WELT ONLINE 20.12.2010

Abschlussbericht zum sexuellen Missbrauch an der Odenwaldschule

Im Abschlussbericht der hessischen Odenwaldschule, den zwei Juristinnen nun vorlegen, ist von „sexueller Ausbeutung“ von mindestens 132 Schülern in der reformpädagogischen Einrichtung die Rede. Wir erinnern uns: Dieses Jahr ist das Jahr der Erschütterung gewesen. Nicht nur die Odenwaldschule musste begreifen, welch finsterer Geist in ihren vermeintlich so hellen und heiligen Hallen seit den Sechzigerjahren geherrscht hatte. Ähnlich erging es der katholischen Kirche, die sich wohl lange nicht von diesen ans Licht der Öffentlichkeit gelangten moralischen Verwerfungen sexuellen Missbrauchs erholen wird. Die Austritte jedenfalls, die nicht abreißen wollen, sprechen eine deutliche Sprache. Und da sind auch noch die misshandelten Heimkinder beider Konfessionen, die in diesem Jahr endlich Gehör fanden….

…Die Reformpädagogik mag nicht gänzlich gescheitert sein, aber ihre Selbstgerechtigkeit ist demaskiert. Die Odenwaldschule wäre zu schließen. Aus und in ihr kann nichts Gutes mehr erwachsen.

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