WELT ONLINE 28.01.2011
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat die katholische Kirche aufgefordert, möglichst bald Angebote zur Entschädigung von Missbrauchsopfern vorzulegen.
WELT ONLINE 28.01.2011
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat die katholische Kirche aufgefordert, möglichst bald Angebote zur Entschädigung von Missbrauchsopfern vorzulegen.
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Dass ausgerechnet Frau Leutheusser-Schnarrenberger es wagt, mit dem Finger auf die Katholische Kirche zu zeigen und lauthals Forderungen zu stellen, kündet von einer Frechheit und Selbstblindheit, die weh tut. Was ist denn in Sachen Entschädigung bisher aus ihrem Hause, bzw. vom so genannten Runden Tisch gekommen????
Deutlich wird, dass man in Deutschland noch immer darauf hofft, dass beim Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder niemand so genau hinschaut und hinhört. Dass man – wie so viele Jahrzehnte lang – immer noch unter der Decke halten kann, in welchem Ausmaß in diesem unserem „Rechtsstaat“ tagtäglich Gesetze gebrochen werden, ohne dass das für die Straftäter ernste Konsequenzen hat.
Für die schweren Menschenrechtsverletzungen, die viele Kinder in diesem Staat, in den Institutionen, Familien und Vereinen dieses Staates, oft jahrelang erleiden müssen, und die ebenso schweren und lebenslänglichen Folgen daraus, hält die deutsche Bundesjustizministerin 5.000 Euro pro Betroffener/m anscheinend für angemessen:
„Leutheusser-Schnarrenberger rief die Kirche auf, dem Beispiel des Jesuiten-Ordens zu folgen, der einen Entschädigungsbetrag von jeweils 5.000 Euro vorgeschlagen hat. “
5.000 Euro – das ist weniger als das, was Frau Leutheusser-Schnarrenberger und ihre MinisterkollegInnen im Monat verdienen:
Das Amtsgehalt der Regierungsmitglieder orientiert sich nach dem Bundesministergesetz an der höchsten Beamtenbesoldungsgruppe B 11. Minister erhalten das 1,33-fache des B-11-Tarifs, die Bundeskanzlerin sogar das 1,67-fache. Das ergibt für Angela Merkel (CDU) derzeit ein monatliches Bruttogehalt von 15.832,79 Euro – einschließlich Ortszuschlag und Verheiratetenzuschlag. Ein Minister erhält derzeit 12.860,29 Euro pro Monat. Darüber hinaus gibt es noch eine Ministerialzulage von 552,76 Euro. Kabinettsmitglieder, die auch noch ein Abgeordnetenmandat im Bundestag haben, erhalten zusätzlich eine um 50 Prozent gekürzte Abgeordnetenentschädigung in Höhe von über 3.500 Euro. (dpa)
Weniger als ein MinisterInnen-Monatslohn als Entschädigung für ein ganzes leidvolles Leben.
Armes Deutschland.
Bemerkenswert bei den Verantwortlichen des runden Tischs und der Täterinstitutionen finde ich, daß diese offensichtlich davon ausgehen, daß ab 2010 keine Kinder mehr sexualisierte Gewalt erleiden müssten. Wie naiv ist DAS denn? Solange die Gesetze weiterhin die TäterInnen schützen, fühlen diese sich sicher und beenden ihr Tun keineswegs. Dazu kommt, daß in jeder Generation durch erlebte und unaufgearbeitete Kindesmisshandlung neue zukünftige TäterInnen „herangezüchtet“ werden.
Es muß aufhören. Jetzt sofort.
Auch die körperliche und psychische Gewalt gegen Kinder.