READERS EDITION 3. März 2011
von Helmut Jacob
Katholisches Verfahren zur Opferentschädigung
Einmal nachgedacht: Stellen Sie sich vor, Sie schauen früh morgens aus dem Fenster und reiben sich verwundert die Augen. Ihr schmuckes Auto ist nur noch ein Schrotthaufen. Wer war der Täter?, fragen Sie sich und Sie erhalten tagelang keine Antwort. Endlich raunt Ihnen der Nachbar von Gegenüber zu: „Das war Ihr Nachbar Erwin; ich habs gesehen.“ Sie konfrontieren Erwin mit Ihrem Schrotthaufen: „Erwin, das warst Du!“ Erwin leugnet: „Das ist abstrus!“. Ein weiterer Nachbar meldet sich und sagt, auch er habe gesehen, dass Erwin das Auto zu Schrott gefahren habe. Jetzt bleibt Erwin nur noch die Flucht nach vorn: „Jawohl, ich wars, tut mir Leid.“
… schöner Vergleich! – und am Ende des RT’s steht dann – um es treffend mit Rolf Ehlers zu sagen „moralische Amnestie“ … nicht nur für Kleriker und Kirchen.
Nicht mehr leugnen, sondern zugeben, aber keine „Buse tun“ ( rechtlich entschädigen, widergutnachen)???
Das kann nicht Sinn und Zweck des christlichen Glaubens, d.h. nicht im Sinne Gottes sein. Das ist Unrecht und Ungleichbehandlung auch im Sinne des Grundgesetzes, dass die Würde des Menschen und dessen Unversehrtheit des Körpers an erste Stelle stellt.