DiePresse.com 23.03.2011
CORNELIUS HELL (Die Presse)
Offener Brief an den wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs zurückgetretenen Salzburger Domprediger Dr. Peter Hofer.
Lieber Peter,
es müssen wohl dreißig Jahre sein, dass wir uns kennen – und trotzdem glaube ich nach dem „Profil“-Interview Susanne P., die Dich des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, mehr als Dir, obwohl ich sie nie gesehen habe. Und zwar deswegen, weil sie Klartext redet, während von Dir immer nur jämmerliches Geschwätz zu hören war:
Ja, solch ein Schreiben sollten einige bekommen. Und dann wird gejammert, ein Komplott vermutet, die Art und Weise der Auseinandersetzung kritisiert.
Die Wortwahl geziemt sich nicht für gebildete Menschen, das sei nicht angemessen, wo man doch so viel Gutes getan hat, gerade bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Und man nennt die Betroffenen“ Opfer“. Wenn Sie nur nahe genug an Kindern und Jugendlichen dran sind (diesmal im positiven Sinn), wissen Sie, dass der Begriff „Opfer“ unter ihnen ein Schimpfwort ist.
Das mag sein, dass das ein oder andere Wort unangemessen scheint, die Auseinandersetzung hart, aber ich sage dazu nur:
ICH HABE KEINE KINDER MISSBRAUCHT !