taz.de 10.07.2011

Das Kromonologische Forschungsinstitut Niedersachsen wird Akten der letzten zehn Jahre auswerten. Der Opferverband „netzwerkB“ spricht von einer „Nebelkerze“. VON PHILIPP GESSLER

BERLIN taz | Die katholische Kirche will unabhängigen Fachleuten Zugang zu ihren aktuellen Personalakten gewähren, um mögliche Hinweise auf sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch Geistliche aufzuspüren. Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, wollte einen entsprechenden Bericht des Spiegels zwar nicht bestätigen, verwies jedoch auf eine Pressekonferenz, bei der am Mittwoch dies voraussichtlich verkündet wird. In der taz übte Norbert Denef, Vorsitzender von „netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt“, schon vorab Kritik an dem Vorhaben der Kirche….

…In einer ersten Reaktion nannte Norbert Denef vom Opferverband „netzwerkB“ das Vorhaben „eine Nebelkerze wie viele andere auch“, die die katholische Kirche zünde. In jedem Bistum gebe es neben den offiziellen Akten noch geheime Personalpapiere, die unzugänglich blieben. Auch der runde Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“ der Bundesregierung bleibe eine reine Interessenvertretung der Organisationen, bei denen es zu „Pädokriminalität kommt“, verkündete Denefs netzwerkB. Das „Hauptproblem“ für die Betroffenen sei, dass die Straftaten weiterhin verjährten, so Denef….

Weiter lesen…