Biographie von Ashley
Mein Vater starb drei Monate vor meiner Geburt an einem Motorradunfall. Er war auf der Stelle tot.
Heute weiß ich, dass meine Mutter fremdgegangen ist und mein Vater bekam es raus und trank sehr viel Alkohol dem Tag. Als meiner Mutter nach Hause kam, setzte sie ihn vor die Tür. Er nahm sein Motorrad und fuhr im nächsten Dorf an eine sehr große,dicke Eiche. Ich hätte ihn gerne kennengelernt, da mir immer vorgehalten wurde, dass ich wie mein Vater bin. Also ich kenne mich einigermaßen und deshalb denke ich mir, dass er ein guter Vater gewesen wäre.
Mein Stiefvater war schon immer streng. Als meine Oma starb (Acht Jahre), hatten wir gerade das Haus auf dem Spiegelberg in Neustadt/Dosse gekauft. Unsere ganze Trauer hatten wir in den Hausbau investiert. Doch im ersten Winter, hatte mein Stiefvater ein Unfall. Er hatte mit seinen LKW einen alten Mann überfahren. Leider musste er mit ansehen, wie diese Leiche danach aussah. Er fing an zu trinken, da meine Mutter ihm als Weichei bezeichnet hatte. Meine Mutter sagte zu ihm, dass sie mich nicht sehen kann, weil ich die braunen Augen, das unschuldige Gesicht und den Bock von meinem Vater habe. Immer wenn er betrunken war, hatte er vor mir mit einem Messer gestanden und sagte:
„Ich werde dir die Augen ausstechen, deine Unschuld aus dem Gesicht schneiden und deinen Bock dir ausbrügeln!“ Ich habe große Angst vor Spinnen. Da kam solch schrecklicher Film über Riesen Spinnen. Er holte mich ins Wohnzimmer, ich sollte mich auf den Fußboden setzen und er saß dahinter. Er hielt mir die Augen weit auf und ich musste diesen Film zu ende schauen.
Vor meinen Augen hatte er immer die Katzenbabys ertränkt. Ich weinte und bettelte um das Leben der Katzen, doch er tat es mit einem lächeln im Gesicht.
Ich bekam mit neun Jahren schon Hochprozentigen Alkohol, da ich bei jedem Wetter sein Alkohol holen musste.
Er sagte immer, wenn die Straßenlaternen an gehen, dann soll ich nach Hause kommen, doch einmal war ich weiter von zuhause weg und kam dadurch zu spät. Ich weiß noch, dass ich eine Latzhose trug. Er nahm mich hinten ins Kreuz und warf mich gegen die Heizung. Mein Kopf blutete wie verrückt. Er sagte ich solle mich nicht so haben.
„ Hör auf zu weinen sonst schlag ich zu!“
Ich konnte nicht aufhören…
Er hatte noch seine Arbeitsschuhe an, die mit der Stahlkappe….
Er trat drei mal in meine Rippen und vier davon hatte er gebrochen!
Bücher lesen oder lernen dürfte ich auch nicht, denn auch das ist nur was für Weicheier. Als ich elf Jahre alt war, hatten sich meine Eltern getrennt. Eines Tages (Zwölf Jahre) wollte ich ihm besuchen, weil er noch einen Kindertisch von uns hatte, doch es kam ganz anders…
Ich klopfte an seine Tür doch er hatte nicht geantwortet, also nahm ich sein Schlüssel aus seinem Versteck und öffnete die Tür. Der Geruch war so grauenvoll und es waren viele Fliegen, Mindestens Fünfzig Öttinger Bierbüchsen lagen herum, dazu Essensreste und mein Stiefvater mittendrin, er sah so weiß aus. Ich tippte ihn an, keine Reaktion. Ich holte eine Tasse Wasser und schüttete ihm das Wasser ins Gesicht, doch keine Reaktion. Ich schlug ihn und schrie ihm an, doch keine Reaktion. Ich lief runter zur Straße und schrie mein Vater wacht nicht mehr auf….
Meine Mutter ist eine Not geile, Geldgierige, Intrigantes Miststück!
Ich musste meine Schulsachen selbst finanzieren, den kompletten Haushalt führen, nie spielen gehen, wenn Besuch da war, wurde ich schick gemacht, in die Ecke gesetzt und immer schön lächeln und gar nichts anfassen oder reden.
Alles was ich gemacht hatte, hatte ich falsch gemacht. Alles was ich mochte, bekam ich nicht. Was ich nicht mochte bekam ich. Ich wäre zu sensibel. Ich war das einzige Kind, das in den Sommerferien (neun Wochen) bei seiner Oma war und kein Heimweh bekam. Im Gegenteil, ich weinte immer wenn sie mich abholten.
Am besten wäre es wenn ich einfach verschwinden würde, sagte sie immer wieder zu mir. Meine Schwester wäre ein Wunschkind und ich bin ein Bastard.
Sie schlug mich immer wieder. Einmal ist sie mit den Rest der Familie in den Urlaub gefahren. Ich sollte mir bei Netto was zu Essen aussuchen. Ich war Achtzehn Jahre alt. Ich kam an die Kasse, sie schlug mich und meinte das wäre zu Teuer und musste das Essen für knapp zwei DM zurück bringen und hatte nichts bekommen.
Jugendweihe hatte ich gebettelt, gibt es nicht, aber meine Schwester und mein Bruder bekamen die Jugendweihe. Klassenfahrten dürfte ich auch nicht mit fahren.
Ich war drei Jahre Vegetarier, weil ich Fleisch nicht so mag. Irgendwann kam ich von der Schule und meine Mutter hatte schon auf mich gewartet mit ein Stück rohes, blutiges Steak.
„ Mach dein Maul auf, jetzt wird wieder Fleisch gefressen. Deine scheiß extra Touren!“
Ich hasse diese Frau abgrundtief!!
Mein Bruder, er kam fast jede Nacht gegen 3:00 Uhr morgens und das von meinem Achten-Fünfzehnten Lebensjahr. Erst wusste ich nicht was los war. Morgens war ich nur halb angezogen und war feucht zwischen den Beinen. Ich wusste nicht an wem ich mich wenden sollte. Eines Nachts wurde dabei wach und stellte mich steif, aber er hörte nicht auf. Ich drehte mich so weg das er nirgends wo mehr ran kam. Ich verstand die Welt nicht mehr. Warum ist das so?! Ich hatte Angst was zu sagen, denn ich wollte die Familie nicht zerstören und ich schämte mich dafür. Eines Abend steckte er die ganze Hand rein und das tat so weh. Ich machte mich steif und drehte mich weg. Er dachte wohl immer das ich noch schlief, doch ich wusste alles. Ich musste die Nächte wach bleiben und wenn er kam schickte ich ihm aus mein Zimmer. Er sollte mir ein Marmeladenbrot machen. Nächsten morgen war überall Marmelade an meinem Körper, aber ich wusste das er mich nicht anfassen konnte. Oder ich verbrachte die ganze Nacht auf dem Spielplatz in der Nähe.
Irgendwann bekam er raus, dass ich bei der Nachbarin eine Katze besaß.
„ Wenn du nicht willst das Papa raus bekommt das du einen Kater hast, dann musst du dich eine halbe Stunde an Brust anfassen lassen!“
Das lief so ca. ein Jahr. Ich kann bis heute noch keine großen tickende Uhren hören und manchmal auch nicht sehen, wenn es darum geht die Zeit rum zu bekommen.
Eines Nachts bin zu meiner Mutter an ihr Bett getreten und sagte ihr, dass mein Bruder immer in mein Zimmer kommt und mich anfasst.
Meine Mutter schlug mich und sagte:
„ Gehe in dein Zimmer, dein Bruder hat dich nur lieb und hab dich da nicht so!“
Meine Familie ist total krank im Kopf. Ich muss wohl bei der Geburt vertauscht worden sein!!!!!!!!!!!!!
Meine Stiefschwester, sie hatte echt alles bekommen. Ich war ihr Vorbild aber ich habe sie nicht an mich ran gelassen. Dafür hatte sie mich vor ca. sechs Jahren mit meinem Freund auseinander gebracht und gleichzeitig alles weg geworfen, was ich mir in der Lehre notiert hatte, somit wird es schwierig, meine Lehre noch zu vollenden.
Das ist die ganze Geschichte von mir…
Liebe Grüße
Ashley
Liebe Ashley,
ich hoffe sehr, dass diese Geschichte etwas positives beinhaltet.
Ich glaube daran, dass Du durch diese Erfahrungen einen Gerechtigkeitssinn entwickelst und es Dir irgendwann einmal bewusst wird, dass Du dadurch ein grosses Einfühlungsvermögen (Empathie) für andere Menschen haben wirst.
Es gibt viele Menschen, die im tiefsten Inneren ähnliche Verletzungen haben und ihre tägliche Arbeit in den Dienst der Opferarbeit stellen.
Vielleicht ist das ja auch dein Weg.
Leider ist es in unserer neoliberalistischen Gesellschaft so, dass in vielen Familien der Frust über fehlendes Geld mit den Fäusten ausgetragen wird.
Ich verstehe auch deinen Hass auf die Mutter. Muss allerdings hierbei erwähnen, dass auch sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits als Kind sehr traumatisiert wurde.
Du hast alles richtig gemacht und dich trifft auch keine Schuld. Mach weiter so. Indem du darüber sprichst und auch die traurigen Gefühle zulassen kannst, wird deine Seele einen Weg finden zu einem befriedigendem Leben.
Liebe Ashley,
eine große Hürde auf dem Weg der Traumabewältigung hast Du schon genommen – Du kannst darüber reden – und dafür zolle ich Dir den größtmöglichen Respekt! Das Schweigen zu brechen, dem unaussprechlichen Namen und Gesicht geben, ist der Beginn des Loslassens. Hier auf dieser Seite wirst Du viele finden, die Dich dabei unterstützen. Viele, die Dir Mut geben können und Dich emotional begleiten, wenn Du meinst nicht alleine weitergehen zu können. Sie verstehen Dich, weil sie ähnliches erlebt haben oder immer noch durchleben müssen.
Ich wünsche Dir jetzt ganz viel Kraft, Hoffnung – dass Dein Fall noch nicht verjährt ist-, Freunde – mit denen Du reden kannst-, einen Therapeuten – zu dem Du Vertrauen fasst, und dass da immer eine Hand ist, die Deine Tränen trocknet und die Deine hält.
Herzlichst – Deine Eleonore
Ich danke euch recht Herzlich für eure Kommentare. Für mich ist es komisch darauf positives zu lesen. Freunde haben mich verlassen, weil ich mir Jahrelang nichts anmerken lassen hatte. Es tut wirklich gut. Ich bin diesmal auch das erste mal in einer Traumaklinik und bin das erste mal zufrieden. Falls ihr mal eine gute Klinik such:_
Klinik am Waldschlösschen in Dresden.
Die Stadt ist sehr schön. Schöne Architektur.
Danke
in Liebe Ashley_pia
Lieber Ashley,
ich finde es sehr mutig von dir, das du deine Geschichte so klar und deutlich geschrieben hast. Das ist eine tolle Leistung von dir. Du bist nicht alleine,
auch meine Familie ist total krank und noch viele, viele Familien sind so krank. Manchmal macht es mich total traurig, keine „Herkunftsfamlie“ zu haben und gleichzeitig macht es mich froh, das ich diese Menschen, die mir soviel Schaden, Leid und Gewalt zu gefügt haben, aus meinem Leben verbannt habe. Es ist ein Gefühl der Befreiung.
Das wünsche ich auch dir.
In Liebe
Heike
@ ashley
ja,verwirrend war zum beispiel für mich, zu erkennen, dass es global gesehen _nicht_ um das thema _schuld_ geht, sondern in erster linie um meinen kleinen Mirkrokosmus. Also ,ich will damit sagen, der kreislauf Trauer,Wut und das grosse wort verzeihen nahm raum ein in der arbeit des kreativen Prozesses der Heilung.
Dass es auf der einen Seite keine Entschuldigung geben kann für das agieren mit dem „freien willen“ der Täter und auf der anderen Seite mich selber zu sehen in einem völlig entartetem menschlichen familiensystem, was über generationen muster und damit schuld auf familienmitglieder übertragen hat.
Aber das Erkennen all dieser Zusammenhänge, denn Wissen ist Macht, liess mich auch den Weg der Trennung einschlagen.
Leider war es bei mir so wie in vielen anderen fällen auch. Ich hab nciht nur mit meinen eigenen ambivalente Gefühlen zu kämpfen gehabt sondern sah auch die meiner Kinder.
Deshalb komme ich auch immer wieder auf die Aussage zurück und muss sagen, je eher Kinder aus solchen krankhaften Familiensystemen raus kommen,,,,,,,,,,,je leichter der Prozess der Heilung.
@ Ashley
Ich habe in manchen Punkten auch ähnliches erfahren .
Das was man mag, dann nicht darf , wo man nicht hin will, Strafe zahlen mußte .
Auch nicht weinen dürfen . auch nicht lachen und auch nicht lächeln das man das sehen konnte .
Tiere als Druckmittel .
Teufelsaustreibungsfilm mußte ich mir anschauen ,nach dem ich in ner klinik war .
bei mir scheint es mit der Traumatherapie wol schlecht zu stehen ?
Weil ich Psychotisch war und jede menge Klinische aufenthalte , da traut man soch nicht so .
Mal sehen ?!
Ich finde das doof . Dann müßte ich villeicht dann immer mehr Tabletten nehmen müssen , anstatt das Verarbeiten zu dürfen ?
grüße
Larissa
Hallo Larissa
Danke das du geschrieben hast. Wieso bekommst du keine Traumatherapie? Ich war schon 19 mal inne klinik und bin auch rein gekommen. Aber angeblich hatte ich Drogen im Blut, obwohl ich nichts genommen hatte. Die haben mich einfach raus geworfen und jetzt mag ich da nicht mehr hin, da ich denen nicht vertrauen kann. Was ist wenn ich wieder was im Blut habe, obwohl ich nichts genommen hatte.
Ja das mit den Pillen nervt, man wird nur dicker davon.
würde mich auf einen Kontakt freuen.
Liebe Grüße Ashley
Hallo Ashley
Ich will auch nicht mehr in die Psychiatrien .
Ich wollte wie eben geht Ambulant Thearapie machen .
Es geht um der Begründung was ich in der Therapie ereichen will , das ich da anscheind keinen Grund für ne Traumetherapie ergebe .
Ne Traumaklinik würde ich höchtens noch hingehen wollen , nur wenn gar nichts mehr geht .
Ich habe noch ein zweites Vorgespräch bei ihr .
Mal sehen ,ob ich doch noch was finde ,was sie gebrauchen kann .
Dann muß ich wieder ein Jahr warten, falls sie mich denn nehmen kann ( will )?.
So wie ich von wo anders gehört habe , soll es auch wegen der Krankenkasse sein , das die sowas überhaubt bewilligen ?
Mfg
Larissa