Pressemitteilung
Berlin/ Brüssel/ London) Zur Ankündigung des Treffens von Papst Benedikt XVI. mit seinen Kardinälen am 19. November 2010 zu den Fällen sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche erklären Missbrauchs-Opfer aus verschiedenen Ländern:
Norbert Denef vom netzwerkB (Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.) (netzwerkB.org) in Deutschland erklärt:
„Es besteht noch eine Chance, dass die für nächste Woche angesetzte Sitzung im Vatikan zu den Missbrauchs-Fällen fruchtbar verläuft: Der Papst muss vorangehen und sich kritisch und ohne Scheuklappen mit seiner eigenen Bilanz auseinandersetzen – im Bezug auf Missbrauch und vertuschte Fälle in München, bevor er nach Rom befördert wurde“.
„Keine päpstlichen Vorträge oder Ermahnungen an andere kirchliche Mitarbeiter haben Auswirkungen, solange Benedikt weiter ausweicht und in Deckung geht, was seinen eigenen Umgang mit Täter-Priestern in Deutschland betrifft“.
„Als Zeichen des guten Glaubens, und um sein Versprechen zu halten ‚alles Mögliche zu tun‘, um künftig Missbrauch zu verhindern, fordern wir den Papst auf, sofort offen zu legen – klar und eindeutig – wie er mit erwiesenen, eingestanden und glaubhaft des Kindesmissbrauchs angeklagten Priestern in seiner eigenen Diözese umgegangen ist.“
Lieve Halsberghe, Sprecherin von SNAP in Belgien erklärt:
„Wir fordern von Papst Benedikt und Kardinal Levada sicherzustellen, dass Kardinal Danneels von Belgien nicht an dieser Sitzung teilnimmt. Seine Anwesenheit würde den Hunderten von tapferen belgischen Männer und Frauen schaden, die ihr anhaltendes Leid offenbart haben angesichts der Täter-Priester und der mitschuldigen Bischöfe. Ganz zu schweigen von den Hunderte, die noch im Schweigen, Scham und Selbstvorwürfen gefangen sind.“
„Nur vor ein paar Monaten wurde Danneels auf Band ertappt, wie er versucht ein Opfer zum Schweigen zu überreden, obwohl der Geistliche, die ihn belästigte ein zu diesem Zeitpunkt aktiver Bischof war (Bischof Roger Vangheluwe ist seither zurückgetreten).“
„Den Männern, die diese Krise verursacht und vertuscht haben, sollten nicht erlaubt werden so zu tun als ob sie diese lösen könnten.“
Lucy Duckworth, Sprecherin von SNAP England:
„Die höchstrangigen katholischen Mitarbeiter aus der ganzen Welt werden sich nächste Woche treffen und über pädophile Priester sprechen. Mehr darüber zu reden, jedoch, ist NICHT, was gebraucht wird. Mehr Versprechen, mehr Entschuldigungen und Erklärungen sind NICHT mehr das, was gebraucht wird.“
„Was wir brauchen, ist eine Bestrafung von Bischöfen, die verheimlichen und Sexualverbrechen an Kindern versteckt haben. Aber wir bezweifeln, dass es nächste Woche Strafen gibt. Und bis eine solche Strafe eingeführt wird, werden Bischöfe weiterhin Täter-Priester statt unschuldiger Kinder schützen.“
„Wenn der Papst etwas bewegen wollte, würden er und seine Top-Manager sich mit den professionellen Strafverfolgungsbehörden treffen, und nicht mit einander.“
„Wir befürchten, dass Kardinal Cormac Murphy-O’Connor nächste Woche in Rom sein könnte. Er ist genau diese Art von Prälat, die dieses schreckliche Desaster verursacht haben und noch verursachen.“
„Wie der Guardian Anfang 2010 schrieb, versetzte Murphy-O’Connor als Bischof von Arundel und Brighton in den 1980er Jahren (Fr. Michael) Hügel nach Gatwick, wo er einen Jungen mit Lernschwierigkeiten missbrauchte. Dies geschah trotz der Warnungen eines Experten, dass Hill noch eine Gefahr für Kinder sein könnte.“
„Wir hoffen, dass Murphy-O’Connor mitgeteilt wird zu Hause zu bleiben. Wir hoffen, dass unabhängige Anwälte der Strafverfolgungsbehörden stattdessen teilnehmen. Und wir hoffen, dass Katholiken und Bürger das erst nach dem Treffen beurteilen und wir beginnen, konkrete Reformen zu sehen, nicht nur Versprechungen und Ausreden.“
<www.bishop-accountability.org/news2010/05_06/2010_06_01_Hooper_FormerArchbishop.htm>
SNAP Europa – Die Stimme der Opfer von sexualisierter Gewalt und Missbrauch
In den vergangenen 22 Jahren hat SNAP auch gelernt, dass Opfer am besten heilen, wenn sie ihr Schweigen brechen, die Namen ihrer Täter nennen, und Hilfe von unabhängigen Stellen wie Therapeuten und Selbsthilfegruppen wie SNAP bekommen. Kinder sind am besten geschützt, fühlt SNAP, wenn Opfer, Zeugen und Informanten den Mut finden zu sprechen und eine Strafverfolgung einzufordern.
SNAP ist seit 1988 die Stimme der Opfer von sexualisierter Gewalt und Missbrauch
SNAP (Survivors Network of those Abused by Priests) ist das Netzwerk der Überlebenden von Missbrauch durch Priester (www.snapnetwork.org) und hat 9000 + Mitglieder in den USA und der ganzen Welt.
SNAP ist die größte und aktivste Unterstützungsgruppe von Menschen, die von religiösen Autoritätsfiguren (Priestern, Bischöfen, Diakonen, Nonnen und anderen) verletzt wurden. SNAP ist unabhängig und ist nicht mit der Kirche oder Kirchenautoritäten verbunden. SNAP ist für die Opfer eine Selbsthilfegruppe um einander zu heilen und zu helfen.
KONTAKT
Norbert Denef (networkB / www.netzwerkB.org) and SNAP Germany, norbert.denef@netzwerkb.org, +49 (0)4503 892782, +49 (0)163 1625091
Lieve Halsberghe (SNAP Belgium Leader), SNAPbelgium@gmail.com, +32 475 910 918
Lucy Duckworth (SNAP England Leader), SNAPengland@gmail.com, +44 780 505 7270
Barbara Blaine (Präsidentin), SNAPblaine@gmail.com +1 312 399 4747
David Clohessy (Executive Director), SNAPclohesy@aol.com, +1 314 566 9790
Barbara Dorris (Organisationsmanagerin), SNAPdorris@gmail.com, +1-314 862 7688
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Pope & Cardinals to talk about abuse in Rome – Sex abuse victims demand action – SNAP
Berlin/ Brussels/ London) Statement on the announcement of a meeting of pope Benedikt XVI. with his cardinals on November 19th about the cases of sexual abuse by clergy in the Catholic church, by abuse affected from various European countries:
Norbert Denef, founder and spokesperson of „netzwerk Betroffener“ (network of those affected by abuse) (netzwerkB.org) in Germany says:
„If there’s even a chance that next week’s Vatican abuse meeting can be fruitful, it must be preceeded by the Pope „coming clean“ on his own track record with abuse and cover up cases in Munich before he was promoted to Rome.“
„No papal lectures or admonitions to other church staff will have an impact as long as Benedict continues to duck and dodge about his own dealings with predator priests in Germany.“
„As a sign of good faith, and to honor his pledge to „do everything possible“ to prevent future abuse, we call on the Pope to disclose – clearly and specifically – how he dealt with proven, admitted and credibly accused child molesting clerics in his own diocese immediately.“
Lieve Halsberghe, spokesperson of SNAP in Belgium:
„We urge Pope Benedict and Cardinal Levada to make sure that Cardinal Danneels of Belgium is not at this meeting. His presence would only bring more harm to the hundreds of brave Belgian men and women who have disclosed the suffering they have endure and are enduring because of predator priests and complicit bishops, not to mention the hundreds more who are still trapped in silence, shame and self-blame.“
„Just a few months ago, Danneels was caught on tape trying to persuade a victim into staying silent even though the cleric who molested him was an active bishop at the time (Bishop Roger Vangheluwe, who has since resigned).“
„The men who cause and hide this crisis should not be allowed to help pretend to solve it.“
Lucy Duckworth, SNAP England Leader:
„Top Catholic staff from across the globe will meet next week and talk about pedophile priests. More talk, however, is NOT what is needed. More promises, more excuses and more explanations are NOT what is needed.“
„What is needed is punishment for bishops who hide and have hidden child sex crimes. But we doubt we’ll see punishment next week. And until such punishment happens, bishops will continue to protect predator priests over innocent children.“
„If the Pope wants to make a difference, he and his top managers would be meeting with law enforcement professionals, not with one another.“
„We fear that Cardinal Cormac Murphy-O’Connor may be there in Rome next week. He’s precisely the kind of prelate who caused and causes this horrific mess.“
„As the Guardian wrote earlier this year, As Bishop of Arundel and Brighton in the 1980s, (Murphy-O’Connor) had moved (Fr. Michael) Hill to Gatwick, where he abused a teenage boy with learning difficulties. This was despite expert warnings that Hill might still be a danger to children.“
„We hope Murphy-O’Connor is told to stay home. We hope independent advocates in law enforcement positions attend instead. And we hope that Catholics and citizens will withhold judgment until after the meeting is over and until we begin to see tangible reform, not just promises and excuses.“
<www.bishop-accountability.org/news2010/05_06/2010_06_01_Hooper_FormerArchbishop.htm>
CONTACT
Lieve Halsberghe (SNAP Belgium Leader), SNAPbelgium@gmail.com, +32 475 910 918
Lucy Duckworth (SNAP England Leader), SNAPengland@gmail.com, +44 780 505 7270
Norbert Denef (networkB / www.netzwerkB.org) and SNAP Germany, norbert.denef@netzwerkb.org, +49 (0)4503 892782, +49 (0)163 1625091
Barbara Blaine (President), SNAPblaine@gmail.com +1 312 399 4747
David Clohessy (Executive Director), SNAPclohesy@aol.com, +1 314 566 9790
Barbara Dorris (Outreach director), SNAPdorris@gmail.com, +1-314 862 7688
(SNAP, the Survivors Network of those Abused by Priests, is the world’s oldest and largest support group for clergy abuse victims. We’ve been around for 22 years and have more than 10,000 members. Despite the word “priest” in our title, we have members who were molested by religious figures of all denominations, including nuns, rabbis, bishops, and Protestant ministers. Our website is SNAPnetwork.org)
Guten Morgen DEUTSCHLAND !
Wann hören endlich nicht endent wollende Diskussionen und Besprechenungen innerhalb der katholischen Kirsche auf?
Wann werden endlich keine neuen LEIDFÄDEN mehr sonder TATEN folgen: Wann werden endlich würdevolle angemessene Entschädigungen , für nicht wieder gut zu machendes an Die Opfer gezahlt?
Ich warte seit Monaten auf klare Ansagen!
“ SAGT ES LAUT “
Pia Survivor
DISPUTATION oder das säkuläre „wort zum sonntag“
zwischen einem THEOLOGEN und einem PHILOSOPHEN :
“ der THEOLOGE behauptete, dass die philosphen einem
blinden mann ähneln, der in einem dunklen raum eine
schwarze katze suche, die gar nicht da sei. “
“ das mag wohl sein,“ erwiderte der PHILOSOPH , “ doch ein
theologe würde sie gewiss gefunden haben. “
Julian Huxley
britischer evolutionsbiologe
p.s. : statistisches bundesamt :
1970 : 2010 :
konfessionsfrei 3,9 % 34,6 %
katholisch 44,6 % 29,7 %
evangelisch 49,0 % 29,6 %
muslimisch 1,3 % 4,4 %
andere 1,7 % 1,2 %
herzlicher gruß!
prof.dr.gernot lucas
Ich habe einen Gedenksteinvon Peter Dinkel kopiert und werde diesen bei der Korrespondenz zum Thema Missbrauch jedesmal mitschicken, denn auch ich kenne 3 Ehemalige, welche den Suizid gewählt haben.
Ich wohne in Mönchengladbach und habe leider aber oft das Gefühl, das wir für unser Anliegen nur in den uns bekannten Foren kämpfen. Denn selten geht wohl einer auf unsere Seiten, der Rang und Namen hat und sich mit uns solidarisch erklärt.
LobbyistenInnen haben wir in Berlin unzählige, aber für uns gibt es dort wohl keine Lobby. Ich habe schon Stiftungen und Firmen angeschrieben, und um Unterstützung gebeten. Immer kam ein: Danke für ihr schreiben, aber leider…
Gerne würde ich aussergewöhnliche und öffentlichkeitswirksame Aktionen planen! Doch wir Opfer sind so weitflächig in Deutschland verteilt, das es sehr schwierig ist Opfer zu aktivieren. Denke auch es ist eine finanzielle Frage, bzgl. Fahrkosten usw.
Aber ich nehme dennoch jede Anregung auf und versuche aus Mönchengladbach heraus zumindest den Kontakt zu den Medien aufzubauen. Fast alle Sender und Zeitungen habe ich angeschrieben und auch von wenigen Rückmeldung erhalten.
Das Problem ist wohl, das meine ich jetzt etwas zynisch, das wir zuviele Opfer aus dem 1. + 2. Weltkrieg zu beklagen haben. Hinzukommen die Katastrophen-Opfer, Opfer von Bürgerkriegen, Armuts-Opfer. Und jedes Opfer hat wohl eine Hilfsberechtigung. Nur meine ich, das diese Gesellschaft unser erlittenes Leid nicht damit wegwischen darf, das sie ja schon genug für Opfer tut.
Wenn wir die moralische und finanzielle Verantwortung für die Holocaust-Opfer übernehmen, was sich auch gehört, so gehört es sich aber auch, das diese Gesellschaft (Kirche/Staat) sich auch für unser Leiden stark macht. Denn in allem, was an Unglück, Elend, Missbrauch, Sklaven-Kinder-Arbeit, Unterdrückung u.v.m. in diesem unserem Deutschen Staat vorgefallen ist, waren massgeblich alle stattlichen und kirchlichen Einrichtungen beteiligt. Das ist Fakt. Da kann und darf man die Heimkinder und deren gräulichen Erlebnisse nicht einfach so übergehen und uns eine Entschuldigung und Entschädigung vorenthalten.
Es erstaunt mich jedesmal, wieviel Gelder zusammenkommen, wenn für Katastrophenopfer aufgerufen wird, ob bei RTL oder ZDF. Vielleicht weil unsere Gesellschaft davon selber persönlich nicht betroffen ist, was für die deutschen Missbrauchsopfer aus den 50er, 60er und 70er Jahre nicht gilt. Hier übt man sich lieber in kollektives Schweigen und am besten alles abstreiten, oder nicht wahr haben wollen.
Nun ist es unsere Pflicht und Schuldigkeit, auch für all die Opfer, welche nicht mehr leben, an das moralische Gewissen von Staat und Kirche zu appelieren und es immer wieder und wieder zu tun. Wer uns tot schweigen will, soll es mal versuchen.
Ich rufe alle Missbrauchsopfer dazu auf, welche sicherlich nicht nur Mitglied im VeH oder NetzwerkB sind, sondern auch Mitglieder in Vereinen,Verbände, Parteien, Gewerkschaften… sind, sich diese einmal vorzunehmen, damit die sich für unser Anliegen mit stark machen. Ich weiss, dafür bedarf es viel Mut ! Aber waren wir nicht immer mutig, auch wenn es uns als Kinder damals nicht so bewusst war? Ja, wir waren mutig und sind es jetzt noch!!!
Die Überschrift trifft genau den Kern.
Es wird besprochen und besprochen …
Taten bzw. Gesetzesänderungen, welche die Opfer entlasten,
folgten bisher nicht – und das nach so langer Zeit.