Ruhr Nachrichten 11.05.2011
Moskau Kinderschänder sollen in Russland künftig chemisch kastriert werden. International ist diese Methode im Kampf gegen Pädophile umstritten. Eine breite Basis im Land will aber nun ein solches Vorhaben durchsetzen, Kritiker der Pläne haben keine Chance.
Finde Ich richtig,bin selbst Missbraucht worden ,im Heim!
Ari
Eine sehr gute Idee! Die Kastration der Kinderschänder sollte nicht nur durch Medikamente erfolgen, sondern auch durch eine OP (Entfernung der Hoden). Diese Methode ist zwar radikal, aber solche Kinderschänder brauchen eine harte Behandlung. Hoffentlich wird diese Methode auch bald in anderen Ländern eingesetzt(Deutschland).
absolut notwendig, auch hier in deutschland.
wir leben schon lang nicht mehr in einer demokrati.
alexa
heimkind/bayern
1960-1978
Oberflächlich betrachtet, da ja Täter die Möglichkeit haben sollen, zwischen einer längeren Haft und der chemischen Kastration zu wählen, mag der Ansatz vielleicht noch gut sein. Aber eben nicht in dem Unrechtsstaat Russland, in dem Menschen willkürlich mit falschen Anschuldigungen weggesperrt werden können. Und daher, auch weil in Exekutive, Legislative u. Judikative Korruption und Amtsmissbrauch verbreitet ist, sollte dieser Vorstoß langfristig beobachtet werden.
Über „Rechtsstaatlichkeit“ in Russland findet sich vieles. Nur als Beispiel:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,735073,00.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte_in_Russland
http://www.spiegel.de/thema/menschenrechte_in_russland/
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,479634,00.html
http://www.n-tv.de/politik/Menschenrechte-in-Russland-article382525.html
http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-07/Pamfilowa-Russland-Menschenrechte
Es braucht nicht nochmal Zwangsbehandlungen wie die Zersetzung in einem ehemaligen Unrechtsstaat nach sowjetischem Muster auf Deutschem Boden, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Zersetzung_%28Ministerium_f%C3%BCr_Staatssicherheit%29
Und es ist bedauerlich, dass die kritischen Untertöne in dem ursprünglichj erwähnten Artikel @Ari Prempeh übersehen wurden.
In aller Klarheit, Täter gehören vor Gericht gestellt und soweit erwiesen schuldig angemeßen verurteilt. Was aber nicht bedeuten muss, dass es duldsam sein muß, dass nebenbei Kritiker an der russischen Politik durch Schauprozesse, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Schauprozess mit Tätern gleichgestellt verleumdet und auf eine unfassbare Art und Weise erniedrigt werden sollen.
Und spätestens nach falschen Anschuldigungen gegen Herrn Chodorkowski sieht man, wie skrupellos alleine sowohl die Justiz als auch die Politik in Russland agitiert!
man bedenke dabei folgenden Einwand unbedingt:
„Da Russland aber als korrupter Unrechtsstaat mit politischer Willkür gilt, das räumt auch Medwedew ein, befürchten Juristen die Gefahr eines Missbrauchs des Kastrationsgesetzes.“
Darin sehe ich bei Einführung dieser Regelung eine große Gefahr.
Ich kann die Begeisterung vieler Betroffener über diesen Vorschlag emotional sehr gut nachvollziehen.
Neben den Bedenken hinsichtlich der Rechtsstaatlichkeit, bzw. Willkür, mit denen solch ein Gesetz in Russland wohl umgesetzt werden könnte, möchte ich noch auf Folgendes hinweisen:
Sexuelle Gewalt an Kindern erfolgt nur in den SELTESTEN Fällen aufgrund eines so genannten „Sexualtriebs“! Schon lange ist bekannt, dass es in der Mehrzahl der Fälle um Fragen von Macht(missbrauch), Gewalt, Unterwerfung usw. geht. Gerade in Russland mit seiner Gewalt- und Männerhierarchie finden sich ganz sicher zahlreiche Gründe, warum (überwiegend) Männer Kindern sexuelle Gewalt antun. Beispielsweise, weil Kinder einfach nichts wert sind. Beispielsweise, weil die Lebensbedingungen für viele Menschen schon staatlicherseits sehr gewaltförmig sind, so dass Gewalt gegenüber Schwächeren „normal“ ist. Usw, usf.
Vor diesem Hintergrund (dass sexuelle Gewalt an Kindern eher wenig mit einem so genannten „Sexualtrieb“ zu tun hat) finde ich es mehr als gefährlich, wenn nun auch Betroffene laut Beifall klatschen statt die tatsächlichen Verhältnisse und Hintrgründe von sexueller Gewalt an Kindern aufzudecken.
Denn dies bestärkt diejenigen in Deutschland (u.a. Richter, Staatsanwälte, usw.), die die Hauptursachen für sexuelle Gewalt an Kindern nach wie vor ausblenden und stattdessen das Klischee vom „übermächtigen Sexualtrieb“ weiter bedienen.
Mit diesem Klischee vom „übermächtigen Sexualtrieb“ werden sowohl in Russland als auch in Deutschland nach wie vor absolut falsche Vorstellungen von Ursachen, Ausmaß, Ablauf und Auswirkungen von sexueller Gewalt gegen Kinder gepflegt und aufrecht erhalten.
Letztlich bewirkt so eine Forderung nach der „Spritze für Kinderschänder“ ironischerweise genau das Gegenteil dessen, was sie vorgibt, zu fordern: Letztlich werden damit Täter weiterhin geschützt (durch völlig falsche Vorstellungen, worauf eigentlich wirklich zu achten wäre) und die Gesellschaft kann sich auf die Schultern klopfen, „alles“ zu tun, um Kinder zu schützen.
Tatsächlich aber schafft man so nur riesige dunkle Zonen, in denen die sexuelle Gewalt gegen Kinder weiter „lustig“ betrieben werden kann.
Ich möchte also dringend davor warnen, solcherart Vorschläge gut zu heißen. Bei allem Verständnis für den Frust, den man als Betroffene/r angesichts der Tatenlosigkeit dieser Gesellschaft hat.
Im übrigen ist es vor einiger Zeit dazu gekommen, dass ein führendes internationales Unternehmen grundsätzlich Rechte für russische NGOs u. Medien zurückstellte, als man erkannte, dass die Durchsetzung der Urheberrechte von Polizeibehörden u. Justiz dazu missbraucht wird, mit konstruierten Vorwürfen an Unterlagen von u.A. zur Rechtslage kritischen Medien zu kommen!
In dem Zusammenhang sollte der Satz „Aber wie ein solches Verfahren endet, ist oft gleichgültig. Für den Angeklagten, selbst wenn er eine Lizenz vorweisen kann, ist der Schaden schon mit der langen Beschlagnahme angerichtet.“ nachdenklich stimmen! Es bedeutet im Klartext, es wird vorsichtig formuliert darauf hingewiesen, dass wenn die mutmaßlichen Urheberrechtsverstöße kostruiert sein können, trotzdem Anklagen gegen Pressevertreter u. NGOs mit dem Ziel eingeleitet werden, an Rechercheergebnisse, Kontaktdaten v. Informanten etc. zu kommen. Und was passiert mit dem beschlagnahmten Material bzw. was könnte die Erlangung v. z.B. Kontaktdaten v. Informanten im schlimmsten Falle für Folgen für die betreffenden Personen haben?
Quelle – http://www.fr-online.de/politik/microsoft-legalisiert-raubkopien/-/1472596/4644780/-/index.html?iframe=true&width=95%&height=95%
Siehe auch:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,717385,00.html
Auch in Deutschland werden Menschen willkürlich mit falschen Anschuldigungen vor Gericht gestellt und zu Strafen verurteilt, die absurd und nicht nachvollziehbar sind. Wir in Deutschland sind nicht so weit entfernt vom „Unrechtsstaat“ Russland.
Ich möchte Doro zustimmen.
Es ist eine Illusion zu glauben, daß ein Mann mit chemisch reduziertem Sexualtrieb nicht fähig wäre, ein Kind zu missbrauchen. Denn es geht nicht um den Sexualtrieb, es geht um Macht mit den Mitteln der Sexualität. Und nicht nur eine Penetration ist Gewalt, sondern jeder Eingriff in die Intimsphäre eines Kindes wie z.B. eindeutig sexuelle Berührungen.
Neben der sexualisierten Gewalt wird der „kastrierte“Pädokriminelle andere Formen von Gewalt ausüben, z.B. körperliche.
Die Diskussion um die Kastration lenkt nicht nur von den innenpolitischen Problemen in Rußland ab, sondern auch von den wahren Ursachen der Kindesmisshandlung.
Das Märchen vom triebgesteuerten Kinderschänder ist offensichtlich nicht totzukriegen.
Danke Doro für Deinen immens wichtigen Beitrag!!!