WESTDEUTSCHE ZEITUNG 6.01.2011
Von Miriam Drescher
Heinz Laumen wuchs in Heimen auf. Fichtenhain war die letzte von vielen Stationen des Leidens. Sexueller Missbrauch und brutale Schläge verfolgen den 62-Jährigen.
Krefeld. „Ich hatte keine Kindheit – nur Angst“, sagt Heinz Laumen. Kindheit und Jugend verbrachte er in verschiedenen Kinderheimen – darunter auch Fichtenhain. Der 62-Jährige ist eines von vielen Kindern, die von 1945 bis 1970 unter der Schwarzen Pädagogik in dieser Zeit litten (die WZ berichtete) und auch noch heute leiden. „Die Heime haben mein Leben zerstört“, sagt Laumen.
Eine Soldateska soll funktionieren im Krieg – Männern wurde und wird die eigene Wahrnehmung systematisch abtrainiert – eigenes Denken weg gedrillt – Mitgefühl abgetötet – das ist ‚Töten lernen‘.
Drakonische Strafe für menschliche Regungen – Todesstrafe bei Fahnenflucht – Ächtung von Desertierten.
Wie soll ein Mann nach solchem Drill glauben, es gebe noch eine heile Welt?
Demütigung erzeugt EMOTIONALES CHAOS – DIESES erzeugt kriminelle Handlungen oder pschische Erkrankung – unweigerlich!
Unweigerlich trifft DAS die nächst Schwächeren …
Im sogenannten Frieden.
Ergebnis: kaputte Gesellschaft – und keiner will’s wissen?
Und Gold, Weihrauch und Myrrhe an den Krippen?
Waffen segnen? Kriege führen?
Für faulen Frieden – für gepeinigte Kinderseelen – für geschändete Kinderkörper???