Offener Brief
Sehr geehrte Redaktion,
Ich war in dem Kinderheim Westuffeln in Werl/Westf. (ehem. Evang. Knabenheim) und wie Sie meinen 2 Berichten unten entnehmen können, entsprechen diese reinen Tatsachen!
Viel wichtiger aber finde ich, dass mal öffentlich aufgezeigt wird, wie wir nicht nur als Kinder, sondern bis heute zu, auch als Erwachsene ein Spiessrutenlauf mitmachen müssen.
All die Jahrzehnte, in denen wir dieses Trauma (ohne rechtl. Anerkennung) mit uns schleppen mussten. Nein, auch heute noch, um als Missbrauchsopfer anerkannt zu werden, musst du dich vor den Behörden und Kirchen erneut nackt ausziehen.
Behörden wie, Versorgungsamt, ARGE, Landschaftsverband Rheinland/Münster, Gerichten, Bistümern, Evang. Landeskirche, Petitionsausschuss, Bundesregierung Fr.Dr. Bergmann. Ungelogen, all dies kann ich lückenlos dokumentieren.
Leider haben sich die Medien in den Missbrauchsskandalen in der Hauptsache mit den “Tätern” und deren fiesen Praktiken befasst, und sich weniger um die psychischen Auswirkungen der Missbrauchsopfer in Bezug auf familiäre Bindungen, Freundes-u.Bekanntenkreis, Beruf, Arbeitsstelle usw. gekümmert.
Ich kann Ihnen sagen, es ist ein Leidensweg ohne Beispiel!
Was uns angetan wurde ist eigentlich nur vergleichbar mit dem Holocaust, denn aus dieser Zeit, haben damalige Erzieher/innen all diese dreckigen Praktiken übernommen (siehe Dokumentation der FU Dortmund). Viele Erzieher waren in der Hitlerjugend und sagen heute, wir kannten es ja nicht anders. Uneheliche Kinder, Waisen und Behinderte, waren ja sogar bis in den 70er Jahren, unerwünschte Mitglieder in “dieser unserer Gesellschaft”, welche sich selber nach dem Krieg noch nicht gefunden hatte. Das kann aber keine Entschuldigung dafür sein und schon keine Rechtfertigung für ein animalisches, sadistisches Verhalten.
So, wie es für den Holocoust nicht eine einzige Rechtfertigung gibt, so gilt dies auch für das an uns begangene Unrecht!
Allein diese, von den Hitler-Schergen übernommenen unmenschlichen Erziehungsmethoden, rechtfertigen eine finanzielle Entschädigung!
Die Bodelschwingsen-Anstalten Bethel/Bielefeld (Diakonie), sind ja für ihr Euthanasie-Programm bekannt gewesen und von dort kamen nach dem Krieg die Diakone/Diakonissen, als ErzieherInnen in die Kinderheime deutschlandweit.
Was ich /wir in der Traumatherapie erneut heute durchleben müssen, grenzt schon an Übermenschlichkeit, zumal, finde erstmal einen guten Traumatherapieplatz.
Während dieser Traumatherapie, führst du ja auch noch den Schriftwechsel mit deinen “Tätern”. Weiterhin bist du auf der Suche nach Zeitzeugen, Zeugnisse, Belege, Nachweise, Vormundschaftsakten, Anträge auf Akteneinsicht, Geburtsurkunden u.v.m. , damit du im Falle einer Entschädigung auch tatsächlich nachweisen kannst, das du besagtes Missbrauchsopfer bist.
Behörden, Institutionen und beide Kirchen reagieren auf unsere Briefe, Anträge und Anfragen mit einer derartigen Überheblichkeit und Arroganz und sind auch heute noch nicht in der Lage, sich in die psychische Verfassung eines Missbrauchsopfers hineinzuversetzen. Anders sind ihre Briefe und Reaktionen nicht zu verstehen. Dahinter scheint auch eine gewisse diabolische Hinhaltetaktik zu stecken, nach dem Motto: die geben eh bald auf, wenn wir sie nur mürbe machen und viele sind ja auch schon gesundheitlich angeschlagen.
Vom Bistum Aachen wurde von mir eine eidesstattliche Versicherung abverlangt, sogar eine Gegenüberstellung.
Von den Kosten (Porto,Gebühren,Kopien,Fahrkosten, Druck, Internet,Telefonkosten…) habe ich dann noch gar nicht gesprochen, zumal als Hartz-IV-Empfänger.
Dann gehst du noch zum Amtsgericht und holst dir einen Beratungsschein für einen Rechtsanwalt und dem zahlst du dann auch noch 10,00 Euro !
Wenn du Glück hast, findest du einen couragierten Anwalt, der deine Interessen auf pro-bono-basis vertritt. In meinem Fall habe ich einen RA DR. Kahl in Frankfurt gefunden, welcher auch im Vorstand Deutscher Verein für Opferhilfe ist.
Als Mitglied im Verein ehemaliger Heimkinder (VeH)e.V. werden zusätzlich meine Interessen im Rahmen einer Sammelklage beim Runden-Tisch in Berlin, von einem RA Nieporte in Trier
vertreten (hat in Österreich die Entschädigungszahlungen mit durchgeboxt).
Auch hier, mussten wir/ich uns komplett vor diesen Anwälten outen.
Nun zählen Sie mal von oben angefangen an, wie oft und wieviele male wir den Missbrauch schildern mussten?
Nun soll zum Jahresende eine Entscheidung am Runden-Tisch getroffen werden. Selbst, wenn sie zu unseren Gunsten ausfallen sollte, ist es keine Entschädigung in dem Sinne, wie ich es Ihnen oben in dieser Mail geschildert habe.
Es tut so weh und viele von uns werden diese Erniedrigung,Erpressung,Missbrauch, Sklavenarbeit… mit ins Grab nehmen.
Ich finde es ist wichtig und auch die Pflicht der Medien/Presse einen solchen zusätzlichen Leidensweg öffentlich zu machen. Schon deswegen, weil Kirche und deutsche Behörden aus der Vergangenheit nichts gelernt haben, aber auch rein gar nichts!!!
Da ich Opfer von beiden grossen Kirchen geworden bin, weiss ich, was es heisst, an solch unendlich vielen Fronten kämpfen zu müssen.
Ich stehe Ihnen gerne für weitere Anfragen, Infos zur Verfügung. Anbei LINK: http://www.faz.net/-00njxi
Mit freundlichen Grüssen
Uwe Werner
Aachener Str. 316
41069 Mönchengladbach
0152/ 236 27 521
Sehr geehrter Herr Uwe Werner,
als ich 14 Jahre alt war 1954 arbeitete ich in Ostuffeln. Es interessiert mich stark, was Ihnen zugefügt worden ist. In Ostuffeln waren damals Nonnen die Leiterinnen. Wie war das in Westuffeln?
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Schwabe
Ich war selbst im Knabenheim Westuffeln Heimleiter Hr, Pilz zu meiner Zeit. Ich frage mich was das soll mit Sexuellen Übergriffen,alle Ehrzieher und Erzieherrinnen zu meiner Zeit waren anständige Menschen,wir haben dort etwas gelernt was einen das ganze Leben geprägt hat ,ehrlichkeit ,anstand ,u,s,w einige Leute meinen sich heute wichtig machen zu müssen! g. Orzechowski
…ich war selber in diesem Heim v. 03.67 – 06.70. Eigentlich sind mir keine sexuellen Übergriffe des erziehenden Personals an uns Kindern in Erinnerung geblieben. Was mich bewegt an diese Zeit ist mal zu bemerken, das Erzieher als auch Erzieherinnen sehr wohl ihre mitgebrachten Launen an uns Kinder ausgelassen haben. Hr. Pilz ist mir noch sehr bekannt, ( Opel Kadett Kombi ) als auch seine beiden Töchter, die den Knaben erlaubterweise beim Duschen zuschauen durften. Auch gab es da einen „Bruder Baak“ und eine „Schwester Renate“, welche sich durch heftige Reaktionen gegenüber uns Kindern hervorgetan hatten. In dem erlauchten Garten des Grundstücks hatte ich mir einen rostigen Nagel in den Fuß getreten. Der Fuß war dick geschwollen usw. Stell dich nicht so an und lauf weiter. Das ganze brachte mir über 3 Monate im Krankenhaus Werl ein. Punkt. Das was damals war, gilt heute nicht mehr. Sollte ein Erzieher/in so mit mir bekannten Kindern umgehen, wie es mir geschehen ist, dann gibt es ganz bösen Stress.
Mein Papa war von Januar 1955 -1958 in West Uffeln ,er erzählt viel aus der Zeit das er viel arbeiten mußte und es auch Bestrafungen gab .Aber nichts von Übergriffen aus dieser Zeit.
ich wahr auch im kinderheim westuffel von anfang 1960 bis ende 60 ich denke auch oft an die zeit zurück ich habe gelesen was mann geschrieben hat und kann das nur bestäthigen es gab keine sexuelle übergriffe zu meiner zeit aber dafür prügelstrafen 1000sätze strafarbeit und das fast täglich viel gartenarbeit zentner weise kartoffeln schälen bruder back wie wir den erzieher nennen musten lies sich von uns kindern den rücken und füsse massieren für zwei bonbons die wir am freitag abend bekommen haben es gab viele sachen die mann erzählen kann aber das würde den rahmen sprengen
Es ist doch alles wahr,aber wer glaubt uns das.Gott nein , die Kirche nein, die Menschen die sowas nicht erlebt haben nein. Also sind wir wieder alleine wie früher. Wir sind nicht Opfer , sondern schuldig. So sieht der große Teil der Bevölkerung, weil wir eine gut- machung haben wollen.Ich glaube das haben wir auch verdient. Über Zwangsarbeit redet jeder , aber misshandlung der Kindheit von Kirchenträger redet keiner.
MFG Klaus Senft
Alle die im Kinderheim Ostuffel war,vom 1959 bis 1966.Bitte einmal Melden.Danke Rudolf(Rudi)
Suche??????????????????????????????????
Mein Name ist Ruth Seiler und ich bin auf der Suche nach Menschen die meine Brüder damals in Westuffeln kannten.
Es geht um die Zeit ca.1958-191965
Die Namen meiner Brüder :
Alfred Seiler-Ferdinand Seiler waren zusammen da
Peter Seiler-Lothar Seiler waren zusammen da
Ich würde mich sehr freuen wenn sich Jemand erinnert und Kontakt mit mir aufnimmt.
Vielen Dank und alles Liebe für euch
Gruß Ruth Seiler
Mein Bruder war in Ostufflen Egon ich würde mich sehr freuen wenn Sie sich mit mir in Verbindung setzen. Er war in den Jahren 1963 – 1966
Hallo Klaus Senft,habe es versucht euch zu erreichen,aber wie?Meine Handy Nr.01622310185.Bin aber erst im Sep 2016 zurück in Deutschland.Bitte einmal Melden.Danke Rudolf
Alle die im Kinderheim Ostuffeln in der Zeit 1960 – 1966 waren bitte einmal melden. Danke Walter Christoph
Ich war 1949 in einem kath.Kinderheim in Werl, das von Ursolinen-Nonnen geführt wurde, zur sogenannten „Erholung“.
Über dieses Heim, in dem es ähnlich zuging, finde ich keine Informationen. Kann mir jemand weiterhelfen?
Auch ich war von 1966 bis 1969 in Westuffeln. Den Piltz und seinen Abgang habe ich noch mitgekriegt. Dieser Diakon – Bartz hieß er, glaube ich – war ein fieses Schwein. Andauernd damit beschäftigt uns gegeneinander aufzubringen . Ein Sadist. Schulbildung wurde uns regelrecht verweigert, wir saßen mit 20 Jungen im Alter von 7 bis 14 Jahren in einem Klassenzimmer, mit immer demselben „Lehrer“. Gearbeitet haben eigentlich alle, im Garten, im Kohlenkeller, in der Scheune oder beim Bauern. Weil ich schon vorher immer in Heimen „gelebt“ hatte, kannte ich auch nichts anderes als dass Erwachsene komplett über mich verfügten. Wievielte Prügel ich bekommen habe ohne zu wissen warum. Da gab es auch nichts zu korrigieren, also mussten wir uns unsere eigene Welt schaffen. Das haben viele später mit Knast bezahlt, oder sind teilweise selber so schräg drauf gekommen wie ihre Peiniger.. – Andern Mal mehr.
Hallo Jürgen
Meine Schwester Elke G. und ich (Ingrid G.)waren ende (50ger anfang 60ger) Jahre auch in Werl im Elisabeth Kinderheim Kämperstrasse, bei den Vinzentinerinnen.
Es war nicht schön dort und wir haben viele schlechte Erinnerungen von damals welche wir jedoch grössten teils aufarbeiten konnten mit Damaligen.
Wir trafen uns 2007 in Werl nach 45 Jahren und waren alle sehr glücklich uns nach so langer zeit wieder zu sehen und aus tauschen konnten.
Jürgen, doch es gibt zwar noch das Gebäude aber es sind inzwischen Mietwohnungen geworden.
Ich war froh das ich die Chance bekommen habe um noch einmal zurück zu kehren und dann alles ein wenig zu verarbeiten und meiner Traurigkeit und Wut einen platz im leben zu geben. Fühle mich seid dem unendlich befreit und ja…glücklich.
Solltest du noch weitere Namen und sonstiges wissen wollen, ich helfe gern wenn ich kann.
Liebe grüsse Ingrid
oder erlebnisse
Jürgen R. schreibt am 28.10.2017:
Ich war 1949 in einem kath.Kinderheim in Werl, das von Ursolinen-Nonnen geführt wurde, zur sogenannten „Erholung“.
Über dieses Heim, in dem es ähnlich zuging, finde ich keine Informationen. Kann mir jemand weiterhelfen?
Hallo ihr geplagten,
mein Name ist Oswald Liers, war in der Zeit von September 1960 bis März 1965 im Kinderheim Westuffeln.
Von den Schägen kann ich sehr wohl berichten. Gerade von diesem Schwein Bruder Baak, aber auch von Herrn Piltz.
Gerade die Schläge von der verkrüppelten Hand haben sehr weh getan.
Habe mehrmals persönlich vesucht Namenslisten aus dieser Zeit zu bekommen.Trotz Zusage ist nichts erfolgt.
Ich war ebenfalls vom 07.07.1961 bis 31.07.1970 im Knabenheim Westuffeln. Diese Zeit ist mir zwar nicht gerade als „Kinderbestzeit“ in Erinnerung, aber ich habe zumindest einges Lehrhaftes von dort mitnehmen können, um mein folgendes Leben ordentlich zu gestalten. Natürlich habe auch ich für aus meiner damaligen Sicht belanglosen Dinge Prügel bekommen. Hier haben sich dann auch besonders die Diakone „Bruder Matschke“ und „Bruder Baak“ besonders hervorgetan. Auch „Hausvater Walter Pilz“ konnte oder wollte diesen Misshandlungen nicht entgegenwirken; im Gegenteil, bei Beschwerden gab es von ihm auch noch eine weitere Ohrfeige. Und da kann ich dem Kommentar von Oswald Liers, den ich auch noch persönlich im Heim kennengelernt habe, wie übrigens viele andere aus diesem „Forum“, nur beipflichten.
Die hier von Uwe Werner (mir ebenfalls persönlich bekannt) angeführten „sexuellen Übergriffe“ kann ich aus meiner Sicht auch heute noch nicht ganz nachvollziehen. Ich habe nie erfahren können, was einige Jungs im kleinen Zimmer des „Bruder Baak“ direkt neben den großen Schlafsälen erlebt haben, aber keiner kam meines Wissen nach weinend oder beschämt dort heraus.
Ich könnte hier sicherlich noch vieles mehr erzählen, würde mich aber wiederholen, da sich ja auch bereits andere meiner damaligen „Kollegen und Mitstreiter“ zu Wort gemeldet haben.
Übrigens Uwe Werner: in einem veröffentlichen Schreiben hast Du mal erwähnt, dass „ein Wolfgang, der Polizist war, Selbstmord begangen hat“! Nun auch dem widerspreche ich hier ganz deutlich, denn: ICH LEBE NOCH!!! Und dass schon seit 69 Jahren!
An Ruth Seiler,
ich bin Oswald Liers und war in der Zeit von September 1960 bis März 1965 in Westuffeln.
Bei dem berüchtigten Brüder Baack.
Melde dich mal, wohne in Iserlohn
Gruß Oswald