donaukurier.de 1.10.10
Berlin (DK) Der Mann ist wütend. Er gestikuliert und schneidet Christine Bergmann, der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, das Wort ab. „Wir wollen nicht mehr, dass ständig Leute für uns sprechen“, ruft der Mann. Eklat vor laufenden Kameras: Gut drei Stunden hatte der Runde Tisch hinter verschlossenen Türen über Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch und mögliche Entschädigungen für die Opfer beraten, da erhebt ein Betroffener seine Stimme. Er hatte sich bei der Pressekonferenz unter die Journalisten gemischt. „Wir wollen am Runden Tisch mitreden“, fordert er eine Beteiligung der Opfer an den Beratungen des Gremiums. Bergmann hat Mühe, den Mann wieder zu beruhigen.
Da freu ich mich so drauf, wenn alle Missbrauchsopfer Entschädigung bekommen.
HALLO
“Ich will nicht mehr, dass ständig Leute für mich sprechen”
Ich bin die Expertin als Survivor!
“Wir wollen nicht mehr, dass ständig Leute für uns sprechen”
Wir wissen selbst am BESTEN was gut für uns ist, nicht die selbst ernannten EXPERT die nicht ahnen wovon sie sprechen.
“ SAGT ES LAUT “
ES wird ZEIT das wir mitreden, an allen Tischen!
Wir sind die Betroffenen.
Pia Survivor
Zollitsch darf der Ministerin Ultimaten stellen und sie kriecht im wahrsten Sinne des Wortes zu Kreuze. Schröder lobt die Kirche für ihren Wischi-Waschi Vorschlag . Hartz IV wird um 5 Euro erhöht und die Regierung führt in Stuttgart Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Leute, hier können wir kein Mitleid erwarten, da hilft nur Wut!
Die Art der Entschädigung darf nicht auf einen Kompromiss hinauslaufen.
Die inneren Schäden sind so schwergewichtig, daß es doch unsinnig ist,
über die Schadenhöhe zu „verhandeln“.
Ich bin der Meinung: „Alles was geht“ !!
@Georg Bohn
Für völlig unnötige Projekte will man zig Milliarden Euro´s verschleudern – siehe Stuttgart´s Bahnprojekt.
Also ist doch genug Geld vorhanden in unserem Land.
Und wenn die verantwortlichen wollen, können auch ALLE Missbrauchsopfer angemessen entschädigt werden.
Hat sich mal irgend jemand Gedanken darüber gemacht, warum die Runden Tische (Vollmer, Schnarrenberger, Bergmann und Co) keine Betroffenen an ihren Tischen haben wollen?
Wir würden den Herrschaften dann ganz deutlich machen, was damals wirklich in den Heimen passiert ist. Sie müßten das denn zu Kenntnis nehmen, sie müßten es protokolieren und öffentlich machen. Dann würde ihre Politik nicht mehr aufgehen, die das heißt, so preiswert wie eben möglich sich von diesen Verbrechen zu lösen. Betroffene, die einige Jahre in solchen Heimen verbringen mussten würden deutlich machen, das es sich hierbei nicht um einzelne verirrte Täter handelt, sondern das hier mit einem System die Kinderherzen gebrochen wurden, durch Schläge, Folterungen und sexuellen Missbrauch. An den Runden Tischen spricht man von verirrten einzelnen Tätern und diese kann man juristisch nicht belangen und die dahinter stehenden Organisationen können nicht rechtverbindlich zur Wiedergutmachung belangt werden. Da sie aber trotzdem von Wiedergutmachung sprechen und darüber nachdenken, nennen sie es eine freiwillige und großzügige Geste des guten Willens.
Sobald aber sie Systematik hinter all diesen Verbrechen erkannt und bestätigt wird, sieht die Rechtslage schon ganz anders aus. Genau hier, beginnt die Angst der Kirchen und der Politik. Diese Angst, hat bei denen schon zur Rechtsbeugung und Beeinflussung der Justiz geführt. Ich glaube alle können sich noch an die Kammergerichtsverhandlung am 13.08.2009 erinnern.
Wir werden hier wiedermal belogen und betrogen und die Öffentlichkeit wird für dumm verkauft und niemand hinterfragt diese List der Kirchen und Politik.
@Heinz-Jürgen Overfeld, besser kann man die Sache nicht auf den Punkt bringen! Wir leben immer noch in einer Theokratie..
RECHT haben sie, denke ich, die Herren Overfeld und Bohn.
Wenn das aber so ist, dann darf man an diesem 3. Oktober getrost auch an FRIEDEN erinnern, den inneren und den äußeren.
Wie aber soll es den je geben, wenn Menschen wegen eines Jahrhunderte und Weltkriege und einen Kalten Krieg überdauernden Komplotts zwischen Kirche und Staat nie zur Ruhe kommen konnten und können, buchstäblich mit falschen Vorstellungen, verzerrten Wahrnehmungen, irrigen Überzeugungen auf die Welt kommen und aufwachsen, w e i l Staat u n d Kirche das nicht nur zuließen und weiterhin zulassen, sondern so wollten und wollen …
Mir scheint, es ist jetzt an der Zeit, für demokratische Verhältnisse zu sorgen.
FREIHEIT, die müssen wir uns nehmen, genau so, wie das vor 20 Jahren schon einmal geschah – Dank sei den Leuten, die skandierten „Wir sind …“ – eine gute Vorlage für uns, heute für Recht und Frieden und Freiheit aus unserer Sicht einzustehen …
Bei der Gelegenheit sollte man mal das neue Buch von Jonathan zum Missbrauch in Heimen und Internaten empfehlen welches ich gelesen habe und dabei oft nicht genau wußte wie mir geschah. Unsere aller Geschichten ähneln dermaßen dass beim Lesen des Buches spürbar Leid entsteht.
„Der Mann, der sein Gedächtnis verlor“ (Kuno Kruse)
Doch jeder leidet individuell. Ein erschütterndes Buch das sehr einfühlsam geschrieben wurde. Es handelt von einem in unserer Gesellschaft lange, lange stillgeschwiegenem Thema zum sexuellen Missbrauch in Kirchen, Internaten, Klöstern und Kinderheimen und über die überaus schlimmen, schlimmen Folgen die diese geschändeten Menschen danach ihr ganzes Leben lang durchleiden müssen. Nicht nur, dass diesen Kindern Leistung in den Schulen parallel zum Missbrauch und später im Leben abverlangt wurde, sie mussten obendrein unter Androhung von Strafen und Sanktionen auch ihr Leben lang darüber schweigen. Ein Schweigen, zu welchem auch Jonathan – der Antagonisten in diesem Buch – gezwungen wurde und das ihn vor schier unlösbaren Aufgaben gestellt hatte. Das „nicht-mehr-aushalten-können“ seiner Leiden, die zusätzlich ständig auftretenden Trigger durch die allen Ortes schmerzhafte Erinnerungen hochgespült wurden, hatten das Hirn des sensiblen Jungen an die Belastungsgrenze getrieben. Dieses konnte nur noch mit Aufgeben und Verdrängen und Löschung aller Erinnerungen reagieren. Ein Absturz des „Seele-Psyche-Somat-Systems“ – welches danach nur noch die zum notwendigen Leben Energie zuließ. Ein Leben am Rande dessen was wir unter Menschenwürde und -wert verstehen. Ich kann dieses Buch allen empfehlen die Bekannte Verwandte kennen denen Missbrauch wiederfahren war oder ist. Es ist kann für Betroffene ein Buch zur Hilfe und eigenen Aufarbeitung sein.
Es wird Zeit für die unsagbar wichtige Entschädigung die mit Sicherheit nicht im vierstelligen Bereich sonder deutlich darüber liegen muß. 100 000 Euro stellen für mich die untere Grenze dar.
LG Peter
Entschädigung wofür und wovon??
WOFÜR
Für pädokriminelle Handlungen über Jahre hinweg !
Für Kinder-u.Sklavenarbeit in Heimen !
Für geklaute Stiftungsgelder aus der Waisenhauskasse !
Für gezwungene Götzendienste !
Für körperliche und seelische Zwangsmassnahmen !
Für vorenthaltene Liebe und Geborgenheit !
Für geklaute Kindheitsträume !
Für jahrzehntelange Beziehungsunfähigkeiten !
Für fremdbestimmte nicht freie sexuelle Handlungen !
Für fast komplette Verletzungen gegen das Grundgesetz und Menschenrechte !
Für uns nicht zugestandene Beschwerdeinstanzen !
Für die Angst vor Jugendämter ( diese wurden uns immer als Droh-u.Druckmittel vorgehalten) !
Für Zweckentfremdete Steuergelder !
Für nicht an uns weitergegebene Kleider-u.Taschengelder !
Für an uns generell begangene, menschenverachtende, wollüstige, klerikale , animalische Straftaten ! …usw. (leider)…
WOVON:
Aus Stiftungsgelder !
Aus Besitzgütern!
Aus Beteiligungsgesellschaften-u.firmen !
Aus der Vatikanbank !
Aus der Pax-Bank !
Aus Tantiemen !
Aus grosszügigen Bischofsgehältern !
Aus an die Kirchen gemachten Schenckungen !
Aus den Schatzkammern !
Aus den Steuergeldern, welche an die Kirchen für enteignete Besitzgüter seit jahrzehnten gezahlt werden !
Aus den Filmrechten !
Aus all den Banken , wo die Kirchen weltweit-u.weitverzweigt Konten unterhält !
Wie sagte der oberste Jesuit in Deutschland: …die zu leistende Entschädigung muss uns weh tun…
Vielen Dank an meine Vor-Kommentatoren hier für Eure Beiträge.
Ich lese, dass Frau Dr. Bergmann “ noch in diesem Jahr “ einen eigenen Vorschlag zu einem “ Entschädigungsmodell“ vorlegen möchte. Anfang Dezember soll der “ runde Tisch “ wieder tagen.
Neben der Notwendigkeit, weiter die Forderung nach Teilnahme der
Opfer am runden Tisch laut werden zu lassen, glaube ich aber, dass ein generelles Verwerfen und Niedermachen aller überhaupt vorhandenen neuen Ansätze per se als Lügentheater nicht die Interessen der Betroffenen vertreteten kann. Im Gegenteil könnte dadurch sogar einer gewissen Stagnation entgegen gearbeitet werden, wenn es dadurch vesäumt werden würde, wirklich in jedem Punkt detailliert und sachlich die Forderungen der Betroffenen aufzustellen und zu Gehör zu bringen.
Nachdem ich mich gestern noch einmal bei der Hotline des Teams habe versichern lassen, dass jedes Gespräch dokumentiert und im Team mit der Missbrauchsbeauftragten besprochen wird, und das auf jedes
Schreiben eine persönliche Antwort und keine vorgefertigte zurück kommt, sowie die Liste der Mitglieder des runden Tisches auch öffentlich ist, die Interessen nun so zu bündeln, dass zu jedem Punkt eine Stellungnahme der Betroffenen erfolgt und ein eigenes Entschädigungsmodell konzipiert und entweder vielfach unterschrieben und auch einzeln an alle “ Tagenden “ sowie Presse verteilt wird.
Zumal es zu bedenken gibt, dass der “ runde Tisch “ seinem Ende zugeht,
meines Wissens soll im Dezember das Thema dann wieder an der Stelle beendet werden, sodass dann der K(r)ampf wieder vor Ort weiter geht.
Und eine neue Zusammensetzung des runden Tisches wird es nicht geben bis dahin. M.E. gilt es, ein eigenes sogenanntes “ Enschädigungsmodell“ zu entwerfen und so weit zu verbreiten wie möglich. Und unbedingt in der sachlichen Auseinandersetzung auch präsent zu verbleiben und nicht zu weichen.
Mara
P.S. Pressemeldung dpa von heute, 4.10.2010, 15 :32 h :
Ein Messdiener, der von 2001 bis 2004 sechs Kinder zwischen 11 und 13 Jahren zu “ sexuellen Kontakten gezwungen hat“ wird in Darmsatdt zu 4 Jahre und 9 Monaten Haft verurteilt.
Mara
Klar, wenn kath. Priester oder ev. Pfarrer irgeneine vergwaltigen, dann gibt es von den Kirchen Entschädigung, aber nur wenn es ganz schlimm ist, „wirklich“ Schaden verursacht hat.
Das wird dann wohl so gestaffelt:
Leichte Fälle:
Anschauen beim Duschen = 20 Euro
Grapschen = 10 Euro
Zwischen die Beine fassen = 50 Euro
Mittelschwere Fälle:
Mund = 100 Euro.
Missionarsstellung = 500 Euro
Schwere Fälle (weil unnatürlich!)
Ass = 1000 Euro
Oder wie wollen die das bemessen in ihrer arroganten Vermessenheit? Beten hilft niemand, Vergeben auch nicht.
Da werd ich zynisch und wütend bei solchen Pseudo-Entschädigungen.
Das ist ein Feigenblatt, damit die Kirche nicht mit der Schande leben muss, mit dre die Opfer leben.
Entschädigung also nur für eine spezielle Opfergruppe.
Alle anderen Opfer bleiben zudem Außen vor.
Geschädigte in Krankenhäusern, Heimen, Schulen, Familien, Sportvereinen, usw.
Und vom Staat gibt es keine Opferrenten.
Wozu auch.
Sexuelle Gewalt ist eine Lappalie für das Rechtssystem.
Eine lässliche Sünde für die Kirchen.
Und es lässt sich doch gut damit leben, oder?
Leben wir halt weiter, solange es geht.