST SCHWEIGEN???
Was nun tun???
Das Problem m.E. ist, dass wesentlich mehr Leute, die in der Kirche arbeiten und bereit waren Aussagen als Zeugen zu machen, oder den Betroffenen bei der Aufklärung helfen wollten ihre Jobs verloren haben (bzw. mit Hinweis auf den Erhalt der Arbeitsstelle doch besser nichts mehr dazu zu sagen schwiegen), als Pfarrer/Priester für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen wurden. Nach Verjährung gibt es für die Kirche die Möglichkeit nach Kirchenrecht zu strafen, davon wird aber extrem zögerlich Gebrauch gemacht und von Transparenz kann man gar nicht reden.
Die Taten und Täter sind intern bekannt, bestraft werden aber absurderweise die Betroffenen und Aufklärer, verleumdet als Lügner, Psychos, Trittbrettfahrer, Kirchensteuerflüchtlinge und Zerstörer der Kirche.
Mein Fazit, die Wahrheit interessiert nicht, Moral existiert nicht, das Einzige was in diesen Kreisen zählt, die das Sagen haben ist der Statuserhalt und leisten kann man/Mann sich das einzig auf Grund der vorhandenen Kapitalmenge und der über lange Zeit gewachsenen Machtstrukturen und Netzwerke.
Eine Veränderung setzt m.E auch nur dort an, anstatt unreflektiert Geld in solche Systeme zu pumpen lieber gezielt soziale Projekte unterstützen, statt wegzusehen lieber gesellschaftlich/politisch ein Problembewusstsein wecken, sowie solange das Unrecht benennen und beleuchten, wie es nötig ist, bis sich grundlegende Dinge ändern.
Das geht weder schnell, noch ist es in der aktuellen Situation befriedigend.
@Zeitzeuge
… genau so funktionieren die Machtstrukturen – in Sekten wie totalitären Staaten – wie lange noch lässt die Demokratie ein solches Sekten-Unwesen zu und finanziert es obendrein?
Am 22.9. sollte das Parlament Rückforderungen und Vertragskündigungen aushändigen und dann den Plenarsaal verlassen – das KÖNNTE sehr schnell gehen, würde weiter wirken – Gründe gäbe es genug …