Saarbrücker Zeitung 28.01.2011
Heute vor einem Jahr machte Pater Klaus Peter Mertes den Missbrauchsskandal bekannt
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„Die Missbrauchsopfer stehen weiter im Regen“
Norbert Denef ist Sprecher des Netzwerks Betroffener von sexualisierter Gewalt. Mit ihm sprach gestern SZ-Redakteur Daniel Kirch.
Was hat sich im vergangenen Jahr aus Sicht der Opfer getan?
Denef: Es wurde viel geredet, aber es sind noch keine Taten gefolgt. Es wurde gesagt, die Opfer sollen ihr Schweigen brechen. Aber wenn sie das tun und die Verjährungsfrist abgelaufen ist, müssen sie mit einer Verleumdungsklage rechen. Wir haben Täterschutzgesetze. Die Verjährungsfristen müssen aufgehoben werden. Und wir müssen Opfern helfen, die ein Jahr und länger auf einen Therapieplatz warten. Da ist nichts passiert. Man streut der Gesellschaft Sand in die Augen. Die Betroffenen stehen weiterhin im Regen.
Es gibt immerhin einen Runden Tisch der Bundesregierung.
Denef: Bei dem Runden Tisch ehemaliger Heimkinder wurde vier Jahre lang geredet. Was unterm Strich herauskam, ist eine Verhöhnung der Betroffenen. Und da steuern wir mit dem Runden Tisch Sexueller Kindesmissbrauch auch hin. Die Vergangenheit hat gezeigt: Wenn die Politik Entscheidungen treffen will, auch über Milliarden, geht das innerhalb von 24 Stunden.
Was wäre aus Sicht der Betroffenen eine angemessene Entschädigung?
Denef: Entschädigung der Opfer sexualisierter Gewalt darf kein barmherziges Almosen sein. Eine sechsstellige Zahl, nach oben hin offen, wäre angemessen. Es geht ja nicht nur um das einzelne Opfer, sondern auch um Kinder und Ehepartner. Über die redet niemand.
Wie fällt Ihre Bilanz bei der Aufarbeitung nach einem Jahr aus?
Denef: Man bemüht sich überall sehr um Schadensbegrenzung. Bei der Kirche meint man, eine Million Entschädigung würde den Jesuiten wehtun. Da kann man doch nicht von „wehtun“ sprechen. Dann muss man eben mal Kirchen und Einrichtungen verkaufen oder vielleicht sogar pleitegehen, um zu zeigen: Wir wollen aufarbeiten.
Mich haben die letzten Monate und vor allem wie man mit den Opfer sexueller Gewalt umgegangen worden ist und wurde, sehr belastet.
Ich werde nun in einen Klinik gehen müssen. Auf meine Anfrage bei Kliniken sagte man mir, dass die Wartezeit dafür 5-13 Monate beträgt.
Ich weiss jetzt gar nicht was ich machen soll. Ich bin arbeitslos geworden und weiss nicht mehr wie es weiter gehen soll.
Ich habe letztes Jahr noch einmal mein Schweigen gebrochen. Doch keiner hat mir geholfen, helfen können. Ich wurde belächelt oder es wurde als harmlos abgetan. Es wurde für mich nicht einfacher, als ich das Schweigen gebrochen habe. Hilfe habe ich keine bekommen. Ich mußte mich alleine darum kümmern. Viele haben weggeschaut. Vor allem in der Kirche! Auch der Missbrauchsbeauftragte der Diözese. Auf meine Nachfrage bei diesem antwortete mir vor ein paar Monaten der Justiziar der Diözese geschrieben, dass ich endlich Rechtsfrieden halten solle! Die Sache ist verjährt! Ich wollte nur eine Entschuldigung. Und ich wollte fragen, was aus meiner Anzeige bei der Diözese geworden ist. Die Sache zieht sich seit 2001 (!) schon hin. Bei der Polizei habe ich jetzt eine Anzeige gemacht. Leider ist der sexuelle Missbrauch verjährt.
Ja, `Reden hilft´sagt Frau Bergmann und dann lässt sie uns im Regen stehen für diese sexy Jesuiten, die es irgendwie mal wieder geschafft haben als jahrzehntelange massgeblichen Missbrauchstätern und Vertuschern innerhalb weniger Monate zu den Lieblingen der Politik zu mutieren..
Man sollte sie immer noch nicht unterschätzen, sie haben schon so manchen König in den heiligen Krieg manipuliert und das können sie immer noch,,
Diese Täter sind doch einfach eiskalte Fische uns sich dann im Falle der Kirche auf Gott berufen.Schlimmer gehts gar nicht.Man könnte eher meinen diese Täter seien direkt der Hölle entsprungen.
Und das schlimmste ist das die Gesellschaft jetzt nach 1 Jahr und dem runden tisch glaubt die sache sei geregelt und missbrauch könne es nicht mehr geben.Das Gegenteil ist der Fall….
http://www.n-tv.de/politik/Vorstand-in-Herford-tritt-zurueck-article2488371.html
Ein Einzelfall?
Einzelfall? sie verschieben so ihre Millionen wie alle anderen, lassen sie für sich arbeiten und zu Milliarden auswachsen – wozu?!
Hier kann man die Bilanzen des jesuitischen Canisius-Kollegs in Berlin nachlesen. Der Missbrauch der dort betrieben wurde ist ausführlich geschildert worden. Verantwortlich dort ist Pater Mertes. Es hat den Anschein als seien zB. 823.000.- Euro gespendet worden und als seien auch 823.000.- Euro in die Schweiz gewandert. Ist da jemand kompetent genug um da durchzublicken?
Oh, hier war der link:
Hier kann man die Canisius-Zahlen nachlesen:
https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet
Aber Geld Geld, immer nur das böse Geld. Die Kirche verteht auch gerade nicht warum das denn nun helfen soll. ´Der Schmerz ist doch soooo gross, den kann man doch mit Geld gar nicht aufwiegen!´ Mit Gebeten vielleicht?!
Nein, nein, das böse Geld ist bei der Kirche viel besser aufgehoben, der Hüterin alles Bösen. Danke für die Fürsorge!