ZEIT ONLINE 19.05.2011
Ein Dokumentarfilm über die Abgründe einer besonderen Schule.
Der Regisseur Christoph Röhl hat einen leisen Film gedreht. In Und wir sind nicht die Einzigen lässt er Schüler der Odenwaldschule reden, die von ihren Lehrern sexuell missbraucht worden sind. Schnörkellos, ungeschönt, anderthalb Stunden lang. Es sind die Mutigen, ohne die der Stein niemals ins Rollen gekommen wäre.
Ich bin schon sehr gespannt auf den Film!
Vorher um 20.15 Uhr, auf 3Sat, kommt der Spielfilm „Das Fest“.
Der Film handelt darüber, dass ein Sohn seinen Vater anklagt seine Schwester missbraucht zu haben.
Was die Zeit scheibt stimmt nicht ganz.1.Es waren gereits in den 70 und 80 er Erwachsene (Lehrer und Eltern)informiert ,die allerdings untätig blieben.Es war nicht so das alle schwiegen.Schüler die redeten wurden allerdings eingeschüchtert und auch von der schule gegangen.2.Es waren nicht alle Schüler stolz auf ihre schule-ich zum beispiel nicht auch damals nicht.Denn wie hätte man auf ein kinderbordell stolz sein können??Und schon damals wussten doch alle was geschah und viele schüler wurden Opfer .Viele trauen sich nicht sich jetzt zu outen auch weil ehemalige schüler noch in jüngster zeit bedroht wurden.Man hatte wohl gehofft das der Skandal niemals in dem Umfang an die Öffentlichkeit kommt.Offensichtlich ist es aber nicht gelungen den Film „Und wir sind nicht die einzigen“ und das Buch „Sündenfall“ zu verhindern.
Der Sinn des Films ist – so wie ich es verstanden habe – auch nicht, die „Abgründe einer besonderen Schule“ zu zeigen, sondern anhand eines Beispiels zu verdeutlichen, wie Missbrauch funktioniert.
Wenn Missbrauch nur an dieser Schule stattgefunden hätte, dann wäre es nur ein Skandal.
Das Fatale ist, dass es sowas überall gibt und geben kann. Trotzdem verstecken sich viele Institutionen immer noch hinter dem Argument, dass es den Missbrauch eben nur auf diesen wenigen „besonderen Schulen“ und „Kirchen“ gegeben hat, aber „doch nicht bei uns“.
Die selben Personen, welche die bekannt gewordenen Fälle verurteilen, vertuschen den Missbrauch in den eigenen Reihen. Immer noch. Und ich denke mal, dass einige Personen sehr froh darüber sind, dass der Odenwaldschule-Fall an die Öffentlichkeit gekommen ist, und nicht ihre eigene.
Und genau da muss sich was ändern.