nordbayern.de 29.05.2011

FORCHHEIM  – Aphasiker, Guttempler und netzwerkB: Von den insgesamt zwölf Selbsthilfegruppen, die sich am Paradeplatz in Forchheim vorgestellt haben, sind die Anonymen Alkoholiker wohl die bekanntesten gewesen.

…Zum ersten Mal bei der Infoveranstaltung in Forchheim dabei ist Sigrid Behm aus Haßfurt, die das „Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt“ (netzwerkB) vertritt. „Viele Opfer haben erst nach Jahren den Mut, etwas zu sagen, und dann glaubt man ihnen oft nicht“, berichtet die Aktivistin, die vehement gegen den Missbrauch in der katholischen Kirche eintritt und dabei auch vor medienwirksamen Maßnahmen nicht zurückschreckt. So demonstrierte die frühere Krankenschwester unter anderem 2010 vor der Frühjahrsvollversammlung der bayerischen Bischöfe in Vierzehnheiligen mit einem leuchtend roten „Stoppschild für Kinderschänder“.

Beim nächsten Papst-Besuch in Deutschland schwebt Behm vor, einen Heißluftballon mit Missbrauchsopfern abheben zu lassen, allerdings fehlten ihr derzeit noch Sponsoren für die Aktion. Wer angesichts der kämpferischen Natur der Unterfränkin annimmt, nichts und niemand könne sie aus der Bahn werfen, irrt: „Die Fälle sind so schlimm. Ich denke oft, ich breche zusammen und halte das nicht mehr aus.“ Dann sporne sie aber die Not der Opfer, die Wut über eingestellte Verfahren, geringe oder gar nicht gezahlte Entschädigungen und die „Vertuschung“ immer wieder aufs Neue an, berichtet die Gründerin der Selbsthilfegruppe „Mitra-no“ (Missbrauchstrauma-nein)….

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