FAZ.NET 23.01.2011
Dietrich Willier missbrauchte an der Odenwaldschule Kinder. Später war er ein Gründer der Berliner Tageszeitung „taz“. Dort galt Pädophilie damals als „Verbrechen ohne Opfer“.
Von Philip Eppelsheim
FAZ.NET 23.01.2011
Dietrich Willier missbrauchte an der Odenwaldschule Kinder. Später war er ein Gründer der Berliner Tageszeitung „taz“. Dort galt Pädophilie damals als „Verbrechen ohne Opfer“.
Von Philip Eppelsheim
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Hier waren Nebelkerzen am Werk, die „Die drei Affen“ aus dem Hinterhalt ins traumatisierte Nachkriegs-Volk geschmissen hatten.
Wer mochte den Recht-Habern im Staat noch trauen, die ihren Nazi-Ungeist in die deutsche Rechtsprechung mitschleppten?
Wenn es ’95 hieß: „Die Epressung der Rechten zündet allerorten, und Ausschluß und ,Nichtbefassung’ treten an die Stelle von politischer Auseinandersetzung. Für den Eintritt ins Establishment wird bar bezahlt.“ – – so ist seitdem genau nichts geschehen, um Ursachen anzugehen.
Jetzt werden Ausschluss und Nichtbefassung wiederum von oben verordnet.
Jetzt treten sie wieder an die Stelle von politischer Auseinandersetzung.
Jetzt mauscheln sie mit Konkordatsabmachungen um Machtpositionen – es geht um Geld, um viel Geld für neue Nebelschwaden – seid auf der Hut, ihr Verfassungshüter!
Wir wollen nicht länger ausgeschlossen bleiben.
Wir wollen gerechte Neufassung – statt Nichtbefassung – am RT.
Wir wollen LEBEN – statt zu überleben.
„Nun geht es also endlich ins Bürgertum“, kommentiert einer den taz-Bericht zur Pädokriminalität ihres Gründers.
Schön wärs!
Ja, wer geglaubt hat, dass es nur die Kirchen betrifft und ein paar Internatslehrer, der wird nun wieder einmal auf die Tatsache hingewiesen, dass Pädosexuelle keine schielenden, hinkenden, mit Zahnfäulnis und Buckel geschlagene Subjekte sind, sondern – wie Willier – „wunderbare Menschen und herausragende Journalisten“ mit „imposantem Schnauzbart und wachen und warmen Augen“ (Quelle: H. Reile, SeeMoZ).
Dem fällt auch nichts Besonderes daran auf, wenn sich dieser „wunderbare Mensch und herausragende Journalist“ „redaktionell um die Mitgliederzeitschrift des Tigerenten-Clubs“ kümmert, weil er schließlich – so die taz – nach seiner Zeit an der Odenwaldschule „den Frauen zugetan“ gewesen sein soll. Und jemand, der den Frauen zugetan ist, vergeht sich doch nicht an Kindern, nicht wahr??!!
Weil: Sexualisierte Gewalt gegen Kinder tun ja nur Leute im sexuellen Notstand (wie Priester oder Männer, denen sich ihre Ehefrauen verweigern), oder andere „Perverse“. Keinesfalls so „Normale“ oder gar „wunderbare Menschen und herausragende Journalisten“, wie „Didi“.
Die taz (und andere, die über sexualisierte Gewalt und Pädosexualität schreiben) merken offenbar gar nicht, wie entlarvend ihre „Berichterstattung“ ist, wie viel sie aussagt über ihre eigenen Bilder von „normaler Sexualität“ und von sexualisierter Gewalt gegen Kinder als „abnorme Sexualität“. Sie merken garnicht, wie deutlich das macht, dass sie KEINE Ahnung haben, was eigentlich wirklich los ist, wenn Kindern sexualisierte Gewalt angetan wird und welche Motive die Täter wirklich antreibt.