ZEIT ONLINE 20.04.2011
Die Odenwaldschule ringt um die Entschädigung der Missbrauchsopfer.
Die Rechnung ist schnell gemacht: Mindestens 132 Opfer sexuellen Missbrauchs gab es seit den 1960er Jahren an der reformpädagogischen Odenwaldschule – so jedenfalls steht es im Abschlussbericht, der den Skandal dokumentiert. 50000 Euro will die Schule nun, wie sie sagt nicht als Entschädigung, sondern als »Zuwendung« an die Opfer zahlen. Macht 378 Euro pro betroffener Person.
Die Odenwaldschule kann froh sein das sich „nur“ 132 Opfer geoutet haben.Wie eh und je ist die Odenwaldschule verlogen und trickst.Echte Aufklärung hintertreibt sie und glaubt mit 50000 euro die Betroffenen still zu kriegen.Diese Kinderbordell gehört geschlossen.Es war genug Zeit um echte Reue und Aufklärung zu leisten.Diese Zeit wurde nicht genutzt.
Diese angedachte Zuwendung von 132 Euro ist allenfalls eine symbolische Geste, ähnlich wie wenn man 20 Cent in den kirchlichen Klingelkorb wirft.
Was will man damit erreichen? Das Gewissen beruhigen?
Dann hilft es allenfalls den Verantwortlichen in Form einer Art Gewissensberuhigung, aber am wenigsten aber doch den betroffenen Opfern! Ich finde diese angedachte „Zuwendung“ ziemlich dreist.
ZEIT Online schreibt, dass angebotene Geldbeträge wie bspw. 5.000 Euro für die Opfer in der katholischen Kirche für Therapie gedacht seien. Hat schon einmal jemand nachgerechnet, wie viele Stunden Therapie man dafür bekommen kann? Ich habs: Etwa 60 Stunden. Das macht mit Ferien usw. rund ein- bis eineinhalb Jahre Therapie. Nun fragen Sie bitte weiter – am besten Fachleute, die sich mit Traumatherapie nach jahrelanger (also chronischer) Traumatisierung in der Kindheit (also in besonders verletztlichem Zustand) auskennen -, wie weit ein/e Traumatisiert/e mit 60 Stunden Therapie kommt.
Für viel zu viele Betroffene reicht das mit Glück gerade mal zur Stabilisierung und zum Aufbau einer Vertrauensbeziehung mit dem/der Therapeut/in. Zur Erinnerung: Kinder, die chronisch so genannten sexuellen Missbrauch erlebt haben, haben vor allem eins verloren: Ihre Fähigkeit, anderen Menschen und Beziehungen zu vertrauen. Was das für eine Therapie bedeutet, sollte auch Normalsterblichen einleuchten.
Insofern halte ich jede Diskussion zur Unterstützung Betroffener, die sich nur auf einzelne Geldsummen und/oder Therapie (als Allheilmittel) beschränkt, für eben dies: beschränkt.
Was wir brauchen, ist eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt gegen Kinder und deren volkswirtschaftliche Folgen (einschließlich Kosten); diese haben die Täter/innen zu verantworten und diejenigen, die sie aktiv und passiv schützen. Deshalb müssen diese auch für sämtliche (!) Folgen und Kosten gerade stehen.
Wann hat die Odenwaldschule endlich das Fass zum überlaufen gebracht?
NACHTEILSAUSGLEICH?????
DIE Entschädigung der Missbrauchsopfer? Mit einem Trinkgeld
von 378 € ?
Warum muss ich dieser Tage immer wieder von halbherzigen Halbheiten lesen. Warum müssen Opfer immer wieder irgendwelche Vorleistungen erbringen um dann ein Trinkgeld zu bekommen. Ja wenn die Opfer nur schon die Anerkennung der Taten schriftlich in Händen hielten um beim Versorgungsamt den mühsamen Weg um eine mögliche Opferentschädigung zu beginnen. Warum wird für unsere eigenen Bürger die Trauma und Folter erlitten haben,so wenig getan? Nicht einmal Amensty International konnte mir eine Auskunft geben. Weil immer noch nicht sein kann was nicht sein darf? Wie realistisch ist die Realität in Deutschland, wie real wird mit dem Leid umgegangen. Ich denke am liebsten garnicht, wegsehen ab liebsten wird noch immer weg gesehen. Es scheint Traditon zu haben das unter den Teppich kehren der Not im eigenen Land.
“ SAGT ES LAUT “
Pia Survior