SPIEGEL ONLINE 28.04.2011

Johannes Paul II. wird seliggesprochen – gegen diese Entscheidung von Papst Benedikt XVI. protestieren Missbrauchsopfer der katholischen Kirche. Der verstorbene Pontifex habe die jahrzehntelangen Misshandlungen toleriert, lautet der Vorwurf.

Rom – Kurz vor der Seligsprechung von Johannes Paul II. haben Organisationen von Missbrauchsopfern schwere Vorwürfe gegen den 2005 gestorbenen Papst erhoben. „Nicht nur für mich persönlich, sondern weltweit für viele Opfer, die als Mädchen und Jungen in der Amtszeit von Papst Johannes Paul II. missbraucht wurden, ist diese Seligsprechung Salz in ihre tiefen, noch immer frischen Wunden“, sagte Norbert Denef, Vorsitzender des Netzwerks Betroffener von sexualisierter Gewalt, der „Zeit“. „Anstatt einen toten Papst seligzusprechen, sollte die Kirche den Opfern helfen“, forderte Denef.

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