Kleine Zeitung 31.10.2010

Ein stärkeres Engagement der Kirche bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen forderten am Sonntag Missbrauchsopfer aus mehreren Ländern. Am Abend wollen die Betroffenen mit Kerzen zum Vatikan ziehen.

Missbrauchsopfer von Geistlichen aus einem Dutzend Länder haben sich am Sonntag zu einer Mahnwache in Rom versammelt. Die Teilnehmer wollten am Abend im Kerzenschein zum Vatikan ziehen, um ihrer Forderung nach einem stärkeren Engagement der Kirche bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle Nachdruck zu verleihen. Sie trugen T-Shirts mit der Aufschrift „Genug!“ in deutsch, italienisch und englisch. Von den Vereinten Nationen wollten sie fordern, den systematischen sexuellen Missbrauch von Kindern als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuerkennen.

Gary Bergeron, einer der Organisatoren der Kundgebung, der als Messdiener in Boston von einem Priester missbraucht wurde, sagte am Freitag, das Thema müsse als weltweites Problem behandelt werden. Als Höhepunkt der Veranstaltung wollte jedes Missbrauchsopfer nach Angaben der Veranstalter einen Stein aus seiner Heimat ablegen und so einen großen Steinhaufen bilden.

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